Raus aus der Schuldenfalle: Dispo und Überziehungskredit leicht erklärt

Dispo und Überziehungskredit einfach erklärt

Dispo und Überziehungskredit einfach erklärt

Ein Überziehungskredit, auch bekannt als Dispokredit oder Kontokorrentkredit, ist eine Kreditlinie, die von Banken angeboten wird, um das Girokonto kurzfristig über den verfügbaren Saldo hinaus zu überziehen. Dieser Kredit dient als Sicherheitsnetz, das es Kunden ermöglicht, vorübergehend mehr Geld auszugeben als auf ihrem Konto vorhanden ist. So können finanzielle Engpässe problemlos überbrückt werden.

Geschichte des Dispokredits

Dispokredite gibt es bereits seit vielen Jahrzehnten in der modernen Bankenwelt. Obwohl es schwierig ist, ein genaues Datum für die Einführung zu nennen, wurden sie im Laufe des 20. Jahrhunderts immer häufiger angeboten. Dies geschah während einer Zeit, in der das Bankwesen weltweit expandierte und sich weiterentwickelte.

Die Gefahr der dauerhaften Verschuldung

Die Verlockungen des Dispokredits bergen jedoch auch eine gefährliche Fallgrube für Kunden. Bei intensiver und dauerhafter Nutzung des Kreditrahmens droht eine schleichende und langfristige Verschuldung. Dieses Problem tritt auf, weil viele Kunden die vermeintlich kurzfristige Lösung des Dispokredits für längere Zeiträume nutzen.

Voraussetzungen für einen Dispokredit

Die Beantragung eines Dispokredits ist einfach. Die einzigen Voraussetzungen, die Banken stellen, sind Volljährigkeit, ein regelmäßiges Einkommen und eine positive Schufa.

Unterschied zwischen eingeräumter und geduldeter Überziehung

Eine eingeräumte Überziehung (Dispokredit) ist eine vom Kunden mit der Bank vereinbarte und genehmigte Kreditlinie. Der Zinssatz für diese Art von Überziehung ist in der Regel niedriger als bei einer geduldeten Überziehung. Diese dient als offizielles Angebot der Bank, das Kunden Flexibilität bei kurzfristigen finanziellen Engpässen bietet.

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Eine geduldete Überziehung tritt auf, wenn das Konto über den vereinbarten Dispokredit hinaus überzogen wird oder wenn kein Dispokredit eingeräumt ist. In solchen Fällen kann die Bank vorübergehend eine Überziehung tolerieren. Geduldete Überziehungen gehen jedoch in der Regel mit höheren Zinsen einher. Außerdem besteht das Risiko, dass die Kreditwürdigkeit des Kunden beeinträchtigt wird.

Die Kosten des Dispokredits

Dispokredite sind allgemein mit höheren Zinssätzen und Gebühren verbunden als herkömmliche Darlehen. Die Zinsen werden in der Regel auf den überzogenen Betrag und für den Zeitraum berechnet, in dem das Konto im Minus ist. Die Höhe des Dispokreditrahmens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Einkommen, der Kreditwürdigkeit des Kunden und der Geschäftsbeziehung zur Bank.

Ein Rechenbeispiel

Angenommen, ein Beispielkunde hat ein monatliches Einkommen von 2.000 Euro. Die Bank würde einen Dispokreditrahmen von etwa dem Dreifachen des Einkommens gewähren, also 6.000 Euro. Der Kunde entscheidet sich für einen Gebrauchtwagen und nimmt die 6.000 Euro einfach innerhalb des Dispokredits in Anspruch. Doch bereits ab dem ersten Tag fallen Zinsen in Höhe von 11,45 Prozent an, was jährlich 687 Euro entspricht. Hinzu kommt die Tilgung, die oft monatlich zu einer Summe führt, die nicht mehr tragbar ist.

In jedem Fall wäre der Beispielkunde besser beraten gewesen, wenn er einen dauerhaften Kredit abgeschlossen hätte. Die Zinsen für solche Darlehen sind im Durchschnitt rund ein Drittel günstiger als die des Dispokredits.

Fazit: Vorsicht vor der Schuldenfalle

Trotz der einfachen Verfügbarkeit des Dispokredits führt eine dauerhafte Nutzung zu einer Verschuldungsspirale. Kunden sollten daher alternative Kreditoptionen erwägen und ihre finanzielle Situation sorgfältig prüfen, um einer Schuldenfalle zu entgehen.

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