Ravioli aus der Dose werden 65: So macht man sie unwiderstehlich köstlich

Ravioli aus der Dose werden 65: So macht man sie unwiderstehlich köstlich

Nach einem langen Arbeitstag knurrt der Magen, aber die Motivation zum Kochen ist gering: Fertiggerichte sind mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Alltags und nehmen in vielen Supermärkten mehr Platz ein als die Obst- und Gemüseabteilung. Mit dem Anstieg von Single-Haushalten und der steigenden Erwerbstätigenquote wird dieser Trend auch in Zukunft nicht abreißen.

Die Ravioli aus der Dose von Maggi haben hierzulande alles ins Rollen gebracht. Seit dem Tag, an dem die erste Dose im Maggi-Werk in Singen am Bodensee vom Band lief, hat sie eine kleine Revolution in der Küche und in Familien ausgelöst. “Bis dahin standen hauptsächlich die Hausfrauen am Herd und haben alle Gerichte selbst gekocht”, sagt Ernährungswissenschaftlerin Eva-Maria Endres. “Das Kochen war auch ein Grund, warum Frauen keiner bezahlten Arbeit nachgehen konnten, weil jeden Abend eine warme Mahlzeit auf dem Tisch stehen musste.”

Fertiggerichte wie die Dosenravioli waren eine große Erleichterung, erklärt die Expertin für Esskultur. Produkte wie diese haben Frauen geholfen, sich von diesem traditionellen Rollenbild zu lösen: “Dank des Fertigessens war es möglich, tagsüber zu arbeiten und abends eine warme Mahlzeit für die Familie zuzubereiten”, sagt Endres. Die schnell erwärmten und sofort verzehrfertigen Konservenpasta haben Männer an den Herd gebracht und Frauen zumindest teilweise davon befreit. Diese Veränderung im Familienleben und Zusammenspiel der Geschlechter während der moralisch restaurierten Adenauer-Jahre war nicht unbedeutend.

Die tafelfertigen Nudelkissen in Tomatensauce werden seit 65 Jahren im Maggi-Werk am Bodensee hergestellt, wo heute 550 Menschen arbeiten. An einem Produktionstag werden 170.000 Dosen hergestellt, so eine Sprecherin. Das Kultprodukt ist heute in sieben Varianten erhältlich. Die kleinen Teigtaschen sind mit einer Mischung aus Schweinefleisch und Rind gefüllt, für Vegetarier gibt es eine Gemüsefüllung. Im vergangenen Jahr hat Maggi rund 36 Millionen Dosen Ravioli produziert. Laut Nestlé, dem mittlerweile Eigentümer des Lebensmittelherstellers, der auch für seine Brühe und Gewürze bekannt ist, war die Nachfrage im Corona-Jahr 2020 besonders hoch.

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Wie man Ravioli am besten verfeinert

Ursprünglich sollten die Dosenpasta den wachsenden Bedarf an italienischen Gerichten decken. Damals sehnte sich Deutschland nach Süden: In den späten 1950er Jahren erreichte der Massentourismus nach Italien seinen Höhepunkt. Heutzutage verbinden nur noch wenige Dolce Vita und Italianità mit der Konservendose. Stattdessen haben die Ravioli ihren Kultstatus als Grundausstattung für Outdoor-Reisen und Festivals bewahrt. Denn das Fertiggericht benötigt beim Transport weder Kühlung noch Kochgeschirr. Im Zweifelsfall kann man die Dose direkt auf den Campingkocher stellen – allerdings sollte man nicht vergessen, sie vorher zu öffnen, um Überraschungen zu vermeiden.

Trotzdem scheint das kulinarische Erlebnis unter diesen Umständen nicht jeden zufriedenzustellen. Unzählige suchmaschinenoptimierte Texte im Netz listen Alternativen zu Dosenravioli auf oder bieten Tipps und Tricks, um sie zu verfeinern. Bei der Frage, wie man das Fertiggericht noch besser machen könnte, handelt es sich wohl um ein langanhaltendes Thema – vielleicht so alt wie das Produkt selbst.

Wer bei Google nach “Ravioli verfeinern” sucht, stößt in den Top-Ergebnissen auf einen mehr als 15 Jahre alten Forum-Thread auf chefkoch.de. Ein verzweifelter Nutzer aus Porta Westfalica, der sich schon im Voraus dafür entschuldigt, nur Ravioli auf den Tisch bringen zu können, sucht neben Parmesan nach weiteren Ideen, um den Inhalt der Blechbüchse schmackhafter zu machen. Der erste Ratschlag aus der Hobbykoch-Community lässt nicht einmal vier Minuten auf sich warten: “Dosenravioli verfeinert man am besten, indem man sie ungeöffnet in den Müll wirft.”

Wie macht man dosenravioli

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