R&D = CapEx – So machen wir die F&E Ausgaben richtig

R&D = CapEx – So klassifizieren wir die F&E Ausgaben um

R&D-Ausgaben (Forschung & Entwicklung) werden oft als normale betriebliche Aufwendungen betrachtet und in der Gewinn- und Verlustrechnung abgezogen. Doch eigentlich sollten wir sie als Investitionen behandeln. Schließlich arbeitet die Forschungsabteilung nicht am Tagesgeschäft, sondern entwickelt Produkte für zukünftiges Wachstum.

In diesem Artikel zeige ich, wie wir die F&E-Ausgaben richtig anpassen. Als Beispiel verwende ich Microsoft und erläutere fünf Schritte, die wir durchführen müssen.

F&E Ausgaben aktivieren

Um die F&E-Ausgaben umzuklassifizieren, gehen wir wie folgt vor:

  1. Festlegen eines Amortisationszeitraums für die F&E-Investition
  2. Ermitteln der historischen F&E-Ausgaben
  3. Berechnen des virtuellen F&E-Vermögenswerts und der Amortisation
  4. Anpassung der Cash-Flow Rechnung
  5. Erhöhung des investierten Kapitals um den F&E-Vermögenswert

1. Amortisationszeitraum bestimmen

Der Amortisationszeitraum richtet sich nach der Dauer, die benötigt wird, um ein Produkt marktreif zu machen. Für eine Softwarefirma wie Microsoft sind das z.B. 2-3 Jahre, während es für einen Automobilhersteller 5-7 Jahre sein können. Bei bestimmten Produkten können wir einen einfacheren Ansatz wählen, indem wir die F&E-Ausgaben entweder komplett abschreiben oder durch den realen Vermögenswert ersetzen.

2. Ermittlung der F&E Ausgaben

Die F&E-Ausgaben sind in der Regel leicht zu ermitteln, da sie in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen werden.

3. Berechnung des virtuellen F&E-Vermögenswerts und der Amortisation

Der F&E-Vermögenswert ist der Wert, der noch nicht amortisiert wurde. Diesen ermitteln wir anhand der Amortisationstabelle.

4. Anpassung der Cash-Flow Rechnung

Wir passen nun die Cash-Flow Rechnung an, indem wir die Amortisation und die F&E-Ausgaben in die Berechnung einbeziehen.

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5. Erhöhung des investierten Kapitals

Abschließend erhöhen wir das investierte Kapital um den F&E-Vermögenswert.

Damit haben wir die F&E-Ausgaben richtig in unsere Cash-Flow Rechnung integriert. Die Kapitalrendite wird dadurch beeinflusst und wir können das zukünftige Gewinnwachstum im DCF-Modell besser abschätzen.

*[DCF]: Discounted Cash Flow