Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Strompreise in den kommenden zwei Jahrzehnten langfristig sinken werden. Dies ist ein entscheidender Faktor für die angestrebte Energiewende, bei der der Einsatz von Strom anstelle fossiler Brennstoffe zur Senkung der CO2-Emissionen in den Bereichen Heizung und Verkehr führen soll.
Prognose der Bundesregierung
Laut einer Prognose des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz wird der Haushaltsstrompreis von knapp 42 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2024 auf 37 Cent im Jahr 2026 fallen. In den folgenden Jahren wird er allmählich auf 40,27 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2042 steigen. Dabei handelt es sich um Mischpreise, die Grund- und Arbeitspreis berücksichtigen.
Realistische Prognose?
Tobias Federico, Gründer und Chef des Beratungsunternehmens Energy Brainpool, das Preisprognosen für die Energiebranche erstellt, hält die Zahlen des Wirtschaftsministeriums für realistisch. Er betont jedoch, dass der künftige Strompreis nicht vorhergesagt werden kann. Plausible Szenarien basierend auf bestimmten Annahmen, wie dem Ausbau erneuerbarer Energien, können jedoch eine verlässliche Grundlage bieten.
Entwicklung der erneuerbaren Energien entscheidend
Die Prognose der Bundesregierung setzt voraus, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien wie geplant voranschreitet. Eine alternative Prognose legt jedoch nahe, dass ein langsamerer Ausbau zu einem Strompreis von rund 45 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2042 führen könnte. Horrorszenarien einer massiven Stromknappheit hält Federico für unwahrscheinlich.
Aktuelle Strompreise
Aktuell liegt das Regierungsszenario weit neben der Realität. Der Strompreis ist seit Jahresbeginn deutlich gesunken und beträgt laut dem Vergleichsportal Verivox derzeit nur 28 Cent für Neukunden.
Die Bundesregierung bleibt dennoch zuversichtlich, dass die Strompreise langfristig sinken werden. Eine genaue Prognose ist jedoch nicht möglich, da sie von vielen Faktoren abhängt. Es bleibt abzuwarten, ob die geplanten Maßnahmen zur Energiewende dazu beitragen werden, dass der Strom für Verbraucher günstiger wird.
Dieser Artikel erschien zuerst bei ntv.de.