Wenn du eine E-Zigarette benutzt, kennst du das Problem sicherlich: Irgendwann lässt die Dampfentwicklung zu wünschen übrig und der Geschmack ist nicht mehr das, was er mal war. Spätestens dann ist es Zeit, den Verdampfer zu reinigen. Ein Verdampfer ist ein Verschleißteil und muss daher nach einer gewissen Zeit entweder ausgetauscht oder gereinigt werden. Das Kaufen neuer Verdampfer mag zwar schneller und bequemer sein, ist aber auf Dauer auch teurer.
Warum muss der Verdampfer gereinigt werden?
Während des Gebrauchs setzen sich Partikel vom Liquid an der Heizwendel oder dem Docht ab. Dies beeinträchtigt nach einer gewissen Zeit die Leistung des Verdampfers. Ablagerungen von Liquidresten auf dem Heizdraht führen zu einer verringerten Heizleistung.
Tipp: Um die Abnutzung des Verdampfers zu minimieren, solltest du nicht nur einen Verdampfer dauerhaft nutzen, sondern im Laufe des Tages auf zwei oder drei verschiedene zurückgreifen. Außerdem sollte nicht der letzte Tropfen Liquid aus dem Tank verdampft werden, sondern vorher schon nachgefüllt werden.
Bei jedem Liquid-Wechsel
Viele User wechseln den Verdampfer, wenn sie eine andere Geschmacksrichtung, also ein neues E-Liquid, verwenden möchten. Der Verdampfer enthält oft ein dochtartiges Fasermaterial, das gerne die Geschmacksstoffe aufnimmt. Dies führt oft zu einer Vermischung der verschiedenen Flavours. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Verdampfer beim Liquid-Wechsel zu tauschen. Dies ist jedoch keine Pflicht, sondern lediglich eine Option. Viele Vaper ziehen es jedoch vor, die verschiedenen Geschmacksrichtungen getrennt voneinander zu genießen und besitzen aus diesem Grund für jede Geschmacksrichtung einen eigenen Verdampfer.
Wenn der Coil verbraucht ist
Der Coil ist ein Verbrauchsmaterial. Um das beste Geschmackserlebnis und den besten Dampf zu erzielen, sollten Coils regelmäßig gewechselt werden. Die Häufigkeit hängt vom Verbrauch ab und kann nicht pauschal festgelegt werden. Viel-Dampfer müssen den Verdampfer öfter wechseln als Gelegenheits-Dampfer.
Die Drahtwicklung im Inneren des Atomizers dehnt sich durch die Aufheiz- und Abkühlvorgänge ständig aus und zieht sich wieder zusammen. Dadurch brennt sie nach einer gewissen Anzahl an Durchgängen zwangsläufig durch.
Woran erkennt man einen durchgebrannten Coil?
Ganz einfach daran, dass er nicht mehr funktioniert und nicht mehr glüht. Dies passiert meist bei einer einfachen Wicklung. Bei Mehrfachwicklungen verändert ein durchgebrannter Coil seine Leistung. Oft ändert sich auch der Geschmack beim Dampfen. Hochwertigere Geräte verfügen oft über eine Schutzfunktion, die warnt, sobald sich der Widerstand ändert.
Wann muss der Verdampfer gereinigt werden?
Zuallererst ist zu beachten, dass nicht bei allen elektronischen Zigaretten der Verdampfer gereinigt werden kann. Modelle mit einem Einweg-Depot werden nicht gereinigt, sondern das Depot wird einfach gegen ein neues ausgetauscht.
Wenn die Dampfentwicklung und die Geschmacksintensität des Dampfes nicht mehr zufriedenstellend sind, ist es Zeit, den Verdampfer zu reinigen. Der genaue Zeitpunkt variiert je nach Modell und Intensität der Nutzung. Bei einigen Modellen kann dies bereits nach zwei Wochen der Fall sein, bei anderen erst nach einem oder zwei Monaten.
Wie wird der Verdampfer gereinigt?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Verdampfer zu reinigen. Je nach Modell und Verschmutzungsgrad macht eine Methode mehr Sinn als andere.
Verdampfer auspusten
Die einfachste und leichteste Methode zur Reinigung ist das gründliche Auspusten des Verdampfers. Entferne zuerst den Verdampfer vom Akku. Überprüfe das Gewinde auf Verschmutzungen und entferne diese gegebenenfalls mit einem Taschentuch. Entferne auch den Tank vom Verdampfer. Auf der Außenseite des Tanks und der Innenseite des Verdampfers hat sich wahrscheinlich Kondenswasser gebildet.
Zuerst sollen die Liquidreste im Verdampfer entfernt werden. Nimm den Verdampfer mit der Gewindeseite gegen die Lippen und puste kräftig hinein. Dadurch werden überschüssige Flüssigkeiten aus dem Verdampfer entfernt. Reinige anschließend die Innenseite des Verdampfers und entferne das Kondenswasser und überschüssige Flüssigkeit. Nun kann die E-Zigarette wieder zusammengesetzt werden.
Verdampfer in Alkohol einweichen
Neben dem Auspusten des Verdampfers kann dieser auch über Nacht in Alkohol eingelegt werden. Auch hier muss die E-Zigarette auseinandergenommen werden. Reinige die Kontakte und den Verdampfer mit einem Taschentuch. Lege den Verdampfer und den Tank dann über Nacht in reinen Alkohol oder Wodka ein. Vorher solltest du den Verdampfer gründlich auspusten. Reinem Alkohol ist in den meisten Apotheken erhältlich. Da reiner Alkohol teuer ist, empfiehlt sich die Alternative mit handelsüblichem Wodka.
Nach dem Alkoholbad sollte der Verdampfer gründlich ausgespült und kurz mit Wasser abgespült werden. Lasse den Verdampfer dann für einige Stunden trocknen. Nun kannst du den Verdampfer wieder wie gewohnt verwenden. Optional kannst du auch einen Dryburn durchführen.
Dryburn
Beim Dryburn werden die Ablagerungen auf der Heizwendel verbrannt. Hierzu muss die Heizwendel freigelegt werden. Im Verdampfer befindet sich auf der Oberseite des Dochts eine Platte, die mit dem Verdampfer befestigt ist. Diese Platte muss gelöst werden, um die Heizwendel freizulegen. Dies kann mit einer Büroklammer oder einem anderen Werkzeug erreicht werden. Lege den Verdampfer dann wieder auf den Akku. Wenn du nun die Powertaste drückst, siehst du, wie die Heizwendel aufleuchtet. Durch die Ablagerungen vom Liquid glüht die Heizspirale nicht mehr durchgehend. Um die Ablagerungen zu entfernen, drücke die Powertaste einige Sekunden lang und pausiere dann wieder mehrere Sekunden. Wiederhole den Vorgang, bis die Heizspirale wieder durchgehend glüht. Empfohlen werden Intervalle von drei bis fünf Wiederholungen pro Minute.
Spüle den Verdampfer nun mit etwas Wasser ab und lasse ihn ausreichend trocknen. Setze dann die Platte auf den Verdampfer.
Hinweis: Der Dryburn sollte nur angewendet werden, wenn der Verdampfer ohnehin kurz vor dem Entsorgen steht. Durch den Dryburn kann der Verdampfer komplett zerstört werden.
Ultraschallreinigung
Ultraschallreiniger sind heute in der Regel für die Reinigung von Schmuck oder Brillen bekannt. Natürlich können sie auch zur Reinigung von Verdampfern verwendet werden. Der Ultraschallreiniger reinigt den Clearomizer durch die Erzeugung von Schallwellen.
Wenn du solch ein Gerät besitzt, solltest du den Verdampfer vorher vollständig zerlegen und den Verdampferkopf entfernen, um ihn nicht zu beschädigen.
Der Ultraschallreiniger sollte mit einer Frequenz von mindestens 42 kHz arbeiten und eine Leistung von 50 Watt haben. Diese beiden Werte sorgen für eine schonende und gründliche Reinigung. Im Ultraschallbad kann sowohl Leitungswasser als auch destilliertes Wasser verwendet werden. Ein oder zwei Durchgänge im Ultraschallbad sollten ausreichen, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.
Hinweis: Wenn du es übertreibst und den Verdampfer zu lange im Ultraschallbad lässt, kann dies den Lack des Verdampfers beschädigen.
Auskochen mit heißem Wasser
Bei dieser Methode legst du den Verdampfer in ein Gefäß und gießt kochendes Wasser darüber. Entferne nach Möglichkeit jedoch vorher das Tankglas. Dieses könnte im heißen Wasser beschädigt oder sogar springen. Nach 20-30 Minuten kannst du den Verdampfer wieder herausnehmen. In der Regel haben sich in dieser Zeit alle Verkrustungen gelöst, und du kannst den Verdampfer nochmals kräftig auspusten.
Hier ist ein kleines Video als Hilfestellung:
Video wie man den Coil bei einer Vape sauber macht
Weitere Informationen zur E-Zigarettenhygiene
Die Batterieeinheit
Die Verschraubungen der Batterieeinheit sollten regelmäßig von Liquidrückständen gereinigt werden. Verwende dazu ein trockenes Tuch. WICHTIG: Die Batterieeinheit produziert Strom und sollte daher keinesfalls mit Wasser in Berührung kommen!
Um eine lange Lebensdauer des Akkus und einen batterieschädigenden Memory-Effekt zu vermeiden, sollten Akkus regelmäßig geladen und entladen werden.
Der Liquidwechsel
Wenn du auf eine neue Geschmacksrichtung umsteigst, wird auch ein Austausch des Dochts oder der Docht-Coil-Einheit empfohlen. Der Grund ist simpel: Durch den gleichzeitigen Wechsel von Docht, Coil und Liquid wird eine Vermischung der Geschmacksrichtungen vermieden, und ein stets einwandfreies Geschmackserlebnis ist garantiert. Wer sich die Arbeit bei jedem Wechsel sparen möchte, kann auch separate Verdampfer und Tanks für die einzelnen Liquids verwenden.
Der Coil
Der wichtigste Grundsatz zuerst: Betreibe die E-Zigarette niemals trocken, da dies den Coil beschädigen kann. Eine trockene Benutzung ist leicht am verbrannten Geschmack zu erkennen, der durch das fehlende Liquid am Docht verursacht wird, der dadurch überhitzt und durchbrennt.
Sollte es dennoch passieren, dass ein Coil ausgetauscht werden muss, ist dies schnell erledigt. Entferne den alten Coil und schraube einen neuen, fertig gewickelten Coil mit Docht ein. Achte dabei auf die Baugleichheit des Coils und die gleiche Ohm-Zahl.
Da die Wicklung nur eine bestimmte Anzahl von Aufheizvorgängen verträgt und letztendlich durchbrennt, sollten Coils regelmäßig ersetzt werden.
Zu guter Letzt: Allgemeines
Eine E-Zigarette ist ein empfindliches elektronisches Gerät. Eine sorgfältige und verantwortungsbewusste Handhabung der E-Zigarette sollte daher selbstverständlich sein.
Die Batterieeinheit, die den Strom für die E-Zigarette liefert, sollte konstant von Liquidrückständen gereinigt werden. Vermeide dabei jeglichen Kontakt mit Wasser, da dies die Batterieeinheit beschädigen könnte.
Stürze sollten vermieden werden, da bereits das Fallen aus geringer Höhe zu nachhaltigen Beschädigungen des Geräts führen kann. Die empfindlichen Elektronikbausteine in den E-Zigaretten sind hierfür verantwortlich.
Beim Zusammenbau der E-Zigarette sollte beachtet werden, dass die Verschraubungen in den allerwenigsten Fällen gehärtet sind. Falsches Verschrauben, zu starkes Anziehen der Schrauben oder schiefes Einschrauben führen zu langfristigen Schäden, wie dem Verlust des Kontakts zwischen der Batterieeinheit und dem Tank.
Mit sorgfältiger Pflege, regelmäßiger Reinigung und der Beachtung einiger kleiner Regeln wirst du lange Freude und Spaß an deiner E-Zigarette haben.
