Reisen und Campen in Spanien mit Hund: Ein Abenteuer für Vierbeiner und ihre Besitzer!

Reisen und Campen in Spanien mit Hund: Ein Abenteuer für Vierbeiner und ihre Besitzer!

Spanien ist ein beliebtes Reiseziel für Camper und das aus gutem Grund. Leckeres Essen, herzliche Menschen und atemberaubende Landschaften bieten für jeden etwas – auch für Vierbeiner!

Ich habe fast zwei Jahre mit meinen Hunden in Spanien gelebt und das Land von Nord nach Süd bereist. Probleme hatten wir dabei keine, dafür aber umso mehr schöne Erlebnisse. Vom Planschen im Meer bis hin zu spannenden Wanderungen in den Bergen war alles dabei. Heute kann ich sagen, dass es sich lohnt, mit Hunden nach Spanien zu reisen!

Vorbereitungen für die Reise mit Hund nach Spanien

Um deinen Hund mit nach Spanien zu nehmen, muss er ausreichend geimpft sein und einen europäischen Tierausweis besitzen. Außerdem ist ein Chip gesetzlich vorgeschrieben.

Hinweis: Nur wenn der Chip auch registriert wurde, kann der Hund im Falle eines Verlusts zugeordnet werden.

Der Hund benötigt eine Tollwut-Impfung. Falls dies seine erste Impfung ist, muss sie mindestens 21 Tage vor dem Grenzübertritt erfolgen. Für Welpen gilt, dass sie erst mit 12 Wochen geimpft werden dürfen. Zusammen mit der Wartezeit von drei Wochen kann der Welpe also frühestens mit 15 Wochen die Grenze überqueren. Aktuelle Informationen zu den europäischen Reisebedingungen findest du hier.

Gesundheitsvorsorge und -schutz

In Spanien gibt es Sandmücken, die Leishmaniose übertragen können. Diese Infektionskrankheit kann durch die Mücken sowohl auf Menschen als auch auf Tiere übertragen werden. Eine Ansteckung vom Hund auf den Menschen ist jedoch nicht möglich.

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Da die Mücken nachtaktiv sind, ist es sinnvoll, den Hund vor dem Sonnenuntergang reinzuholen und erst morgens wieder herauszulassen, wenn es hell ist. Im Winter sind die Mücken übrigens nicht aktiv. In Spanien sind sie ungefähr von Anfang Mai bis Ende Oktober aktiv.

Inzwischen gibt es verschiedene Präparate auf dem Markt, um den Hund vor den Stichen der Sandmücke zu schützen. Am weitesten verbreitet sind Schutzhalsbänder, die bis zu sechs Monate lang wirken. Es gibt aber auch Spot-Ons oder Sprays. Zur Auswahl des richtigen Präparats ist eine Beratung durch den Tierarzt sinnvoll.

Ein guter Schutz ist auch wegen anderer Mittelmeerkrankheiten wie Babesiose, Ehrlichiose oder Herzwürmer wichtig. Diese werden ebenfalls durch Mückenstiche oder Zeckenbisse übertragen.

Angst vor einer Reise nach Spanien ist dennoch nicht nötig. Auch in Deutschland kann sich der Hund durch Zeckenbisse zum Beispiel mit Borreliose infizieren. Sowohl in Deutschland als auch in Spanien gilt daher: Vorsorge treffen.

Unterwegs mit dem Hund in Spanien

Die beste Reisezeit für einen Campingurlaub mit Hund in Spanien hängt sowohl vom Hund als auch von der Region ab. Während es im Hochsommer in der Mitte und im Süden Spaniens sehr heiß werden kann, ist es im Norden noch angenehm. Für einen alten oder besonders dickfelligen Hund ist eine Reise nach Andalusien im August vermutlich kein Spaß.

Während der heißen Monate tummeln sich natürlich nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische am Meer. Um gemeinsam mit deinem Vierbeiner am Strand zu entspannen, bieten sich daher eher die Monate in der Vor- oder Nachsaison an. Auch Wanderungen oder Ausflüge sind bei weniger hohen Temperaturen angenehmer.

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Hundefreundliche Strände in Spanien

Hier gibt es eine Liste von Stränden, an denen Hunde erlaubt sind:

  • Andalusien
  • Katalonien

Weitere “Hundestrände” in Spanien findest du auf der Webseite redcanina.es (Stand: 2016).

Um aktuelle Informationen zu örtlichen Bedingungen zu bekommen, lohnt es sich, beim Spanischen Tourismusbüro nachzufragen.

In Spanien sind Hunde in den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erlaubt. In Barcelona dürfen Behinderten-Begleithunde in der Metro und in Bussen mitgenommen werden, wenn sie einen Maulkorb tragen. Auch in Bars und Restaurants sind Hunde leider nicht gestattet, aber es ist möglich, mit ihnen draußen zu sitzen. Bei unseren Restaurantbesuchen wurde den Hunden immer unaufgefordert Wasser hingestellt. Einmal bekamen sie sogar Wasser mit Eiswürfeln serviert, aber das war ihnen doch suspekt.

Tierärztliche Versorgung in Spanien

Die tierärztliche Versorgung in Spanien steht der in Deutschland in nichts nach. In vielen Großstädten gibt es Tierkliniken, die mit modernster Ausrüstung ausgestattet sind. Auch auf dem Land ist die Abdeckung mit Tierärzten recht gut. Für den Notfall ist es sinnvoll, sich schon im Vorfeld Telefonnummern und Adressen herauszusuchen. Auf dieser Seite sind landesweit Tierärzte gelistet.

Alternativ hilft eine Suche bei Google mit dem Stichwort “veterinario” plus dem gewünschten Ort oft ebenfalls weiter.

Besondere Vorsicht gilt im Frühjahr vor den Pinien-Prozessspinner-Raupen. Die Berührung mit ihren Brennhaaren kann beim Menschen schwere Allergien auslösen und für den Hund lebensgefährlich sein. Es ist daher ratsam, sich in dieser Zeit von Pinienwäldern und befallenen Pinien fernzuhalten oder den Hund unbedingt durch eine Leine zu sichern.

Gefährliche Hunde in Spanien

In verschiedenen Ländern, so auch in Deutschland, werden manche Rassen als besonders gefährlich eingestuft. Ihre Haltung ist entweder verboten oder an spezielle Auflagen geknüpft. Auch in Spanien gibt es eine Liste mit Hunderassen, die als gefährlich gelten.

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Dazu zählen:

  • Staffordshire Bull Terrier
  • Pit Bull Terrier
  • American Staffordshire Terrier
  • Rottweiler
  • Dogo Argentino
  • Fila Brasiliero
  • Tosa-Inu
  • Akita Inu

Als potenziell gefährlich können zudem Tiere eingestuft werden, die unter anderem diese Merkmale aufweisen:

  • starke Muskulatur
  • robustes, athletisches Erscheinungsbild
  • kurzes Haar
  • Brustumfang zwischen 60 und 80 cm
  • mehr als 20 kg Gewicht
  • breiter, muskulöser und kurzer Hals
  • großer und starker Kiefer

Zwar dürfen Hunde dieser Rassen grundsätzlich nach Spanien einreisen, aber es gelten in den 17 Regionen jeweils eigene Gesetze. Es kann also passieren, dass dein Hund in einer Region einen Maulkorb tragen muss und in eine andere Region gar nicht einreisen darf.

In Katalonien und Valencia gelten weitere Rassen als gefährlich:

  • American Bully
  • Dobermann
  • Bordeaux Dogge
  • Mastín napolitano
  • Dogo Canario
  • zusätzlich in Valencia: Ca den Bou (auch Perro de Presa Mallorquín)

Diese Hunde müssen von einer erwachsenen Person an einer maximal 2 m langen Leine geführt werden und einen Maulkorb tragen.

Informiere dich am besten vor Reiseantritt beim Tourismusverband Spanien über die Gesetze und Bestimmungen in deiner gewünschten Region.

Hundefreundliche Campingplätze in Spanien

Einen Campingplatz zu finden, auf dem Hunde erlaubt sind, ist nicht schwer. Die Spanier haben sich inzwischen sehr gut darauf eingestellt, dass Vierbeiner dabei sind. Auch wer mit mehreren Hunden reist, findet in der Regel einen Platz, auf dem er willkommen ist.

Tipp: Wenn dich eher die Berge als das Meer anziehen, empfehle ich einen Ausflug in den Nationalpark Aigüestortes in Katalonien. Dort findest du naturnahe, ruhige Campingplätze und eine faszinierende Landschaft inmitten der Pyrenäen, die genügend Möglichkeiten für einen aktiven Urlaub mit deinem Hund bietet.

Für weitere Abenteuer mit deinem Vierbeiner in Griechenland empfehle ich dir unseren Beitrag: “Reisen und Campen mit Hund in Griechenland”.

Fotos: (c) Nima Ashoff