Renault Zoe im ADAC Dauertest: Ein Elektro-Kleinwagen für den Alltag

Renault Zoe im ADAC Dauertest: Ein Elektro-Kleinwagen für den Alltag

Der Renault Zoe wurde drei Jahre lang von ADAC-Experten mit einem 52 kWh großen Akku auf einer Strecke von 63.000 Kilometern getestet. In diesem Abschlussbericht erfahren Sie, wie sich der Elektro-Kleinwagen geschlagen hat, einschließlich Testergebnissen, Verbrauchsdaten und Reichweite.

Nur ein außerplanmäßiger Werkstattbesuch

Während des Dauertests gab es nur einen außerplanmäßigen Werkstattbesuch für den Renault Zoe. Die Kosten für Wartung und Unterhalt waren gering. Allerdings ist die Akkukapazität merklich gesunken.

Der Renault Zoe wurde im März 2020 als frisch überarbeitetes Modell in der Ausstattung Experience in den ADAC Dauertest aufgenommen. Das Testfahrzeug hatte einen 52 kWh Akku und einen R110-Motor mit 108 PS. Die günstigste Ausstattungsversion Life war ab 31.990 Euro erhältlich. Der getestete Renault Zoe mit der Ausstattung Experience kostete 32.890 Euro und hatte weitere Extras im Wert von etwa 3300 Euro, was den Preis auf rund 36.000 Euro erhöhte.

Nach drei Jahren Alltagsbetrieb und 63.000 Kilometern wurde der Dauertest abgeschlossen. Nun stellt sich die Frage, ob der Zoe sein Geld wert war. Hier ist die Bilanz.

Renault Zoe im Langzeit-Test

Der Renault Zoe mit 80 kW/108 PS Leistung, 225 Nm Drehmoment und einer WLTP-Reichweite von 395 Kilometern erweist sich als sehr alltagstauglich. Das Nutzerfeedback der ADAC-Experten fällt größtenteils positiv aus. Der Zoe wird als hervorragendes Alltagsauto für den regionalen Einsatz gelobt. Fahrspaß, Platzangebot und die gute Konnektivität des Infotainmentsystems werden ebenfalls positiv bewertet.

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Mittelstrecken von 200 bis 300 Kilometern sind dank der großen Batterie kein Problem mehr, im Gegensatz zu den Vorgängermodellen mit kleineren Akkus.

Der Zoe zeichnet sich vor allem durch die Möglichkeit aus, mit 22 kW an einer AC-Säule zu laden. Dies hebt ihn von den meisten Konkurrenten ab und ist vor allem im städtischen Einsatz von Vorteil. Die Batterie kann in etwa drei Stunden vollständig aufgeladen werden.

Für Berufspendler prima geeignet

Der ADAC hat die Fahrten des Zoe ausgewertet und festgestellt, dass er hauptsächlich auf Autobahnen eingesetzt wurde, insbesondere für Berufspendler. In den letzten 1,5 Jahren betrug der Anteil der Autobahnfahrten sogar 64 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass das ADAC Technikzentrum in Landsberg am Lech direkt an der Autobahn in Richtung München, Augsburg und Memmingen liegt. Die Autobahn ist daher für die meisten Mitarbeiter die schnellste und bequemste Strecke zu Arbeit oder zur ADAC Zentrale in München.

In der Zeit der Corona-Pandemie stieg die durchschnittliche Fahrtlänge pro Tag von 68 auf 99 Kilometer an. Der Durchschnittsverbrauch lag dabei bei 18,0 kWh pro 100 km, ohne die Berücksichtigung der Ladeverluste. Inklusive Ladeverluste beträgt der durchschnittliche Energieverbrauch 19,8 kWh pro 100 km. In der kalten Jahreszeit lag der Verbrauch durchschnittlich 2,6 kWh höher als in den Sommermonaten.

Dank der umfangreichen Lademöglichkeiten im ADAC Technikzentrum wurde das Fahrzeug überwiegend an Wechselstrom-Wallboxen geladen. Der Zoe mit seinem 52 kWh Akku hatte immer genug Restkapazität für die nächste Etappe.

CCS-Schnellladen dauert lang

Die Schnellladefähigkeit des Renault Zoe wird als weniger positiv bewertet. Die Ladeleistung sinkt merklich ab 50 Prozent Akkustand, wodurch eine Aufladung von zehn auf 80 Prozent Akkufüllstand fast eine Stunde dauert. Ob der hohe Aufpreis für die CCS-Schnellladung von 1090 Euro gerechtfertigt ist, wird hinterfragt.

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Während des Schnellladens ist der Innenraum des Zoe leider nicht beheizbar, was im Winter unangenehm sein kann. Renault sollte dringend ein Software-Update durchführen, um die Heizfunktion während des Ladevorgangs zu aktivieren. Ein früherer Appell an Renault blieb jedoch unbeantwortet.

Ein weiterer Kritikpunkt ist das laute Pfeifgeräusch während des Wechselstromladens, das für Irritationen sorgt und Nachbarn stören könnte, wenn das Auto über Nacht im Carport geladen wird.

Kaum Defekte und Auffälligkeiten

Während des gesamten Dauertests gab es lediglich einen außerplanmäßigen Werkstattaufenthalt. Ein Problem mit dem elektrischen Fensterheber wurde behoben und es traten Korrosionsspuren an den Bremsen auf. Die Bremsen wurden jedoch nicht weiter beeinträchtigt. Ein Knarzen beim Öffnen und Schließen der Heckklappe konnte nicht behoben werden. Ansonsten gab es keine größeren Störungen oder Probleme.

PV-Laden häufig nicht möglich

Die ADAC-Techniker stellten fest, dass das Laden des Renault Zoe über die hauseigene PV-Anlage nicht immer effektiv war. Der Zoe benötigt mindestens eine Stromstärke von zehn Ampere, um beim dreiphasigen Laden effektiv zu laden. Bei geringerer Stromstärke wird keine Energie mehr in die Batterie gespeichert, obwohl der Stromzähler läuft. Bei einphasigem Laden kann der Zoe die Ladestromstärke auf bis zu 6 Ampere reduzieren. Daher sollte der Zoe beim PV-Laden einphasig betrieben werden.

Haltbarkeit des Akkus mau

Besonders besorgniserregend ist der Zustand der Antriebsbatterie zum Ende des Dauertests. Der “State of Health” sank auf 87 Prozent der ursprünglichen Akkukapazität. Obwohl dieser Wert noch nicht dramatisch ist, deutet er darauf hin, dass die Haltbarkeit des Akkus nicht über das Garantieversprechen von 160.000 Kilometern hinausgehen würde. Kunden erwarten jedoch eine längere Haltbarkeit.

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Der sinkende Akkuzustand hat Auswirkungen auf die erreichbare Reichweite. Während zu Beginn eine Reichweite von 264 Kilometern möglich war, ist sie auf 229 Kilometer gesunken.

Der Renault Zoe hat den obligatorischen ADAC-Test mit großem Akku und höherer Motorleistung bestanden. Weitere Stärken und Schwächen in Bezug auf Bedienung, Komfort, Sicherheit usw. finden Sie im kostenlosen PDF.

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