Wir alle möchten im Ruhestand finanziell abgesichert sein und eine stabile Rente erhalten. Bei der Wahl einer Rentenversicherung spielen Rentenfaktoren eine wichtige Rolle. Aber was genau sind Rentenfaktoren und wie beeinflussen sie die Rentenhöhe? In diesem Artikel werden wir diese Fragen beantworten und beleuchten, ob ein Vergleich der (garantierten) Rentenfaktoren sinnvoll ist.
Rentenfaktoren – Was sind sie und wie werden sie berechnet?
Versicherungsunternehmen verwenden Rentenfaktoren, um die Höhe der lebenslangen Rente auf Basis des vorhandenen Vertragsguthabens zu ermitteln. Diese Rentenfaktoren hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie dem biometrischen Risiko der Langlebigkeit, dem Rechnungszins und den Versicherungskosten. Ein Rentenfaktor gibt das Umrechnungsverhältnis zwischen der zu erwartenden Rente und dem Vertragsguthaben an.
Abhängigkeit der Rentenhöhe
Die Höhe der Startrente hängt in der Regel von zwei Faktoren ab: der Ablaufleistung und dem Rentenfaktor. Die Höhe des Vertragsguthabens zu Rentenbeginn ist abhängig von der Produktkategorie und dem Versicherungsunternehmen. Dabei spielen die Kostenstruktur und das Modell der Kapitalanlage eine entscheidende Rolle. Die Ablaufleistung setzt sich in der Regel aus einem Garantieguthaben und einem Überschussguthaben zusammen.
Garantierter vs. aktueller Rentenfaktor
Es gibt zwei Arten von Rentenfaktoren: den aktuellen und den garantierten Rentenfaktor. Der aktuelle Rentenfaktor wird zum Versicherungsbeginn festgelegt und kann sich bis zum Rentenbeginn ändern. Der garantierte Rentenfaktor hingegen wird bereits zu Versicherungsbeginn festgelegt und gilt für die Verrentung des Überschussguthabens. In den meisten Fällen ist der garantierte Rentenfaktor geringer als der Rentenfaktor auf Basis heutiger Rechnungsgrundlagen.
Wann spielt der garantierte Rentenfaktor eine Rolle?
Der garantierte Rentenfaktor spielt vor allem bei fondsgebundenen Rentenversicherungen eine große Rolle. Je höher der Rentenfaktor ist, desto mehr Startrente kann der Kunde erwarten. Bei einem Vergleich von Rentenversicherungen werden häufig auch garantierte Rentenfaktoren gegenübergestellt. Hohe garantierte Rentenfaktoren scheinen zunächst attraktiv zu sein, aber es lohnt sich genauer hinzusehen.
Günstigerprüfung
Bei der Beurteilung von Rentenfaktoren spielt die sogenannte Günstigerprüfung eine wichtige Rolle. Wenn sich während der Ansparphase die Rechnungsgrundlagen zugunsten des Versicherungsnehmers ändern, sollte dieser davon profitieren können. Bei einer Verbesserung der Rechnungsgrundlagen wird beim Rentenbeginn geprüft, ob die Rente auf Basis der aktuellen Rentenfaktoren höher ist als die Rente auf Basis des garantierten Rentenfaktors.
Weitere Faktoren zu beachten
Es gibt noch weitere Faktoren zu beachten, wie den Gültigkeitsbereich des garantierten Rentenfaktors und die Verwendung von erzielten Überschüssen. Je nach Versicherungsbedingungen kann der garantierte Rentenfaktor nur auf bestimmte Bestandteile des Policenwertes gültig sein. Zudem können Überschüsse und Schlussüberschüsse zur Erhöhung der Deckungsrückstellungen verwendet werden, was Auswirkungen auf die Rentenhöhe haben kann.
Fazit
Ein Vergleich der (garantierten) Rentenfaktoren kann ein wichtiges Kriterium bei der Wahl einer Rentenversicherung sein. Hohe garantierte Rentenfaktoren scheinen zunächst vorteilhaft, aber es ist wichtig, auch andere Faktoren zu prüfen. Es ist nicht zwingend, dass hohe garantierte Rentenfaktoren immer von Vorteil sind. Die Rentenhöhe kann auch von anderen Einflussfaktoren abhängen, wie der Verwendung von erzielten Überschüssen und der Anpassung der Rentenfaktoren. Daher ist es ratsam, bei einem Vergleich verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, um die für Sie passende Rentenversicherung zu finden.