Rezepte für Tannenwipfel: Tannenspitzenhonig, Tee & Co. mit der Heilkraft des Waldes

Rezepte für Tannenwipfel: Tannenspitzenhonig, Tee & Co. mit der Heilkraft des Waldes

In jedem Frühjahr treiben Nadelbäume frisch aus und tragen leuchtend hellgrüne Tannenspitzen bzw. Fichtenspitzen. Diese sogenannten Tannenwipfel, Maiwipfel bzw. Maiwipferl kündigen nicht nur den Frühling an, sie enthalten auch zahlreiche heilsame Wirkstoffe. Das macht sie – behutsam und in Maßen geerntet – zu einer idealen Zutat für Tannenspitzenhonig, Tannenspitzen-Tee und andere wohltuende Naturheilmittel.

In den jungen Triebspitzen der Nadelbäume stecken vor allem ätherische Öle, Harze, Tannine und viel Vitamin C. Sie wirken unter anderem antibakteriell und schleimlösend und sind deshalb ein wunderbares Hausmittel bei Erkältungskrankheiten. In diesem Beitrag findest du die besten Rezepte mit Tannen- und Fichtenspitzen.

Tannenwipfel ernten

Prinzipiell lassen sich für die folgenden Rezepte sowohl Tannentriebe als auch Fichtentriebe verwenden. Um sie zu unterscheiden, hilft Laien dieser kleine Spruch: Die Fichte sticht, die Tanne nicht. Grundsätzlich sollten für die Verarbeitung in Lebensmitteln nur Triebspitzen von unbehandelten Bäumen genutzt werden.

Wichtig: Bitte achte darauf, immer nur wenig von einem Baum zu pflücken, um ihn nicht zu schädigen. Ernte am besten nur solche Triebspitzen, die nach innen wachsen und sich später ohnehin gegenseitig behindern würden.

Verwechslungen zwischen Tanne und Fichte sind nicht dramatisch. Der einzige richtig giftige Nadelbaum ist die Eibe, die schwere Vergiftungen verursachen kann. Verwende deshalb nur solche Triebspitzen, die du sicher zuordnen kannst.

Rezepte für Tannenwipfel

Um Maiwipfel zu ernten, gibt es nur ein kurzes Zeitfenster von wenigen Wochen Ende April bis Ende Mai. Idealerweise besteht die Möglichkeit, im eigenen Garten zu ernten, denn dort gibt es keine offenen Fragen zum Eigentum und zur Behandlung mit chemischen Mitteln. In Parks und im Wald bist du verpflichtet, dich vorab bei der Parkverwaltung oder beim Forstamt zu erkundigen, ob du ein paar Tannenspitzen pflücken darfst.

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Rezept für Tannenspitzenhonig

Tannenspitzenhonig ist ein veganer Ersatz für Bienenhonig, der sich leichter herstellen lässt als der ebenfalls köstliche Löwenzahnhonig. Genau genommen handelt es sich um einen Sirup, der zum Beispiel als Brotaufstrich und für aromatische Getränke genutzt werden kann.

Um einen kleinen Vorrat Tannenspitzenhonig zuzubereiten, brauchst du lediglich deine gesammelten Triebspitzen, Wasser und Zucker. Und so geht’s:

  1. Tannenspitzen mit klarem Wasser waschen und schadhafte Pflanzenteile entfernen.
  2. Die Triebspitzen in eine Schüssel geben, mit kaltem Wasser bedecken und mit einem Teller beschweren.
  3. Die Schüssel für 10-12 Stunden an einen kühlen Ort stellen.
  4. Die durchgezogene Mischung in einen Topf geben und circa 30 Minuten bei mittlerer Temperatur köcheln lassen.
  5. Den Sud nochmals für sechs Stunden bedeckt stehen lassen.
  6. Den Sud abseihen, abwiegen und mit der gleichen Menge Zucker und etwas Zitronensaft unter Rühren einkochen, bis eine sirupartige Konsistenz entstanden ist.

Das Einkochen kann je nach Menge etwas länger dauern. Lass einen Teil des Wassers verdampfen. Wenn dicke Blasen entstehen und die Masse zähflüssig geworden ist wie Honig, ist der Honig-Ersatz fertig. Füll den fertigen Tannenspitzenhonig in keimfreie Gläser ab. Aufgrund des hohen Zuckeranteils ist der Tannen- oder Fichtenwipfelhonig viele Monate bis Jahre haltbar.

Tannenspitzen-Tee

Frische oder getrocknete Tannenwipfel lassen sich auch zu einem aromatischen, heilsamen Tee aufgießen. Nimm für eine große Tasse einfach einen oder zwei Wipfel und übergieße sie mit kochendem Wasser. Die Ziehzeit beträgt ungefähr zehn Minuten. Auf ähnliche Weise wird ein heilsames Fichtennadelbad hergestellt.

Tannenwipfel enthalten zahlreiche heilsame Wirkstoffe

Tipp: Auch viele weitere gesunde Teesorten kosten keinen Cent oder lassen sich bequem auf der Fensterbank anbauen.

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Maiwipferlsirup gegen Husten

Damit möglichst viele gesunde Wirkstoffe erhalten bleiben, wird ein Maiwipfelsirup gegen Husten ohne Kochen hergestellt. Du brauchst dafür folgende Zutaten und Utensilien:

  • 300 g Tannenwipfel oder Fichtenwipfel
  • 600 g Bio-Rohr- oder Rohrohrzucker (findet man in ausgesuchten Supermärkten, Bio-Läden oder online)
  • großes Einmachglas
  • Leinentuch oder ein feines Sieb

So wird der Sirup zubereitet:

  1. Im Glas abwechselnd die Tannenwipfel und den Zucker schichten. Die Wipfelschichten sind dabei am besten knapp doppelt so hoch wie die Zuckerschichten.
  2. Die letzte Schicht besteht aus Zucker und kann ruhig etwas dicker ausfallen.
  3. Das Glas verschließen und auf einer sonnigen Fensterbank für ungefähr zwei Wochen stehen lassen.
  4. Wenn die Wipfel braun sind und der Sirup sich abgesetzt hat, die Masse durch ein Tuch oder Sieb filtern und abfüllen.

Der fertige Sirup wird am besten kühl und dunkel gelagert, damit er sich bis in den Winter hinein hält. Dazu sind Schraubgläser, Einmachgläser oder Bügelverschlussflaschen bestens geeignet.

Tipp: Hier findest du weitere Rezepte für selbst gemachten Hustensaft und andere Naturheil- und Hausmittel bei Erkältungskrankheiten.

Tannenspitzengelee

Ein aromatisches Gelee aus Tannenspitzen ist ebenfalls sehr leicht herzustellen. Für ungefähr 400 Gramm werden folgende Zutaten benötigt:

  • 300 g Tannenspitzen
  • 400 ml Wasser
  • Gelierzucker nach Packungsangabe für Gelee oder ein anderes Geliermittel
  • etwas Zitronensaft

So bereitest du das Gelee zu:

  1. Tannenspitzen waschen und mit Wasser bedeckt circa 15 Minuten lang kochen.
  2. Die Mischung abkühlen lassen und über Nacht ziehen lassen.
  3. Den Sud filtern, sodass sich etwa 300 Milliliter Flüssigkeit ergeben. Wenn nötig, mit etwas Wasser auffüllen.
  4. Gelierzucker und Zitronensaft hinzufügen und aufkochen (Gelierprobe machen).
  5. Das fertige Gelee in sterilisierte Gläser füllen und diese fest verschließen.
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Eine persönliche Note erhält das selbst gemachte Tannenwipfelgelee mit einer frischen Tannenspitze in jedem Glas – zum Beispiel als originelles Geschenk aus der Küche.

Tannenwipfel enthalten zahlreiche heilsame Wirkstoffe

Tipp: Ebenfalls köstlich schmeckt eine Tannenspitzeneiscreme, die du ohne Eismaschine selber machen kannst.

Mehr Ideen für Naturheilmittel sowie für die Ernährung mit Wildpflanzen und Kräutern erhältst du zum Beispiel auf einer Wildkräuterwanderung. Alternativ empfiehlt sich auch ein Buch mit Pflanzenportraits, Sammeltipps und Rezepten mit Wildpflanzen.

Was zauberst du Köstliches aus Maiwipfeln? Wir freuen uns auf weitere Rezeptideen in einem Kommentar!

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Tannenwipfel enthalten zahlreiche heilsame Wirkstoffe

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