Sprachliche Mittel und stilistische Figuren spielen eine wichtige Rolle in der Rhetorik. Im Deutsch-Unterricht begegnen uns diese oft und es ist wichtig zu wissen, was sie bedeuten und wie man sie erkennt. Hier stellen wir euch eine Liste der wichtigsten sprachlichen Mittel und stilistischen Figuren vor.
Alliteration
Die Alliteration ist die Wiederholung desselben Konsonanten am Anfang mehrerer Wörter in einem Satz. Ein bekanntes Beispiel ist “Veni, Vidi, Vici – Ich kam, Ich sah, Ich siegte.”
Anapher
Die Anapher ist die Wiederholung eines Wortes oder Satzes am Anfang mehrerer aufeinanderfolgender Sätze. Sie verstärkt die Aussage und sorgt für einen rhythmischen Klang. Ein Beispiel dafür ist: “Wer hätte gedacht, dass man so einfach Deutsch lernen kann. Wer hätte gedacht, dass man alles findet, was man sucht. Wer hätte das gedacht.”
Antithese
Die Antithese stellt sich zwei Wörter oder Ideen gegenüber, um ihre Unterschiede zu betonen. Beispiele dafür sind Himmel und Hölle, Gut und Böse, oder Schwarz und Weiß.
Assonanz
Die Assonanz ist die Wiederholung desselben Vokals in aufeinander folgenden Wörtern. Ein Beispiel dafür ist: “Ich hoffe ihr kennt Martin, ich bat ihn.”
Brachylogie
Die Brachylogie entsteht durch das Auslassen von Satzteilen, was zu einer kurzen und prägnanten Ausdrucksweise führt. Die fehlenden Satzteile können aus dem Kontext erschlossen werden. Ein Beispiel dafür ist: “Es kam wie es kommen musste, nämlich zusammen. Ich, allen Ernstes am Ziel meiner Träume? Wolke Sieben. Siebeneinhalb, eher.”
Chiasmus
Der Chiasmus beschreibt das Aufeinanderfolgen von zwei Wortpaaren in umgekehrter Reihenfolge. Ein Beispiel dafür ist: “Ich weiß nicht was ich will, ich will nicht was ich weiß.”
Ellipse
Die Ellipse entsteht durch das Auslassen von Wörtern, was zu grammatikalisch unvollständigen Sätzen führt, die dennoch vom Leser verstanden werden. Beispiele dafür sind: “Ende gut, alles gut” oder “Ohne Wenn und Aber.”
Etymologische Figur
Die etymologische Figur benutzt ein Verb und ein Subjekt zusammen, um etwas zu verdeutlichen. Ein Beispiel dafür ist: “Einen Plan planen.”
Hendiadyoin
Das Hendiadyoin verwendet zwei Wörter mit gleicher Bedeutung, um einen stärkeren Ausdruck zu erzielen. Beispiele dafür sind Angst und Schrecken, Lust und Laune, oder Dies und Das.
Hyperbel
Die Hyperbel betont Begriffe durch Übertreibungen. Ein Beispiel dafür ist: “Unendlich lang” oder “Ein Meer voll Tränen.”
Inversion
Die Inversion bezeichnet die Umkehrung der Satzteile im Sprachgebrauch. Ein Beispiel dafür ist: “Lang ist der Weg der Gerechten.”
Ironie
Die Ironie bedeutet, das Gegenteil von dem zu meinen, was gesagt wird. Sie ist oft im Kontext verständlich. Ein Beispiel dafür ist: “Bei Regen fährt man doch gerne mit dem Rad.”
Klimax
Die Klimax verstärkt die Aussage, indem aufeinanderfolgende Wörter in einem Satz gesteigert werden. Ein Beispiel dafür ist: “Veni, Vidi, Vici – Ich kam, Ich sah, Ich siegte.”
Litotes
Die Litotes verwendet eine Untertreibung, um eine verstärkende Wirkung zu erzielen. Ein Beispiel dafür ist: “So ein Autounfall kann dir den ganzen Tag versauen.”
Metapher
Die Metapher veranschaulicht Wörter durch Bilder. Ein Beispiel dafür ist: “Die Sonne lacht.”
Neologismus
Der Neologismus erschafft neue Wörter, oft unter Einbeziehung anderer Sprachen. Beispiele dafür sind Internetcafé, Medienzentrum oder Simsen (SMS schreiben).
Onomatopöie
Die Onomatopöie stellt Lautmalerei dar, indem sie Lautwiedergaben verwendet. Beispiele dafür sind Zischen, Stöhnen oder Jauchzen.
Oxymoron
Das Oxymoron bildet Formulierungen aus Gegensätzen. Ein Beispiel dafür ist Hassliebe oder Das viele Geld hat mich in den Ruin getrieben.
Paradox
Das Paradox ist eine Aussage, die sich selbst widerspricht. Ein Beispiel dafür ist Weniger ist mehr oder Was sich liebt, das neckt sich.
Parallelismus
Der Parallelismus wiederholt Wörter, die einen ganzen Satz bilden, um eine Aussage zu verstärken. Ein Beispiel dafür ist: “Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.”
Parenthese
Die Parenthese fügt einen Zwischensatz in einen Satz ein. Ein Beispiel dafür ist: “Es war – und daran zweifelte keiner – nicht die richtige Entscheidung.”
Personifikation
Die Personifikation verleiht unpersönlichen Dingen menschliche Eigenschaften. Beispiele dafür sind: “Du bist ein schlauer Fuchs” oder “Mutter Natur”.
Pleonasmus
Der Pleonasmus verwendet ein nicht notwendiges Wort vor einem bereits beschreibenden Wort. Ein Beispiel dafür ist: “strahlender Sonnenschein” oder “alter Opa.”
Rhetorische Frage
Die rhetorische Frage ist eine Frage, deren Antwort bereits bekannt ist und durch die Fragestellung selbst hervorgeht. Ein Beispiel dafür ist: “Hab ich es dir nicht gesagt?”
Symbol
Das Symbol stellt ein Objekt dar. Beispiele dafür sind ein Stern oder ein Kreuz.
Vergleich
Der Vergleich stellt zwei Elemente miteinander in Verbindung. Ein Beispiel dafür ist: “Sie ist schön wie eine Blume.”
Jetzt habt ihr einen Überblick über die wichtigsten sprachlichen Mittel und stilistischen Figuren. Viel Spaß beim Entdecken und Anwenden in euren Deutsch-Unterricht!