Rhodesian Ridgeback: Der furchtlose und treue Begleiter

Rhodesian Ridgeback: Der furchtlose und treue Begleiter

Der Rhodesian Ridgeback ist eine einzigartige Hunderasse mit markantem Rückenkamm, glänzendem braunem Fell und einer anmutigen Art. Als einzige anerkannte Rasse aus dem südlichen Afrika hat der Rhodesian Ridgeback eine faszinierende Geschichte und eine Vielzahl von Eigenschaften, die ihn zu einem besonderen Hund machen.

Eine Rasse mit einer spannenden Geschichte

Ursprünglich stammt der Rhodesian Ridgeback von den domestizierten Hunden der Hottentotten im südlichen Afrika ab. Die Hunde erbten den charakteristischen Rückenkamm, den “Ridge”, von ihren Vorfahren. Die Khoikhoi, ein indigenes Volk, schrieben diesem Merkmal besondere Eigenschaften zu und betrachteten die Hunde als furchtlos. Die Ridgebacks schützten Siedlungen und Vieh vor wilden Tieren und halfen den Ureinwohnern bei der Jagd.

Als europäische Siedler im 16. Jahrhundert nach Südafrika kamen, erkannten sie schnell die Vorzüge dieser Rasse. Sie nutzten den Rhodesian Ridgeback hauptsächlich zum Aufspüren und Kontrollieren von Großwild, bis die Jäger eintrafen, um die Tiere zu erlegen. Besonders beliebt war die Jagd auf Löwen, was einen starken und mutigen Hund erforderte.

1922 erstellte der Brite Francis Richard in Bulawayo den ersten Standard für die Rasse, basierend auf dem Dalmatiner. Aufgrund der Ähnlichkeiten werden beide Rassen von der Fédération Cynologique Internationale in die Gruppe 6, Sektion 3, eingeteilt. Der Rhodesian Ridgeback erlangte schnell viele Bewunderer und verbreitete sich über die Grenzen Afrikas hinaus. 1954 fand die Rasse schließlich auch den Weg nach Deutschland und erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit.

Wesen und Charakter

Der Ridgeback ist ein mutiger und cleverer Hund, der viel Bewegung benötigt. Gegenüber seinem Besitzer ist er loyal und verschmust, jedoch niemals unterwürfig. Er behält seinen eigenen Kopf und trifft gerne selbstständig Entscheidungen. Der Hund hat eine mittlere Reizschwelle und reagiert in bedrohlichen Situationen schnell. Trotz seines starken Wachtriebs bellt er nur selten und niemals grundlos. Wenn der Ridgeback ausreichend ausgelastet wird, ist er ein freundlicher Hausgenosse, der sich gut mit Kindern versteht. Er ist sensibel und reagiert empfindlich auf Druck und Gewalt. Wenn er eine Aufgabe nicht versteht, kann der Ridgeback stur werden und sich komplett verweigern. Veränderungen nimmt er feinfühlig wahr und braucht Zeit, um sich anzupassen. Daher sollten Rhodesian Ridgebacks nicht lange alleine gelassen werden und sollten am besten mit auf Reisen genommen werden.

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Die Anschaffung eines Rhodesian Ridgebacks

Als zukünftiger Besitzer dieser anspruchsvollen Rasse sollten Sie sich über die Verantwortung und den Aufwand bewusst sein. Ein Ridgeback bleibt für 10 bis 12 Jahre Teil Ihrer Familie und muss in dieser Zeit angemessen versorgt und beschäftigt werden. Dieser Hund ist nicht für Jedermann geeignet, und Anfänger können schnell überfordert sein. Mit einer guten Ausbildung und artgerechten Haltung kann diese Rasse jedoch ein toller Familienhund werden. Wenn Sie einen gesunden Rhodesian Ridgeback-Welpen erwerben möchten, sollten Sie ihn bei einem eingetragenen Züchter kaufen. Für einen reinrassigen Welpen müssen Sie zwischen 1.500€ und 2.000€ investieren. Alternativ suchen immer wieder Ridgebacks, die in Not geraten sind, nach einem neuen liebevollen Zuhause. Wenn Sie einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen möchten, sollten Sie bereits Erfahrung im Umgang mit Hunden mitbringen. Der Hund wird Ihnen sein Leben lang dankbar sein.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Als junger Hund ist der Ridgeback besonders stürmisch und energiegeladen. Er benötigt viel Zuwendung und spielt den ganzen Tag über gerne. Diese Rasse entwickelt sich spät und erreicht mit etwa 3 Jahren die volle Größe. Die Erziehung dieses sensiblen Hundes erfordert viel Zeit und idealerweise auch Erfahrung im Umgang mit Hunden. Die Erziehung des Ridgebacks ist sehr fordernd und sollte nicht vernachlässigt werden. Der Hund hat einen starken Jagd- und Schutztrieb, der unbedingt unter Kontrolle gebracht werden muss. Besonders in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland ist es wichtig, dass der ansonsten eigenständige Hund seinem Besitzer bedingungslos gehorcht. Bei der Erziehung dürfen Sie keine Inkonsistenz zeigen, aber den Hund auch nicht unter Druck setzen. Das richtige Gleichgewicht zu finden, kann manchmal eine Herausforderung sein. Am besten suchen Sie Unterstützung in einer Hundeschule, wo der Vierbeiner auch andere Welpen kennenlernen kann.

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Wie halte ich einen Rhodesian Ridgeback?

Aktivitäten mit dem Rhodesian Ridgeback

Der Rhodesian Ridgeback stammt aus den Weiten der afrikanischen Savanne und kann problemlos den ganzen Tag mit den berittenen Jägern mithalten. Daher sollten Sie seinen Bewegungsdrang auf keinen Fall unterschätzen. Der sensible afrikanische Hund fühlt sich in einer kleinen Wohnung oder in einem einsamen Zwinger nicht wohl. Er benötigt viel Bewegung und Platz. Am besten geeignet ist ein großes Haus mit Garten. Eine aktive Familie, die den Ridgeback gerne beschäftigt und auch auf lange Touren durch die Natur mitnimmt, ist ideal. Er ist begeistert von allen Hundesportarten wie Agility und Dummy-Training. Es ist jedoch wichtig, mit einem Tierarzt zu klären, ob der Hund für die Ausübung der Sportart geeignet ist, da Hürden die Gelenke belasten können. Die Rasse zeigt auch großes Interesse an geistigen Herausforderungen. Obwohl es klingt, als müssten Sie den Hund rund um die Uhr beschäftigen, benötigt der Ridgeback auch ausgiebige Ruhephasen. Nach einem langen Spaziergang zieht er sich gerne in sein Körbchen zurück und genießt die Ruhe.

Gesundheit und Pflege

Der muskulöse Ridgeback ist im Allgemeinen pflegeleicht. Die Krallen nutzen sich bei regelmäßigen Spaziergängen von selbst ab und das kurze Fell kann regelmäßig mit einem Gummistriegel behandelt werden. Hitze macht ihm nichts aus, aber Kälte oder Regen meidet er eher. Bei Regen kann es vorkommen, dass er das warme Zuhause nicht verlassen möchte. Da er von Natur aus keine Unterwolle hat, sollte der Hund im Winter nicht zu lange im Freien bleiben oder draußen wohnen. Ein Hundemantel kann an kalten Tagen von Vorteil sein. Der Fellwechsel ist eher schwach, daher ist keine besondere Pflege erforderlich.

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Interessantes und Wissenswertes

Schon gewusst?

  • Der charakteristische “Ridge” auf dem Rücken der Hunde tritt nur bei zwei weiteren Rassen auf: dem Phu Quoc und dem Thai Ridgeback.
  • Bis 2008 verlangte die Zuchtordnung des britischen Rasseclubs, dass Welpen ohne “Ridge” getötet werden mussten.
  • In Afrika ist die Rasse durch ihre Verwendung bei der Löwenjagd unter dem Namen “African Lion Dog” bekannt geworden.
  • In Deutschland ist der Rhodesian Ridgeback erstaunlicherweise nicht als Jagdgebrauchshunderasse anerkannt.
  • Von 1992 bis 2002 stand der Ridgeback in Bayern auf der Liste der gefährlichen Hunderassen, wurde jedoch nach Überprüfungen gestrichen.

Berühmte Rhodesian Ridgebacks

Diese exotische Hunderasse erfreut sich auch unter Prominenten großer Beliebtheit. Der südafrikanische Präsident Nelson Mandela und Queen Elizabeth II besaßen beispielsweise einen Rhodesian Ridgeback. Die australische Sängerin Kylie Minogue erzählt, dass sie dank ihrer Ridgeback-Hündin Sheeba genug Kraft fand, um von ihrer Brustkrebsbehandlung zu genesen. Die Hündin war während ihrer Therapie stets an ihrer Seite und half ihr durch die dunkelsten Stunden. Im Tiergarten von Belgrad erlangte eine Ridgeback-Hündin große Berühmtheit, indem sie ein von seiner Mutter verstoßenes schwarzes Panther-Baby adoptierte und es gemeinsam mit ihren eigenen Welpen säugte.

Ihr habt auch einen Rhodesian Ridgeback oder wollt euch bald einen zulegen? Erzählt mir mehr in den Kommentaren!