Richtig Rasieren: Tipps gegen Rasurbrand, Juckreiz und Rasierpickel

Richtig Rasieren: Tipps gegen Rasurbrand, Juckreiz und Rasierpickel

Du kennst das sicher: Nach dem Rasieren treten oft Rötungen, Hautirritationen, Pickel und Entzündungen auf. Diese kleinen Qualen sind nicht nur Frauen, sondern auch Männern bekannt – unabhängig davon, ob es im Gesicht, an den Beinen, in den Achseln oder im Intimbereich passiert. Aber wie kannst du sie vermeiden und welche Alternativen zur herkömmlichen Rasur gibt es? Jasmin Varga, eine erfahrene Kosmetikerin aus Linz, gibt in einem Gespräch mit der Gut für dich-Redaktion hilfreiche Tipps.

Warum treten die Irritationen nach dem Rasieren auf?

Der Prozess des Rasierens ist der eigentliche Grund für die Hautreizungen. Beim Rasieren hebt der Rasierer das Haar an, schneidet es möglichst nah an der Wurzel ab und lässt es dann wieder zurückgleiten. Durch diese Einwirkung der Rasierklinge entstehen oft kleine oberflächliche Verletzungen der Haut, die Bakterien die Chance geben, in die Haut einzudringen. Wenn der verbleibende Haaransatz seine Wuchsrichtung ändert oder zu viel Reibung erfährt, führt dies zu Rötungen, Entzündungen und eingewachsenen Haaren.

Was kann man gegen wiederkehrende Hautprobleme nach der Rasur tun?

Es lohnt sich, die eigene Körperpflege und die verwendete Haarentfernungsroutine zu analysieren und gegebenenfalls zu überdenken. Häufig sind vermeidbare Fehler die Ursache für Rötungen und Hautreizungen. Dazu gehören beispielsweise die Verwendung des falschen Rasierers für die entsprechende Körperregion, stumpfe Klingen, das Rasieren entgegen der Wuchsrichtung der Haare, der Verzicht auf Pflegeprodukte oder eine falsche Anwendung dieser Produkte. Wer häufig die Rasiertechnik oder die Rasierrichtung ändert, irritiert das Haar und dessen Wuchsrichtung, was das Risiko von eingewachsenen Haaren erhöht. Rasurbrand kann sowohl bei der Trocken- als auch bei der Nassrasur auftreten, aber ein Wechsel zwischen den Methoden kann dabei helfen herauszufinden, bei welcher Methode weniger Hautirritationen auftreten.

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Die richtige Vorbereitung vor der Rasur

Um Rasurbrand zu vermeiden, sollte die Haut vor der Rasur von Keimen, Schmutz und Bakterien gereinigt werden. Die Verwendung einer antibakteriellen Waschlotion stellt sicher, dass unerwünschte “Eindringlinge” keine Chance haben. Auch das Auflegen eines feuchten, warmen Tuchs für ein bis zwei Minuten entspannt die Haut, öffnet die Poren und macht die Haare weich. Auch ein warmes Bad vor der Rasur kann diese Wirkung erzielen.

Es ist außerdem wichtig, niemals auf Rasierschaum oder Rasiergel zu verzichten. Diese Produkte enthalten beruhigende und feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe, die die Haut vor der Rasur pflegen. Viele Menschen wissen nicht, dass es wichtig ist, den Schaum oder das Gel zwei bis drei Minuten auf der Haut wirken zu lassen, bevor man mit dem Rasierer anfängt.

Regelmäßige Peelings können die Haut zusätzlich auf die Rasur vorbereiten. Sie unterstützen die Entfernung abgestorbener Hautschüppchen, erleichtern dem Haar das Durchbrechen an die Oberfläche und verhindern dadurch Juckreiz. Bei empfindlicher Haut ist es ratsam, zwischen Peeling und Rasur einen zeitlichen Abstand einzuplanen, um die Haut nicht zu sehr zu strapazieren.

Neben der Vorbereitung der Haut ist es wichtig, sich um das Rasier-Equipment zu kümmern und alte, stumpfe Klingen durch neue, scharfe Klingen zu ersetzen.

Die richtige Rasiertechnik

Eine geeignete Rasiertechnik kann auch dazu beitragen, Rasurbrand vorzubeugen. Die Klinge sollte in Wuchsrichtung der Haare geführt werden. Wer gegen den Haarwuchs rasiert, reißt die Haare aus und fördert so das Auftreten von Pickelchen, Entzündungen und eingewachsenen Haaren. Es ist wichtig, ohne Druck und mit einer scharfen Klinge zu rasieren. Wer aus Angst vor Hautreizungen nur selten zum Rasierer greift, liegt leider falsch. Regelmäßiges Rasieren ermöglicht der Haut, sich an die Reizung zu gewöhnen und weniger intensiv darauf zu reagieren.

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Nach der Rasur: Die richtige Hautpflege

Nach der Rasur ist es wichtig, kühlende und entspannende Pflegecremes mit viel Feuchtigkeit aufzutragen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Haut nach der Haarentfernung zu pflegen. Hautöle machen die Haut geschmeidig, weich und schützen sie vor dem Austrocknen. Aloe Vera und Jojoba-Wirkstoffe beruhigen die Haut zusätzlich. Spezielle Pflegecremes, wie zum Beispiel After Shave Balsam, sind ebenfalls eine gute Wahl, um Hautirritationen vorzubeugen und die Haut zur Ruhe kommen zu lassen.

Was tun bei Rasurbrand trotz guter Vorbereitung?

Die wichtigste Regel lautet: Nicht rasieren! Wenn die Haut bereits gereizt ist, sollte ihr eine Pause und Erholung gegönnt werden. Um den Schmerz zu lindern und die Poren zu schließen, kann die Haut mit Eiswürfeln oder kaltem Wasser gekühlt werden. Anschließend sollte die Haut mit beruhigendem Balsam behandelt werden. Auch Hausmittel wie Honig oder Babypuder eignen sich dafür. Honig wirkt beruhigend und entzündungshemmend, während Zinkoxid im Babypuder für seine antiseptischen Eigenschaften bekannt ist und Entzündungen verhindert. Kamillentee enthält Wirkstoffe wie Bisabolol, Apigenin und Matricin, die beruhigend auf die rasierte Haut wirken. Einfach kalte Teebeutel auf die gereizte Haut legen und nach etwa fünf Minuten wieder entfernen. Diese risikofreie Behandlung kann mehrmals wiederholt werden. Wenn der Rasurbrand auch nach intensiver Pflege nach drei Tagen nicht besser wird, sollte medizinischer Rat eingeholt werden.

Alternativen zur Rasur

Obwohl die Rasur viele Vorteile bietet, gibt es auch Nachteile wie das Wachstum von stärkerem und schneller nachwachsendem Haar. Hier können alternative Haarentfernungsmethoden die Lösung sein. Ob Sugaring, Epillieren, Waxing oder die Entfernung mit Laserstrahlen – in den über 3.000 Fachinstituten in Oberösterreich findet sich für jeden Hauttyp die passende Methode zur Haarentfernung.

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Für weitere Fragen oder eine individuelle Beratung zum Thema Haarentfernung stehen die Expertinnen der oö. Fachinstitute jederzeit zur Verfügung.

Du hast noch Anregungen? Die Blogredaktion der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure der WKOÖ freut sich über jede Rückmeldung unter: fkm@wkooe.at