In wissenschaftlichen Arbeiten ist es unerlässlich, Vielfalt, Gleichberechtigung und Chancengleichheit zu berücksichtigen. Das richtige Gendern ist dabei von großer Bedeutung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, gendergerecht zu formulieren. Hier ist es wichtig, eine geeignete Form zu wählen und diese konsequent in der gesamten Arbeit anzuwenden.
Geschlechtergerechte Sprache kurz zusammengefasst
Es gibt sechs Möglichkeiten, richtig zu gendern:
- Binnen-I: StudentInnen, RechtsanwältInnen
- Unterstrich: Student_innen, Professor_innen
- Schrägstrich: Ein/e Student/in, der/die Professor/in
- Sternchen: Studentinnen, Professorinnen
- Paarform: die Studentinnen und Studenten
- Geschlechtsneutral: die Studierenden
Warum gendergerecht formulieren?
Die bewusste Verwendung geschlechtergerechter Sprache soll Frauen und andere Geschlechter in der Sprache sichtbar machen und ihnen die gleiche Bedeutung geben wie Männern. Es geht darum, Frauen nicht als “schwach” und Männer nicht als “stark” darzustellen oder sie als Norm zu betrachten.
Gendern mit verschiedenen Formen
Gendern mit Binnen-I
Beim Binnen-I wird der erste Buchstabe der weiblichen Endung eines Wortes im Wortinneren groß geschrieben:
- StudentInnen, StudentIn, LektorIn, AkademikerInnen, Professor*In
- Arbeitnehmer*Innenschutz
Gendern mit Unterstrich
Die männliche und weibliche Endung eines Wortes wird durch einen Unterstrich getrennt:
- Student_innen
- Mitarbeiter_innen
Gendern mit Klammer
Die männliche und weibliche Endung eines Wortes wird durch eine Klammer getrennt:
- Student(innen), Student(in), Lektor(in), Akademiker(innen), Professor(in)
Gendern mit Schrägstrich
Die männliche und weibliche Endung eines Wortes wird durch einen Schrägstrich getrennt:
Mit Schrägstrich und Bindestrich:
- der/die Student/-in ist fleißig
- Unsere Student/-innen werden online befragt
- die/der Lektor/-in, die Akademiker/-innen, die/der Professor/-in
Nur mit Schrägstrich:
- die/der Student/in
- die Student/innen
- die/der Lektor/in, die Akademiker/innen, die/der Professor/in
Gendern mit Sternchen
Die männliche und weibliche Endung eines Wortes wird durch ein Sternchen getrennt:
- Studentinnen, Studentin, Lektorin, Akademikerinnen, Professor*in
Gendern mit der Paarform
Bei der Paarform werden Frauen und Männer explizit und vollständig genannt. Dadurch wird sprachliche Gleichstellung erreicht:
- die Studentinnen und Studenten der Fakultät
- Das Aufgabengebiet der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters ergibt sich aus
- Die Studentin bzw. der Student verpflichtet sich …
- Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen
- die Studentin und der Student, die Studentinnen oder Studenten, die Lektorin bzw. der Lektor, die Akademikerinnen und Akademiker, die Professorin bzw. der Professor
Geschlechtsneutrale Formulierung
Die geschlechtsneutrale und geschlechtsabstrakte Formulierung bietet die Möglichkeit, Personen zu benennen, ohne ihr Geschlecht zu erwähnen:
- Geschlechtsabstrakte Ausdrücke im Singular und Plural: das Mitglied, der Mensch, der Gast, das Kind, das Individuum, die Pflegekraft, der Lehrkörper
- Geschlechtsneutrale Bezeichnungen im Plural: Angestellte (statt: Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer), die Studierenden (statt: die Studentin oder der Student), Bedienstete, Team, Arbeitskräfte, Belegschaft (statt: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter), Teilnehmende (statt: Teilnehmerinnen und Teilnehmer), Lehrende, Lehrperson(en) (statt: LehrerIn (LehrerInnen)), VorgesetzteR (statt: Führungskraft)
- Umformulierungen: Bitte beachten Sie folgenden Hinweis: … (statt: Der Anwender hat folgenden Hinweis zu beachten …)
- Kreative Formulierungen: rollstuhlgerechter Zugang (statt: Zugang für RollstuhlfahrerInnen), Teilnahmeliste (statt: TeilnehmerInnenliste), Praktikumsstelle (statt: PraktikantInnenstelle)
- Sichtbarmachung des Geschlechts im Plural: die weiblichen Mitglieder bzw. die männlichen Mitglieder (statt: die Mitglieder)
TIPP: Die Weglassprobe zeigt Ihnen, ob die Formulierung grammatikalisch korrekt ist. Beispiel: “Beamt/in, Ärzt/in” ist nicht korrekt.
Mit diesen Tipps gelingt es dir, gendergerecht in deinen wissenschaftlichen Arbeiten zu formulieren und für mehr Gleichberechtigung zu sorgen.