Richtiges Zitieren (5): Alles, was du über Kurzbelege wissen musst

Richtiges Zitieren (5): Alles, was du über Kurzbelege wissen musst

Das Zitieren mit Kurzbelegen im Text ist sehr verbreitet. Doch die genaue Vorgehensweise hängt vom Zitierstil und dem Fachbereich ab. Wenn du dich also unsicher bist, schau zuerst in den Zitierleitfaden deines Fachbereichs. Falls du dort keine konkreten Informationen findest, beantworte ich dir im Folgenden einige häufig gestellte Fragen zu diesem Thema:

Wie belege ich ein Zitat direkt im Satz?

Angenommen, du möchtest in einer Untersuchung über den Einsatz von Pudeln in Kindertageseinrichtungen auf das Buch “Der Einsatz von Hunden in Kindergärten unter besonderer Berücksichtigung des Pudels” von Marlies Müller aus dem Jahr 1950 verweisen.

Wenn du ein wörtliches Zitat von Marlies Müller verwenden möchtest, das auf Seite 40 steht, könntest du schreiben: Müller beschreibt Pudel als “wuschelig” (Müller 1950, S. 40). Es ist jedoch besser, den Namen der Autorin nur einmal zu nennen, z.B. so: Müller (1950) beschreibt sie als “wuschelig” (S. 40) oder so: Müller (1950, S. 40) beschreibt sie als “wuschelig”. Dadurch wird auch der Lesefluss nicht unterbrochen.

Für ein sinngemäßes Zitat kannst du schreiben: Nach Ansicht von Müller sind Pudel als Therapiehunde gut geeignet (vgl. Müller 1950, S. 40). Wenn du den Quellenbeleg nach vorne holst, kannst du auch schreiben: Nach Ansicht von Müller (1950, S. 40) sind Pudel als Therapiehunde gut geeignet.

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Wie belege ich ein sinngemäßes und ein wörtliches Zitat in einem Satz?

Stell dir vor, du möchtest sowohl ein sinngemäßes als auch ein wörtliches Zitat in einem Satz verwenden. Du könntest dann zum Beispiel schreiben: Nach Ansicht von Müller sind Pudel als Therapiehunde gut geeignet (vgl. Müller 1950, S. 40) – nicht zuletzt deshalb, weil sie so schön “wuschelig” sind (ebd., S. 40).

Was tun, wenn die Zitate in der Quelle auf unterschiedlichen Seiten stehen?

Wenn das sinngemäße Zitat auf Seite 15 und das wörtliche Zitat auf Seite 40 des Buches stehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine Option wäre: Nach Ansicht von Müller sind Pudel als Therapiehunde gut geeignet (vgl. Müller 1950, S. 15) – nicht zuletzt deshalb, weil sie so schön “wuschelig” (ebd., S. 40) sind.

Wohin kommt die Quellenangabe?

Je nachdem, ob du die Quellenangabe in einer Fußnote oder direkt im Text platzieren möchtest, gibt es unterschiedliche Schreibweisen. Wenn du die Quellenangabe in einer Fußnote platzieren möchtest, kannst du schreiben: Nach Ansicht von Müller sind Pudel als Therapiehunde gut geeignet. [^1^]

Wenn du die Quellenangabe direkt im Text aufführen möchtest, könntest du schreiben: Nach verbreiteter Ansicht sind Pudel als Therapiehunde gut geeignet (vgl. Müller 1950, S. 15). Hierbei steht die Quellenangabe vor dem Punkt, da sie sich auf den gesamten Satz bezieht.

Muss ich bei einem Kurzbeleg immer eine Seitenzahl angeben?

Bei einem Kurzbeleg ist es in der Regel wichtig, eine Seitenzahl anzugeben. Dadurch wird das exakte Zitieren einer Textstelle ermöglicht. Je spezifischer oder ungewöhnlicher die zitierte Aussage ist, desto wichtiger ist die Angabe der Seitenzahl. Selbst bei eher allgemeinen Aussagen ist es empfehlenswert, eine Seitenangabe anzugeben, um dem Leser das Nachschlagen zu erleichtern.

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Wann geht es auch ohne Seitenzahlen?

Es gibt Ausnahmefälle, in denen eine Quellenangabe ohne Seitenzahl auskommen kann. Dies gilt beispielsweise für Broschüren, bei denen oft keine Seitenzahlen vorhanden sind. In solchen Fällen kannst du “o. S.” (ohne Seite) verwenden. Wenn du einen kurzen Text insgesamt paraphrasierst oder eine Ansicht wiedergibst, die sich durch den gesamten Text eines Autors zieht, kannst du ebenfalls auf Seitenzahlen verzichten. Auch bei allgemein bekannten Sachverhalten oder im Fazit deiner Arbeit ist keine Seitenzahl erforderlich. Bei Internetseiten kannst du den Textanker in der URL angeben, um auf eine bestimmte Stelle zu verweisen.

Wie gebe ich den Kurzbeleg einer Quelle an, die von mehreren Autoren stammt?

Je nach Zitierstil gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du den Kurzbeleg einer Quelle mit mehreren Autoren angeben kannst. Du kannst die Namen der Autoren verbinden, zum Beispiel so: Meier, Müller; Meier und Müller; Meier & Müller; Meier/Müller. Bei drei oder mehr Autoren ist es üblich, nur den ersten Autor zu nennen und “et al.” (lateinisch für “und andere”) hinzuzufügen, zum Beispiel Schulze et al. In manchen Fällen kannst du auch alle Autoren ausschreiben und erst danach “et al.” verwenden.

Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, wie du Kurzbelege im Text angeben kannst. Konsultiere immer zuerst den Zitierleitfaden oder die Richtlinien deines Fachbereichs, um sicherzustellen, dass du den richtigen Zitierstil verwendest. Wenn keine spezifischen Vorgaben existieren, wähle eine Zitierweise aus und wende sie konsequent im gesamten Text an.

Zum Weiterlesen: Kornmeier, Martin (2016): Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht für Bachelor, Master und Dissertation. 7. Auflage. Bern: Haupt (UTB Band 3154).