Die Kunst des Risikomanagements
Hallo liebe Freunde des Risikomanagements! In meinem letzten Blogbeitrag habe ich euch gezeigt, wie man Risiken identifiziert. Heute geht es einen Schritt weiter: die Risikoanalyse und -bewertung. Das Herzstück des Risikomanagements, das uns ermöglicht, die Risiken zu steuern.
Risikoanalyse – mehr als nur eine Liste
Nach der Identifikation der Risiken haben wir oft umfangreiche Listen mit Einzelrisiken. Um diese handhabbar zu machen, ist es wichtig, die Risiken zu kategorisieren und in ein Risikosystem einzufügen. So behalten wir den Überblick und können gezielt handeln.
Die Bewertung von Risiken
Die Bewertung der identifizierten Risiken hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und des Schadenausmaßes ist entscheidend. Dafür können Workshops oder Expertenrunden genutzt werden, um ein umfassendes Bild der Risikosituation zu erhalten.
Klassifizierung der Risiken
Die Risikobewertung zeigt uns, inwiefern die Unternehmensziele durch die identifizierten Risikoereignisse gefährdet sind. Die Risiken werden in Kategorien unterteilt, wie kritische Risiken, wichtige Risiken und unwichtige Risiken, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
Priorisierung der Risiken
Um die Risiken nach Priorität zu filtern, können wir die Formel “Schadenshöhe in € x Eintrittswahrscheinlichkeit” verwenden. So können wir die größten Risiken genauer betrachten und überwachen.
Wirkungszusammenhänge berücksichtigen
Es ist wichtig, die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Einzelrisiken zu beachten. Einzelrisiken, die isoliert betrachtet harmlos erscheinen, können kumulativ zu einem existenzbedrohenden Risiko führen. Also, denkt immer daran, das große Ganze im Blick zu behalten!
Verdichtete Risikoinformationen
Nach der Bewertung der Risiken können Indikatoren wie der “Value at Risk” und der “Return on Risk Adjusted Capital (RORAC)” zur Darstellung der verdichteten Risikoinformationen genutzt werden.
Eine Frage der Qualifikation
Eine quantitative Risikobewertung ist nicht immer möglich, zum Beispiel bei Imageverlust. In solchen Fällen werden häufig qualitative Klassifizierungen verwendet, um die unterschiedlichen Gefährdungspotenziale zu differenzieren.
Ein Blick in die Praxis
Wir haben Unternehmen zu ihren Risikobewertungen befragt. Die Ergebnisse waren vielfältig, aber es zeigte sich, dass Unternehmen mit einem RMS (Risk Management System) ähnliche Vorgehensweisen haben. Die Risikobewertung erfolgt häufig jährlich oder sogar öfter und Excel ist das beliebteste IT-Tool zur Risikoerfassung.
Wie sieht es bei euch aus?
Nun seid ihr gefragt! Welche IT-Tools verwendet ihr, um Risiken zu erfassen? Und wie ist der Prozess der Risikoerfassung in eurem Unternehmen geregelt? Teilt eure Erfahrungen gerne mit uns per E-Mail an u.schroeder@c4b-team.de.
Im nächsten Beitrag geht es um die Überwachung und Steuerung von Risiken. Seid gespannt!
Bildnachweis: automobile.lol