Die Vermehrung von Rosen ist eine beliebte Aktivität unter Gärtnern, die sich gerne als Rosenzüchter ausprobieren möchten. Es gibt verschiedene Methoden zur Vermehrung von Rosen, wobei jede Methode von der jeweiligen Rosensorte abhängt. Wildrosen werden beispielsweise aus Samen vermehrt, während Edelrosen durch Stecklinge gezüchtet werden. Die bekannteste Methode zur Vermehrung von Rosen ist jedoch die Veredlung (Okulation).
Wenn auch Sie Interesse daran haben, Rosen zu vermehren, aber noch unsicher sind, wann und wie Sie am besten vorgehen sollten, haben wir hier die gängigsten Methoden mit hilfreichen Tipps und Anleitungen für Sie zusammengestellt.
Rosenvermehrung durch Steckhölzer:
Garten Schlüter fragt nach: Was ist ein Steckholz? Ein verholztes Triebstück der Rose ohne Blätter, welches ab Herbst oder Winter geschnitten wird.
- Schneiden Sie im Spätherbst einen ganzen Trieb von der Rose ab und entfernen Sie sämtliche Blätter.
- Achten Sie darauf, dass das Steckholz zwischen 20-30 cm lang ist.
- Bündeln Sie die Steckhölzer zur Überwinterung in feuchtem Sand und lagern Sie sie in einem kalten, frostfreien Raum.
- Ab März, wenn keine starken Fröste mehr drohen, können Sie die Steckhölzer draußen in ein Sand-Torf-Gemisch stecken und Frostschutz sowie Flüssigdünger verwenden.
- Wenn ein Steckling angewachsen ist, zeigt er grünes Wachstum und setzt Blätter an.
- Im Herbst kann die junge Pflanze dann an ihrem endgültigen Platz gepflanzt werden. Wenn Ihr Boden besonders gut für Rosen geeignet ist, können Sie die Steckhölzer direkt an ihren endgültigen Bestimmungsort stecken.
Rosenvermehrung durch Stecklinge:
Die Vermehrung durch Stecklinge ist eine der einfacheren Methoden zur Rosenvermehrung. Dabei entstehen wurzelechte Rosen. Allerdings eignen sich nicht alle Rosensorten dafür, und Sorten, die unter Sortenschutz stehen, dürfen nicht auf diese Weise vermehrt werden.
- Schneiden Sie im August 2-3 gesunde, gerade abgeblühte Triebe (ca. 5 Augen) ab.
- Entfernen Sie die untersten vier Blätter und lassen Sie das oberste Blattpaar stehen.
- Sie können die vorbereiteten Stecklinge entweder direkt ins Beet oder in Töpfe pflanzen.
- Bei einer Beetpflanzung achten Sie darauf, dass das Beet windgeschützt und halbschattig bis schattig ist und der Boden gut aufgelockert ist.
- Bei einer Topfpflanzung achten Sie darauf, dass der Topf ca. 30-40 cm tief ist, eine Wasserablauföffnung im Boden hat und Sie eine leicht sandige Gartenerde verwenden.
- Vergessen Sie nicht, die Stecklinge nach dem Einpflanzen zu gießen.
- Um das Wachstum zu fördern, können Sie über jeden Rosensteckling ein großes Einweckglas stülpen, um ein feucht-warmes Mikroklima zu erzeugen.
- Im Mai des folgenden Jahres können die Rosenstecklinge an ihrem endgültigen Standort im Beet oder Kübel gepflanzt werden.
Rosenvermehrung durch Samen:
Diese Methode eignet sich nicht nur für Wildrosen, sondern auch für Strauch- und Edelrosen sowie die meisten Rambler-Sorten, da sie nach der Blüte Hagebutten bilden.
- Sammeln Sie im Herbst reife Hagebutten und lösen Sie die Rosensamen daraus.
- Legen Sie die Samen einige Tage lang ins Wasser. Die Samen, die am Boden bleiben, sind keimfähig.
- Lagern Sie die keimfähigen Rosensamen etwa einen Monat lang bei ungefähr 4 Grad Celsius im Kühlschrank, um die Keimung anzuregen.
Aussaat:
- Füllen Sie eine flache Anzuchtschale mit magerer Anzuchterde und legen Sie die Rosensamen etwa einen Zentimeter tief hinein.
- Halten Sie die Saat kühl und feucht, bis sie zu keimen beginnt.
- Sobald die ersten kleinen Pflänzchen erscheinen, stellen Sie die Schale an einen hellen, nicht zu warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
- Wenn die Rosenpflänzchen vier bis sechs Blätter haben, können sie einzeln in kleine Töpfe mit nährstoffreicher Gartenerde gepflanzt werden.
- Im Frühling, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, können die Rosenpflanzen in den Garten gepflanzt werden. Nehmen Sie dazu einfach die Pflanzen samt Wurzelballen aus dem Topf und setzen Sie sie an einen sonnigen, windgeschützten Ort.
Es kann vorkommen, dass einige Sämlinge eingehen, entweder weil sie den Witterungsbedingungen nicht standhalten können oder von Krankheiten befallen sind. Dies ist normal und sollte Sie nicht beunruhigen.
Rosenvermehrung durch Absenken:
Diese Methode wird meistens bei Kletterrosen angewendet, da sich die Triebe dieser Rosensorte leicht biegen lassen.
- Wählen Sie gleich nach der Blüte einen langen, biegsamen Trieb aus, der sich gut im Boden verankern lässt.
- Biegen Sie den Trieb nach unten und schneiden Sie ihn leicht an.
- Legen Sie den Trieb in eine ca. 20 cm tiefe Erdmulde und bedecken Sie ihn mit Erde oder Kompost.
- Zur Fixierung der Triebe eignet sich am besten eine Astgabel.
- Halten Sie die Erde um den Trieb immer gut feucht.
- Im Herbst sollten neue Wurzeln an der Stelle der Triebkrümmung entstehen.
- Im folgenden Frühjahr sollte die neue Rosenpflanze bewurzelt sein und kann von der Mutterpflanze getrennt und an ihren endgültigen Standort gepflanzt werden.
Mit diesen Methoden können Sie Ihre Rosen erfolgreich vermehren und sich als Rosenzüchter ausprobieren. Gehen Sie es an und erfreuen Sie sich an der Vielfalt und Schönheit Ihrer selbst gezüchteten Rosen!