Rote und Schwarze Schnecken: Der Albtraum der Gärtnerinnen und Gärtner

Rote und Schwarze Schnecken: Der Albtraum der Gärtnerinnen und Gärtner

Die Temperaturen steigen und die Schnecken sind wieder da! Für viele Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer ist dies ein jährlicher Albtraum. Besonders in diesem Jahr haben sich bereits im Februar die ersten Kunden mit ihrem Schneckenproblem an Katrin Heider, die Gartenspezialistin des Baywa-Baumarktes in Niesky, gewandt. Mit den vielen Niederschlägen und den angenehmen Temperaturen haben die glitschigen Schädlinge in den Gemüsebeeten ihr Sommerfest gefeiert.

Die wachsende Schneckenplage und ihre Auswirkungen

Obwohl es in diesem Sommer nicht so viele Schnecken wie im letzten Jahr gibt, ist der Sommer noch nicht vorbei. Katrin Heider erklärt, dass Schnecken, wenn es zu viele von ihnen gibt, auch Pflanzen fressen, die sie eigentlich nicht mögen. In schlimmen Jahren leiden sogar Friedhöfe unter dem Befall, obwohl dort vor allem harte und holzige Gewächse gepflanzt werden.

Gärtnereibesitzer Martin Krautz aus Weißwasser bestätigt, dass die Schneckenplage in den letzten Jahren immer schlimmer geworden ist. Besonders bei Kürbisgewächsen beobachtet er, wie sich die Früchte gar nicht erst entwickeln, weil Schnecken sich über die Blüten hermachen.

Neue Arten verdrängen die heimischen Schnecken

Die zunehmende Plage ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die heimische schwarze Nacktschnecke von einer neuen Art verdrängt wird. Die spanische Wegschnecke ist nackt, ziegelrot bis braun und sehr groß. Ob sie wirklich aus Spanien stammt, darüber streiten die Biologen, aber sicher ist, dass sie eingeschleppt wurde. Seit den 70er Jahren hat sie sich langsam, aber stetig in den süddeutschen Gärten ausgebreitet und ist nun auch in der Lausitz angekommen. Die letzte Zeit hat sie genutzt, um sich weiter auszubreiten und zu vermehren.

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Martin Krautz berichtet, dass kaum ein natürlicher Feind die spanische Wegschnecke stoppen kann. Die neue Art ist schleimiger als unsere heimischen Schnecken und selbst Igel fressen sie nicht alle. Früher galten Igel als Geheimwaffe für Gärtner, doch heute entfernen sie den Schleim nicht mehr. Einige Gärtner setzen auch auf Laufenten, aber diese entscheiden sich häufig für die Pflanzen statt für die Schnecken.

Die Lösungen gegen die Schneckenplage

Es ist unbestritten, dass Schneckenkorn die Plage stoppen kann. Dabei stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Mittel mit Metaldehyd bringen die Tiere zum Ausschleimen, jedoch sterben sie dabei sofort und müssen anschließend aufgesammelt werden. Außerdem sind sie giftig für Kinder und andere Tiere. Eine Alternative ist Eisen-III-Phosphat, bei dem Weichtiere vor ihrem Tod noch Zeit haben, sich zu verkriechen. Dieser Stoff kommt auch natürlicherweise im Boden vor.

Wer ohne Chemie gegen Schnecken vorgehen möchte, kann Zäune aufstellen, um die Tiere am Kriechen zu hindern. Allerdings kann dies eine teure Lösung sein, da die Zäune oft aus Metall bestehen. Karin Gutsmann aus See hat den Verdacht, dass es auch andere mechanische Sperren gibt. In ihrem Bauerngarten gibt es keine Schneckenplage, vermutlich aufgrund der Beeteinfassung aus Buchsbaum. Die dichte Hecke und der Geruch einiger Buchsbaumarten sollen die Schnecken abhalten. Darüber hinaus wird dem Buchsbaum auch Wirksamkeit gegen andere Schädlinge zugesprochen.

Die Bedeutung der richtigen Schneckenentfernung

Es ist wichtig, dass die beseitigten Schnecken auch wirklich entfernt werden. Wenn Tierfreunde eine große Menge Schnecken im Wald aussetzen, verdrängen sie die heimischen Arten. Dies beklagt die Naturhistorische Gesellschaft in Nürnberg. Sogar die Gelege der heimischen Schneckenarten sollen von den eingewanderten Arten gefressen werden.

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Die Schneckenplage kann eine große Herausforderung für Gärtnerinnen und Gärtner sein. Es gibt verschiedene Lösungsansätze, von chemischen Mitteln bis hin zu mechanischen Sperren. Wie jede Methode ihre Vor- und Nachteile hat, sollte individuell entschieden werden. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft eine Lösung gefunden wird, um die Schneckenplage in den Griff zu bekommen und den Gartenliebhabern wieder ruhige Nächte zu ermöglichen.