Immer mehr Unwetter suchen Deutschland heim und massive Starkregen-Ereignisse sind mittlerweile kein Jahrhundertereignis mehr, sondern passieren in vielen Gegenden Deutschlands immer öfter. Ein Risiko, das solche Starkregenfälle mit sich bringen sind überflutete Keller – wenn Wasser in die Räume unterhalb der Rückstauebene eindringt. Rückstauklappen schaffen aber sehr wirksam Abhilfe gegen diese Gefahr. Wie man sie richtig einbaut, warum man sie braucht und welche Risiken dennoch bestehen können, erklären wir ausführlich in unserem Beitrag.
Welche Keller sind gefährdet?
Die Gefahr besteht vor allem bei Kellern, in denen Abläufe und Abwasseranschlüsse verbaut sind oder Waschmaschinen stehen: und das trifft auf durchaus viele Keller zu. Wenn im Kanal Abwasser einen Rückstau bildet, kann es in solchen Kellern über die Ablauföffnungen und den Ausguss wieder ins Gebäude eintreten und eine Überflutung verursachen. In allen diesen Untergeschossen ist der Einbau einer Rückstauklappe gegen Abwasser oder eine andere Art der Rückstausicherung also in jedem Fall unbedingt anzuraten.
Der Einbau einer Rückstauklappe im Abwassersystem verursacht meist nur wenig baulichen Aufwand, bannt aber die bestehende Gefahr sehr wirksam. Wenn sich Wasser im Kanal aufgrund starker Regenfälle zurückstaut, sorgt die Klappe wirksam dafür, dass das Abwasser nicht aus dem Bodenablauf oder Ausguss wieder austritt und den Keller überflutet.
Rückstauklappe: Zusätzlicher Schutz vor Nagetieren
Eine weitere Schutzfunktion bietet die Rückstausicherung darüber hinaus noch: Sie schützt vor Nagetieren und Schädlingen, die aus dem Kanal in den Keller kommen können. In manchen Orten gibt es durchaus eine beträchtliche Rattenbelastung im Kanal – und von dort aus treten die Schädlinge dann häufig ihre Beutezüge an. Durch eine Rückstauklappe kommen sie allerdings nicht.
Verschiedene Systeme zur Installation einer Rückstausicherung
im Rohrsystem
Eine Rückstauklappe kann an unterschiedlichen Punkten eingebaut werden: Einerseits direkt in eine Abwasser-Leitung im Keller, das ist die einfachste Möglichkeit. Es handelt sich außerdem um eine Lösung, die wenig Aufwand bedeutet (wenn gerade ein Abwasserrohr frei liegt). Zusätzlich lassen sich solche Klappen auch besonders gut warten.
In die Bodenplatte
Im Neubau bietet sich auch an, eine Rückstausicherung direkt in den Boden einzubauen. Sinnvoll ist es, bei einem solchen Einbau noch zusätzliche Abläufe mit einzubauen, die dann den Kellerboden bei anderen Schadensereignissen (etwa übergelaufene Waschmaschine) gleich direkt entwässern können und so das Ausmaß eines Wasserschadens wirksam verringern. Bei einer Komplettsanierung des Kellers bietet sich eine solche Lösung natürlich ebenso an. Soll ein Rückstauschutz gegen fäkalienhaltige Abwässer geschaffen werden, sind dagegen eher Systeme wie der Rückstauautomat Staufix von Kessel nötig. Dieser Rückstauautomat kann direkt in die Bodenplatte eingebaut werden, ist also sinnvoll für den Neubau. Teleskopische Aufsätze sorgen hier für ein leichtes Einbauen und einen einfachen Niveauausgleich, wo nötig.
Einbau im Hausanschlussschacht
Die Installation der Rückstausicherung in einem Hausanschlussschacht direkt vor dem Gebäude ist die dritte Möglichkeit, die sich bietet. Wenn dieser Schacht noch ausreichend Platz bietet kann man darin auch Pumpen und eine Abwasserhebeanlage unterbringen, falls nötig. Dann stören sie im Gebäudeinneren nicht mehr und verschwenden keinen Platz. Überlegte Planung schon im Vorfeld schafft hier unter Umständen noch weitere (platzmäßige) Vorteile.
Solche Anlagen verfügen auch über ein großes Notstauvolumen, was sich in der Praxis als hilfreich erweist, vor allem wenn es um größere Gebäude wie Mehrfamilienhäuser geht. 200 Liter Inhalt und 100 Liter Schaltvolumen sorgen hier – neben den umfangreichen Alarm- und Meldefunktionen – für Sicherheit. Für alle diese Installationsvarianten gibt es natürlich jeweils unterschiedliche Systeme. Eine Rückstauklappe gegen Abwasser wird jeweils entsprechend dem Einbauort unterschiedlich aussehen.
Grenzen der Rückstausicherung
In Einzelfällen kann es – gerade bei älteren Gebäuden – dazu kommen, dass der Keller trotz eines vorhandenen Rückstausystems überflutet wird. Das kann der Fall sein, wenn die Regenwasserleitung VOR dem Rückstauverschluss in die Grundleitung geführt wird. Nach DIN EN 12056 ist das zwar nicht mehr zulässig, bei Gebäuden mit einem Alter von über 20 Jahren aber durchaus trotzdem noch die Regel.
Gehen die Rückstauklappen wegen starken Regens zu, wird das Untergeschoss plötzlich mit dem eigenen – ebenfalls in großen Mengen ankommenden – Dachwasser regelrecht geflutet. Auf diesen Punkt muss man bei der Installation und Planung auf jeden Fall achten und sich ausreichend absichern. Vielfach wird das mit entsprechend drastischen Folgen bei Starkregen nicht getan. Der Schaden bleibt indes der gleiche – ob Ihr Haus nun mit Abwasser oder mit Regenwasser überschwemmt wird, ändert am Wasserschaden letztendlich kaum etwas.
Eine Rückstauklappe kombiniert mit einer Pumpe verhindert dies. Die technische Lösung liegt hierbei darin, dass in diesen Fällen ein kombinierter Rückstauautomat mit einer Pumpe eingebaut wird. Das erspart das teure Verlegen der Regenrohre, um sie nach der Rückstauklappe anzuschließen.
Die Rückstaupumpanlage ist die wesentlich einfacher und kostengünstiger zu installierende Variante, die dann auch einen Rückstau des Regenwassers und eine Kellerüberflutung durch Niederschlagswasser wirksam verhindert. Gleichsam stoppt sie den Abwasser-Rückstau. Zur Steuerung dient ein Schaltgerät, einige Sicherungs- und Kontrollsysteme stellen den wirksamen Betrieb sicher und warnen bei Problemen.