Manchmal ist es besser, sich rar zu machen, um Erfolg zu haben. Das gilt nicht nur in der Liebe, sondern auch im Berufsleben. Ständige Präsenz kann sogar kontraproduktiv sein. Warum das so ist und wie man sich geschickt zurückzieht, um seinen Wert zu steigern, erfährst du in diesem Artikel.
Sich rar machen: Der Schlüssel zum Erfolg
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man mit ständiger Präsenz Eindruck schindet. Doch in Wahrheit nennt man solche Menschen nicht “Tausendsassa”, sondern eher “Inventar”. Und von Letzterem kann man sich leicht trennen. Genauso verhält es sich in der Liebe. Mit der Raritäts-Masche wurde einst Deiokes zum König…
Dank Rarität und Rückzug zur Macht
Im 8. Jahrhundert vor Christus befand sich das Land der Meder in einem chaotischen Zustand. Jedes Dorf kämpfte gegen das andere, die Situation schien aussichtslos. In einem dieser Dörfer lebte Deiokes, der für seine gerechte Art und seine Weisheit bekannt war. So wurde er immer öfter zur Schlichtung von Streitigkeiten herangezogen und wurde schließlich zum obersten Richter im Land. Doch dann verließ Deiokes seinen Richterstuhl und zog sich vollständig zurück.
Das Land versank erneut im Chaos. Aber dieses Mal war der Leidensdruck im Volk groß genug, dass die Meder nach einem neuen König verlangten – nach Deiokes. Lange ließ er sich bitten, bevor er unter hohen Auflagen zustimmte: Er forderte einen Palast mitten in der Hauptstadt, wollte nur durch Boten mit dem Volk kommunizieren und niemand durfte öfter als einmal pro Woche zu ihm vorgelassen werden. Die Meder akzeptierten diese Bedingungen und Deiokes regierte über 50 Jahre lang.
Unsichtbarkeit: Der Schatz des Seltenen
“Willst du Eindruck machen, halte dich zurück.” Dieses Prinzip funktioniert seit Tausenden von Jahren in jedem Bereich. Ungewissheit steigert die Anziehungskraft. Das ist ein psychologisches Gesetz. Wenn man andere ein paar Tage zappeln lässt und sich unerreichbar macht, weckt man Sehnsucht.
Denke nur an den gefeierten Modeschöpfer der Neunziger: Helmut Lang. Er ließ sich auf seinen Schauen, wenn überhaupt, nur widerwillig blicken. In den Klatschzeitschriften tauchte er so gut wie gar nicht auf – und deswegen verehrte ihn die Modewelt nur noch mehr.
Das Geheimnis des Seltenen
Wenn du etwas zu bieten hast, achte darauf, dass es schwer zu finden ist. Finde eine gefragte Nische, mache dich rar und dein Wert wird sofort steigen. Studien der Universität von Virginia bestätigen dieses Phänomen. Die Forscher untersuchten die Wirkung des taktischen Rückzugs genauer und stellten fest: Es ist vor allem die Ungewissheit, die das Seltene so interessant macht.
In den Tests erschufen die Probanden durch ihre zeitweilige Unnahbarkeit eine mysteriöse Aura. Das sorgte für Spekulationen und eine Achterbahn der Gefühle. Mit dieser Strategie kann man nicht nur Macht gewinnen, sondern auch verlorenen Respekt zurückgewinnen.
Das Spiel mit dem Rückzug
In einer Gesellschaft, in der Prominenz und Medienpräsenz eine große Rolle spielen, gewinnt das Spiel mit dem Rückzug an Bedeutung. Wer sich aus freien Stücken zurückzieht, demonstriert Unabhängigkeit und erweckt Ehrfurcht. Die Anwesenheit und Aufmerksamkeit dieser Person werden zu etwas Besonderem. Sie ist nicht gewöhnlich, sondern außergewöhnlich!
Erfolgsstrategie: Temporärer Rückzug
Auch Greta Garbo wusste um die Macht des Rückzugs. Mit Mitte 30 zog sie sich 1941 zurück und für viele kam der Abschied viel zu früh. Doch Garbo wollte nicht warten, bis das Publikum genug von ihr hatte. Das Publikum bewunderte sie dafür.
Das Gleiche passiert, wenn jemand stirbt. Sofort umgibt ihn eine Aura des Respekts und selbst Feinde vermissen seine Gegenwart. Natürlich musst du nicht gleich sterben, um Einfluss zu gewinnen, aber ziehe dich einfach ab und an komplett zurück. Mach dich rar! Jedes Mal, wenn du zurückkehrst, wirst du wie auferstanden wirken.
Dieses Prinzip gilt in allen Bereichen des Lebens. Also zögere nicht und geniesse die Macht des Rückzugs!