Rügen im Winter: Ein Geheimtipp für Strandliebhaber!

Rügen im Winter: Ein Geheimtipp für Strandliebhaber!

Winterreisen können in zwei Kategorien eingeteilt werden: Diejenigen, die in den Skiurlaub fahren und diejenigen, die lieber warme und sonnige Orte besuchen. Wir gehören zu einer etwas anderen Kategorie. Wir lieben das Meer und die Küste – vorzugsweise außerhalb der Hauptsaison.

Vorteile eines Strandurlaubs mit Hund im Winter

Ein Strandurlaub mit Hund im Winter hat einige Vorteile, auf die man im Sommer verzichten muss. Aus diesem Grund haben Jodie und ich die letzten Urlaubstage des vergangenen Jahres genutzt, um nach Rügen zu fahren. Wir hatten ein kleines Ferienhäuschen auf dem Campingplatz Drewoldke südlich vom Kap Arkona gebucht. Der Platz ist wunderschön gelegen – nach einem kurzen Spaziergang über die Düne steht man direkt am Meer und hat einen herrlichen Blick auf die sogenannte Schaabe, die Verbindung der Halbinseln Wittow und Jasmund auf der Ostseite der Insel. Frühaufsteher mit etwas Glück können hier atemberaubende Sonnenaufgänge erleben.

Freiheit für Vierbeiner am Naturstrand

Das kleine Dorf Juliusruh ist nur wenige Hundert Meter entfernt. Im Sommer tummeln sich hier die Badegäste, aber im Winter ist es unglaublich leer. Die meisten Eisdielen und Restaurants haben geschlossen. Am Strand teilt man sich die Aussicht und den Ostseewind mit nur einer Handvoll weiterer Urlauber. Es gibt keine Schilder, die auf Hundeverbote hinweisen, denn außerhalb der Hauptsaison sind Hunde an allen Strandabschnitten erlaubt. Der Vierbeiner kann also nach Herzenslust flitzen, solange er gut abrufbar ist. Der Strand an der Schaabe ist ein Naturstrand mit einigen steinigen Abschnitten, aber auch einigen sandigen Bereichen. Je nach Wetter kann man hier auch Algen entdecken. Baden stand für uns nicht auf dem Programm, aber wir fanden es trotzdem super.

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Auf den steinigen Pfaden zum Kap Arkona

Vom Campingplatz aus kann man auch nach Norden aufbrechen. Entweder entlang des Wassers oder über einen Fußweg kann man bis zum kleinen Fischerdörfchen Vitt laufen. Der Weg am Ufer entlang erfordert etwas Klettergeschick, da viele Steine herumliegen. Für Hunde ist das sicherlich anstrengender als für uns mit Wanderschuhen, die man unbedingt anziehen sollte. Die rund sechs Kilometer lange Strecke dauert etwa eineinhalb bis zwei Stunden. Die Anstrengung lohnt sich jedoch, denn wenn man schließlich in Vitt ankommt, hat man einen wunderschönen Blick auf das Kap Arkona. Von Vitt aus dauert es noch weitere 30 Minuten zu Fuß, um direkt am Kap anzukommen – entweder am Strand entlang oder über den Küstenhochweg.

Ein Wandertag im Nationalpark

Ein weiteres lohnendes Ausflugsziel ist der Nationalpark Jasmund. Vielen ist er durch den Königsstuhl, Rügens bekanntestem Kreidefelsen, ein Begriff. Mit etwas mehr als 3000 Hektar ist er der kleinste Nationalpark Deutschlands, aber das macht ihn nicht weniger schön. Es gibt verschiedene Ausgangspunkte für Wandertouren, wir haben uns für Sassnitz entschieden. Vom Campingplatz aus ist man in einer halben Stunde mit dem Auto dort. Am Anfang des Wanderwegs am Nationalparkrand führt eine Treppe hinunter zum Wasser. Der Strand ist steinig, aber perfekt zum Suchen von Hühnergöttern. Außerdem hat man einen beeindruckenden ersten Blick auf die imposanten Kreidefelsen.

Die Kreidefelsen sind sowohl ein Fluch als auch ein Segen. Beim Wandern entlang des Hochuferwegs durch den Nationalparkwald von Sassnitz in Richtung Königsstuhl merkt man schnell, warum. Nahezu jeder Aussichtspunkt oder steilere Kante ist mit einem Warnschild versehen, das vor Abbrüchen der Felskanten warnt. Die Gefahr sollte keinesfalls unterschätzt werden. Ein Beispiel dafür sind die Wissower Klinken, die früher wie große Zacken aus Kreide aus der Steilküste ragten. Im Jahr 2005 brachen sie ab und stürzten ins Meer. Vom ursprünglichen Anblick ist nicht mehr viel übrig geblieben.

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Der Weg durch den Nationalpark lohnt sich trotzdem, besonders im Winter. Der Wanderpfad im großen Buchenwald ist gut ausgebaut und beschildert. Hunde können hier an der Schleppleine gut laufen, da nur wenige andere Wanderer unterwegs sind. Die Ruhe kann man hier wunderbar genießen, und Fahrradfahrer sind nicht erlaubt. Wenn man möchte, kann man sogar bis zum Königsstuhl weiterwandern. Für uns war die etwa fünf Kilometer lange Runde über die Klinken und das Nationalparkzentrum ausreichend. Übrigens gibt es noch einen weiteren Pluspunkt für einen Strandurlaub im Winter: Schnee am Strand! Das ist wunderschön, auch wenn der Schnee bei uns leider nach kurzer Zeit wieder geschmolzen war.

Campingplatz Drewoldke auf einen Blick

  • Lage: Der Campingplatz liegt nur wenige Kilometer südlich vom Kap Arkona direkt am Meer. Eine kleine Kiefernwald und eine Düne trennen die Campingplatzbesucher vom Wasser.
  • Hundefreundlichkeit: Die Leute vor Ort waren sehr freundlich zu uns. Jodie durfte sogar mit ins Rezeptionsgebäude. In den Ferienhäuschen ist man etwas strenger. Es gibt insgesamt 7 Ferienhäuser, aber nur in einem ist ein Hund erlaubt. Das ist etwas schade. Mit einem Wohnmobil gibt es dagegen keine Probleme.
  • Preise: In der Vor- und Nachsaison zahlt man für zwei Personen mit Hund, Strom und Camper 21,40 Euro pro Nacht. Im Sommer ist es natürlich teurer. Im Winter kostet der Hund 2,50 Euro pro Nacht, während der Haupturlaubszeit 4,50 Euro.
  • Besonderheiten: Der Campingplatz ist groß und größtenteils bewaldet. Der direkte Zugang zum Strand ist ein großer Pluspunkt. Außerdem liegt der Hundestrand von Juliusruh praktisch vor der Tür.
  • Weiterempfehlung? Trotz der winterlichen Einsamkeit (neben uns waren nur zwei andere Camper vor Ort) haben wir uns sehr wohl auf dem Campingplatz gefühlt. Die Menschen waren wirklich super freundlich. Wir kommen gerne wieder – vielleicht das nächste Mal mit Jan 😉
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Der Winter auf Rügen ist ein echter Geheimtipp für Strandliebhaber und ihre Vierbeiner. Die leeren Strände und die beeindruckende Natur machen den Urlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis. Also, packt eure Koffer und lasst euch von Rügens Winterzauber verzaubern!