Ryzen 7000 mit 65 Watt im Test: X-Varianten kaum schneller

Ryzen 7000 mit 65 Watt im Test: 7900, 7700 & 7600 sind kaum langsamer als die X-Varianten

AMD hat kürzlich die Ryzen 7000 Serie für den AM5-Sockel veröffentlicht. Darunter befinden sich auch drei Modelle mit einer TDP von 65 Watt: Ryzen 9 7900, Ryzen 7 7700 und Ryzen 5 7600. Obwohl diese Modelle eine niedrigere Leistungsaufnahme und Taktrate haben, sind sie den X-Varianten in Bezug auf Leistung kaum unterlegen. In diesem Artikel möchten wir näher darauf eingehen.

Ryzen 9 7900, Ryzen 7 7700 & Ryzen 5 7600 im Test

Bisher waren die Ryzen 7000 CPUs mit Zen-4-Architektur nur in den X-Varianten 7950X, 7900X, 7700X und 7600X erhältlich. Das “X” steht traditionell für die stärkste und teuerste Ausbaustufe mit höherem Energieverbrauch.

Hoher Stromverbrauch der X-Varianten

In dieser Generation ist der Stromverbrauch im Vergleich zu Intels Core-CPUs der 12. und 13. Generation sogar gestiegen. Unter Volllast ist die Effizienz der X-CPUs im Vergleich zu den Ryzen 5000 Modellen gesunken. Es ist jedoch möglich, die Stromaufnahme mithilfe des BIOS auf einem AM5-Mainboard zu senken. Dies führt zu einer deutlich höheren Effizienz, ohne dabei die Leistung signifikant zu beeinträchtigen.

Effiziente Zen-4-CPUs von Werk aus

Die neuen 65-Watt CPUs von AMD bieten 12, 8 und 6 Kerne. Die maximale Leistungsaufnahme (PPT) beträgt bei allen Modellen 88 Watt, während die dauerhafte Abwärme (TDP) bei 65 Watt liegt. Im Vergleich zur Ryzen 9 7900X Variante beträgt der Unterschied satte 142 Watt. Bei den anderen beiden Modellen sind es 54 Watt weniger.

Inklusive Lüfter

Die Ryzen 9 7900 und Ryzen 7 7700 Modelle werden mit einem Wraith Prism-Kühler (mit RGB-LED) geliefert, während der Ryzen 5 7600 mit einem Wraith Stealth-Kühler (ohne RGB-LED) ausgestattet ist. Die X- und X3D-Varianten kommen ohne Kühler. Die Ryzen 9 5900 und Ryzen 7 5800 Modelle waren nur für OEMs erhältlich, die neuen Modelle sind jedoch offiziell auch für Endkunden verfügbar.

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Technische Daten im Vergleich

Der niedrigere Energieverbrauch der 65-Watt-Modelle geht mit geringeren Taktraten einher. Insbesondere der Basis-Takt ist deutlich niedriger, während der maximale Turbo-Takt nur bei geringer Last auf wenigen Kernen oder Teillast erreicht wird. Die Redaktion hat bereits im Herbst 2022 die Auswirkungen der Spezifikationen anhand der X-Varianten getestet, doch bei der Markteinführung der 65-Watt-Modelle bleiben zwei Fragen offen:

  • Können die 65-Watt-Modelle effizienter arbeiten als die gedrosselten X-CPUs?
  • Wie schlagen sich die neuen Modelle in Spielen?

In diesem Test werden beide Fragen beantwortet.

Testergebnisse

Die Redaktion von ComputerBase hat die drei Ryzen-CPUs mit dem gleichen Testsystem wie die X-CPUs getestet. Das BIOS des Gigabyte X670E Aorus Master musste auf die Version F8h aktualisiert werden, um die 65-Watt-CPUs zu unterstützen. Der Speicher wurde erneut mit DDR5-5200 CL32-32-32-61 betrieben und als Grafikkarte kam die GeForce RTX 3090 Ti zum Einsatz. Die Kern-Isolierung war aktiviert, HVCI jedoch deaktiviert.

Leistung in Anwendungen

Anhand der Testergebnisse lässt sich feststellen, dass die 65-Watt-CPUs in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit nicht effizienter arbeiten als die gedrosselten X-CPUs. Mit einer TDP von 65 Watt (88 Watt PPT) erreichen Ryzen 9 7900, Ryzen 7 7700 und Ryzen 5 7600 im Multi-Core-Test fast die gleiche Leistung wie ihre X-Schwestermodelle mit gedrosselter Leistungsaufnahme. Beim Ryzen 7 und Ryzen 5 liegt das X-Modell sogar leicht vorne, allerdings wurden hierbei verschiedene BIOS-Versionen verwendet.

Der Leistungsverlust der 65-Watt-Modelle im Vergleich zu den 105- bzw. 170-Watt-Varianten unter Volllast ist vernachlässigbar gering. Der Ryzen 9 erreicht 89 Prozent der Leistung der X-Variante, während Ryzen 7 und Ryzen 5 sogar über 90 Prozent erreichen.

Diese neuen Ryzen 7000 CPUs bieten daher eine gute Alternative zu den X-Varianten, insbesondere für diejenigen, die Wert auf eine niedrigere Leistungsaufnahme legen.

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