Saftfasten: Meine ersten Erfahrungen mit dem Fasten

Saftfasten: Meine ersten Erfahrungen mit dem Fasten

Das Fasten war für mich kein spontaner Entschluss. Ich war mir nicht sicher, ob ich bis zum Ende durchhalten könnte. Eine gute Freundin von mir ist ein großer Fan des traditionellen Fastens, bei dem man kaum etwas isst, außer Gemüsebrühe und Tee. Ich habe großen Respekt davor, aber ich kenne mich gut genug, um zu wissen, dass ich das nicht schaffen würde. Daher entschied ich mich, Saftfasten zu probieren.

Beim Saftfasten trinkt man über den Tag verteilt mehrere Säfte, um dem Körper etwas Kalorien zu geben, jedoch auf feste Nahrung komplett zu verzichten. Dadurch soll der Verdauungstrakt sich erholen, natürliche Darmbakterien werden unterstützt, der Stoffwechsel und die Zellerneuerung angeregt und der Körper entlastet, indem man auf Fett und industriellen Zucker verzichtet.

Ich bestellte mir die 3-Tage-Saftkur beim Berliner Startup Daluma. Die Kosten betrugen 80 Euro. Andere Anbieter wie Kale&Me, The Frank Juice oder Live Fresh haben ähnliche Preise. Obwohl es teuer war, überlegte ich, wie viel Aufwand, Zeit und Nerven es mich kosten würde, die Säfte selbst herzustellen. Außerdem müsste man auch einen Entsafter und frisches Gemüse und Obst kaufen.

Zusätzlich zu den elf Säften erhielt ich einen Ingwer-Zitronen-Shot, einen Kombucha-Drink und eine Gesichtsmaske. Außerdem gab es eine App von Daluma, die mich beim Fasten unterstützte. Ich erhielt Informationen über die verschiedenen Säfte, konnte Videos ansehen und wurde per Push-Nachricht daran erinnert, wann ich den nächsten Saft trinken sollte.

Die Vorbereitung

Ich begann meine Vorbereitungsphase am Montag, indem ich meinen Körper auf das Fasten vorbereitete. Für zwei Tage aß ich nur leichte Kost und reduzierte meine Kalorienzufuhr. Ich verzichtete auf Kaffee, Alkohol und versuchte, industriellen Zucker zu vermeiden.

Am ersten Tag kam ich gut mit meiner leichten Kost zurecht, aber am zweiten Tag konnte ich nur noch ans Essen denken. Jemand im Büro brachte auch noch Kuchen mit, und ich hatte noch nie so Lust auf Kuchen gehabt. Ich bemerkte auch, dass ich morgens Kopfschmerzen hatte, da ich normalerweise mindestens drei Tassen Kaffee pro Tag trinke.

Um 18 Uhr aß ich zum letzten Mal etwas, gedämpftes Gemüse und eine Kartoffelbrühe. Zwei Stunden später trank ich den Burning Man Shot, der den Stoffwechsel aktivieren sollte. Danach ging ich ins Bett und war gespannt, was die nächsten Tage bringen würden.

Tag 1:

Als ich aufwachte, wusste ich, dass es losging. Ich war ein wenig aufgeregt, da ich nicht wusste, was mich erwartete. Würde ich deutliche Veränderungen spüren? Wie groß würde mein Hunger sein? Und wie würde sich das auf meine Stimmung auswirken? Ich hatte die Befürchtung, dass die Snickers-Werbung auf mich zutreffen könnte: “Du bist nicht du, wenn du hungrig bist.” Hoffentlich würde ich nicht zickig oder gereizt sein.

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Um 9 Uhr trank ich meinen ersten Saft namens “Rehab”. Der Saft sah durch die Aktivkohle nicht sehr appetitlich aus, schmeckte aber gut und erfrischend. Um 11:30 Uhr bemerkte ich, dass ich in den letzten Tagen kaum Koffein zu mir genommen hatte. Ich war wirklich müde und hätte gerne einen Cappuccino getrunken. Außerdem bekam ich langsam Kopfschmerzen.

Um 12 Uhr trank ich dann den “Run, Forest” Saft. Ich bin kein großer Fan von Fenchel und Sellerie, aber ich trank den Saft trotzdem. Ich war mittlerweile sehr müde und ging während meiner Mittagspause spazieren, um meine Konzentration zu verbessern.

Im Laufe des Nachmittags schaute ich immer wieder auf die Uhr und fragte mich, wann ich den nächsten Saft trinken konnte. Ich hatte zwar keinen wirklichen Hunger, aber ich hatte Appetit. Mir fielen plötzlich viele Dinge ein, die ich gerne essen würde: Guacamole-Burrito, Pancakes, Pho oder einen Burger. Um 16 Uhr war es endlich soweit, ich trank meinen nächsten Saft.

Der “Life Blood” Saft enthält Rote Beete, Granatapfel, Karotte, Apfel und Cayenne. Der Saft versorgt mich mit Eisen und wichtigen Vitaminen. Ich trank die 500 ml über eine halbe Stunde verteilt. Mittlerweile hatte ich starke Kopfschmerzen. Ich fühlte mich ausgelaugt und müde. Um 19 Uhr trank ich den letzten Saft namens “The Radiator” mit Traube, Karotte, Aloe Vera, Limette, Birne und Süßkartoffel. Danach ging ich schlafen.

Tag 2:

Am Morgen fühlte ich mich gut ausgeschlafen und erholt. Ich wachte sogar vor meinem Wecker auf und machte mir als Erstes einen Tee. Heute ging ich ins Büro und war gespannt, ob ich den Versuchungen wie Kaffee, dem Mittagessen in der Kantine und Süßigkeiten in der Küche widerstehen konnte. Der erste Saft des Tages war der “Radiator”. Durch die Birne und Süßkartoffel schmeckte er sehr cremig und lieferte Vitamin A für Haut und Haare.

Ich nahm zwei Säfte mit ins Büro und machte mir direkt einen Tee. Vormittags hatte ich kaum Hunger, aber zur Mittagszeit wurde es schwieriger. Meine Kollegen fragten mich, ob ich mit ihnen in die Kantine gehen wollte. “Nein, ich mache eine Saftkur.” Eigentlich wollte ich spazieren gehen, aber der Regen hielt mich im Büro fest. Also blieb ich am Schreibtisch und trank meinen “Life Blood” Saft über eine halbe Stunde verteilt.

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Es war gut, während der Saftkur zu arbeiten. Ich wurde durch Interviews, Konferenzen, Telefonate und das Schreiben gut abgelenkt und dachte nicht so viel ans Essen. Am Nachmittag hatte ich jedoch ziemlich Appetit. “Weißt du, was ich gerade gerne essen würde?”, fragte ich meinen Tischnachbarn. “Alles!” Meine Gedanken kreisten immer wieder um Essen.

Am Nachmittag trank ich wieder einen “Run, Forest” Saft. Ich mag den Geschmack von Fenchel und Sellerie nicht so gerne, aber ich trank den Saft trotzdem. Es fiel mir wirklich schwer, den Nachmittag und Abend zu überstehen. Ich trank viel Wasser und Tee, hatte aber starke Kopfschmerzen.

Abends trank ich den “Supergreen” Saft mit Grünkohl, Gurke, Petersilie, Brennnessel, Spinat, Kokoswasser, Moringa und Spirulina. Ich hätte lieber einen der süßeren Säfte getrunken. Ich fühlte mich nicht wirklich zufrieden, war hungrig und wollte am liebsten etwas Richtiges essen. Um 20 Uhr machte ich mir eine Gemüsebrühe und aß sie langsam. Danach ging ich direkt ins Bett und schlief ein. Ich las, dass es ab dem dritten Fastentag leichter werden würde – hoffentlich traf das auch auf mich zu.

Tag 3:

Ich schlief wieder gut und wachte erholt auf. Ein positiver Effekt der Saftkur war definitiv mein guter Schlaf. Ich machte mir einen Ingwertee und wartete mit dem ersten Saft. Ich hatte nicht wirklich Hunger und wollte auf meinen Körper hören. Um 11:30 Uhr trank ich den “Radiator”. Insgesamt ging es mir viel besser als an den beiden vorherigen Tagen. Ich merkte jedoch, dass ich mental erschöpft war, vielleicht wegen der Saftkur oder weil es Freitag war.

Nach einer kreativen Phase fühlte ich mich nicht so gut. Gestern im Büro hatte jemand die ganze Zeit gehustet, und jetzt spürte ich ein leichtes Kratzen im Hals. Während meiner Mittagspause legte ich mich hin und machte einen Mittagsschlaf. Danach trank ich ein paar Schlucke des “Supergreen” Safts, aber ich trank nicht die ganze Flasche. Interessanterweise hatte ich am Nachmittag weder Hunger noch Appetit. Ich denke, dass mein Körper sich jetzt an das Fasten gewöhnt hatte. Schade, dass es schon vorbei war.

Ich verschob den “Life Blood” Saft auf den Nachmittag und trank ihn nicht am Vormittag. Vielleicht könnte ich mein Saftfasten zumindest noch am Samstag verlängern. Ich trank den Rest des “Supergreen” Safts und öffnete abends den Kombucha. Der Kombucha enthielt Drachenfrucht, Salbei, Holunder und Reishi Pilz. Die probiotischen Kulturen sollten meine Verdauung unterstützen. Damit war meine dreitägige Saftkur offiziell beendet.

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Die Tage danach

Am nächsten Tag wachte ich wieder gut erholt auf. Ich fühlte mich energiegeladen und beschloss, die Fastenzeit noch etwas zu verlängern. Ich trank den “Life Blood” Saft vom dritten Tag gegen Mittag und machte dann einen langen Spaziergang. Von meiner Freundin, der Fastenexpertin, wusste ich, dass man traditionell einen Apfel isst, um das Fasten zu brechen. Äpfel sind basisch und gut verdaulich, enthalten aber nicht zu viel Fruchtzucker. Am Nachmittag beendete ich also mein Fasten mit vier Apfelstücken.

Abends machte ich mir eine Smoothie-Bowl mit Açaí, Beeren, Banane, etwas Hafermilch und Chiasamen. Ich genoss es wirklich, wieder etwas zu essen, merkte aber auch, dass ich direkt satt war. Am Sonntag aß ich nur eine traditionelle vietnamesische Pho-Suppe mit Reisnudeln und Kräutern und trank Tee. Am Montag begann ich wieder mit fester Nahrung und trank endlich meinen geliebten Cappuccino.

Fazit: Würde ich es wieder machen?

Die vergangene Woche war für mich sehr aufregend. Ich habe viel über meinen Körper gelernt und ihn stärker wahrgenommen als sonst. Gleichzeitig bin ich stolz darauf, dass ich es durchgehalten und weitergearbeitet habe. Der zweite Tag der Saftkur war für mich am schwierigsten, vor allem wegen der Kopfschmerzen.

Normalerweise ist es für mich wichtig, Zeit mit anderen Menschen zu verbringen. Das Mittagessen mit meinen Kollegen, das gemeinsame Kochen mit Freunden oder das Bier am Freitagabend – all das habe ich in dieser Woche vermisst. Ich habe mich zurückgezogen, um Versuchungen aus dem Weg zu gehen.

Aber nun die Frage: Nach meiner ersten Saftkur, meinem ersten Fastenprogramm überhaupt – würde ich es wieder machen? Auf jeden Fall ja. Am Anfang hatte ich Zweifel, ob ich es schaffen würde. Es beruhigt mich, dass ich trotzdem aushaltbar war. Ein Kollege hat sogar gesagt: “Ich hatte nicht den Eindruck, dass du fastest. Du warst wie immer.”

Allerdings gibt es ein paar Dinge, die ich beim nächsten Mal anders machen würde. Ich würde früher damit beginnen, meinen Körper vom Koffein zu entwöhnen. Kopfschmerzen sind normalerweise in den ersten beiden Tagen nach dem Koffeinentzug am schlimmsten, können aber bis zu einer Woche anhalten. Daher würde ich mindestens eine Woche vorher aufhören, Kaffee zu trinken. Wahrscheinlich würde ich auch die Vorbereitungszeit etwas länger gestalten.

Insgesamt bin ich aber sehr froh und stolz. Ich habe gehört, dass es nach ein paar Malen des Fastens einfacher wird. Also wer weiß, vielleicht wird das Fasten einmal im Jahr eine neue Tradition für mich.