Du möchtest sauerkraut selber machen? Das ist eine großartige Idee! Selbstgemachtes Sauerkraut ist regional, voller Nährstoffe, vielseitig und lecker. Und das Beste daran: Es ist ganz einfach zuzubereiten. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du in wenigen Schritten dein eigenes Sauerkraut herstellen kannst.
Milchsäuregärung: Die magische Verwandlung von Kohl zu Sauerkraut
Früher war es ganz normal, dass man sein Sauerkraut selbst gemacht hat. Heutzutage greifen die meisten Menschen jedoch lieber zu industriell hergestelltem Sauerkraut aus dem Supermarkt. Dabei wird das Kraut oft pasteurisiert, wodurch viele wertvolle Nährstoffe verloren gehen. Wenn du dein Sauerkraut selbst herstellst, kannst du diesen Verlust vermeiden. Der Prozess ist ganz einfach.
Sauerkraut entsteht durch eine Fermentation von frischem Weißkohl. Bei der Fermentation wandeln unbedenkliche Bakterien den Zucker im Kohl in Milchsäure um. Dadurch erhält das Kraut nicht nur seinen charakteristischen mild-säuerlichen Geschmack, sondern wird auch haltbar gemacht.
Sauerkraut selber machen mit nur zwei Zutaten
Alles, was du für dein selbstgemachtes Sauerkraut brauchst, sind frischer Weißkohl und Salz. Achte darauf, hochwertigen Kohl zu verwenden, am besten aus ökologischer Landwirtschaft. Besonders im Winter ist Bio-Weißkohl oft günstig erhältlich.
Bei dem Salz solltest du darauf achten, dass es keine Zusätze wie Jod oder Rieselhilfen enthält. Um deinem Kraut noch mehr Geschmack zu verleihen, kannst du zusätzliche Gewürze wie Pfeffer, Kümmel, Wacholder oder Lorbeer hinzufügen. Wenn du es scharf magst, probiere es mit Ingwer und Chili.
Sauerkraut selber machen: Schneiden, Kneten, Schichten
Um ein Kilogramm Sauerkraut herzustellen, benötigst du:
- Ein Kilo Weißkohl
- Zehn Gramm Meersalz
Und so gehst du vor:
Schritt 1 – Vorbereitung:
- Sterilisiere die Gläser oder wasche sie zumindest gründlich aus.
- Entferne die äußeren Blätter des Weißkohls, halbiere ihn längs und entferne den Strunk.
- Hobele oder schneide den Kohl in möglichst feine Streifen und gib ihn in eine große Schüssel.
- Füge das Salz und optional die Gewürze hinzu.
Schritt 2 – Kneten:
- Knete den Kohl fünf bis sechs Minuten lang, damit Wasser aus dem Kohl austritt.
- Alternativ kannst du ihn auch mit einem Kartoffelstampfer stampfen, bis Saft austritt.
Schritt 3 – Abfüllen:
- Drücke das Kraut fest in die Gläser und fülle es bis etwa zwei Zentimeter unter den Rand des Glases ab.
- Achte darauf, dass so wenig Luft wie möglich im Gefäß ist.
- Bedecke den Kohl vollständig mit dem Saft.
- Säubere den Rand und die Außenseite des Glases mit einem Tuch und schließe die Gläser fest.
Sauerkraut lagern und genießen
Die meiste Arbeit ist getan! Jetzt geht es nur noch darum, das Sauerkraut richtig zu lagern und zu genießen.
Schritt 4 – Lagern:
- Stelle die Gläser in eine große Schüssel oder auf ein Tablett, das mit einem Handtuch umwickelt ist.
- Lasse die Gläser eine Woche lang bei Zimmertemperatur stehen und beobachte, wie sich Bläschen bilden. Das bedeutet, dass der Fermentationsprozess begonnen hat. Dein Sauerkraut ist fertig, wenn keine Bläschen mehr aufsteigen.
- Danach kannst du das Sauerkraut in luftdicht verschlossene Gefäße umfüllen und an einem kühlen, dunklen Ort bis zu einem Jahr lagern.
Schritt 5 – Genießen:
- Nach etwa drei bis vier Tagen ist dein selbstgemachtes Sauerkraut verzehrfertig. Es entwickelt während der Lagerung seinen Geschmack weiter. Probiere einfach aus, wann es dir am besten schmeckt.
- Serviere das Sauerkraut zu Kartoffelpüree, Knödeln, Schupfnudeln, einer veganen Entenbraten-Alternative, einem Linsenbraten oder einem veganen Gulasch.
Du siehst, Sauerkraut selber machen ist viel einfacher, als du vielleicht gedacht hast. Sobald du den Dreh raushast, kannst du auch andere Kohlsorten wie Wirsing oder Rotkohl ausprobieren. Du kannst sogar die koreanische Variante, Kimchi, herstellen.
Also, worauf wartest du noch? Probiere es aus und genieße dein selbstgemachtes Sauerkraut in vollen Zügen!
