Infrarotlampen sind uns allen bekannt. Ob wir sie aus unserer Kindheit kennen, um verstopfte Nasen- und Stirnhöhlen freizubekommen, oder als Erwachsene, um Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich zu lösen. Diese Lampen findet man fast überall, vor allem in Wellnessbereichen. Das rote Licht konkurriert mittlerweile mit der Sauna oder ergänzt sie sinnvoll:
Wenn man sich zu Hause Wärme gönnen möchte, steht man früher oder später vor der Entscheidung: Sauna oder Infrarotkabine? Um eine sinnvolle Entscheidung zu treffen, die man auch nach Jahren nicht bereut, sollte man die Details und Unterschiede kennen:
Sauna oder Infrarotkabine – das macht den Unterschied
Die beiden Systeme unterscheiden sich natürlich in der Technik. Eine Sauna heizt über einen Ofen, während der Körper bei einer Infrarotkabine mit Wärmestrahlen aufgewärmt wird.
Wärme von Innen oder von Außen?
Der Unterschied zwischen den beiden Kabinen besteht darin, dass die Sauna dem Körper von außen Wärme zuführt. In einer finnischen Sauna werden Temperaturen von 80 bis 95 Grad Celsius erreicht, während die gesamte Saunakabine beheizt wird. Man setzt den Körper dieser Temperatur für 15 bis 20 Minuten aus. Dabei schwitzt man, verliert Flüssigkeit und entspannt die Muskeln durch die Wärme. Ein ähnlich wohlig-warmes Gefühl und Muskelentspannung kann man auch von innen mit Hilfe von Wärmestrahlen erreichen. Der Vorteil dabei ist, dass man weniger schwitzt und den Kreislauf schont.
Medizinische Wirkung auf den Körper
In einer Sauna wird die Wärme quasi von außen in den Körper gedrückt. Man schwitzt, um Toxine und chemische Schadstoffe auszuleiten. Diese werden nach dem Saunagang beim Duschen von der Haut gespült. In einer Infrarotkabine wirken hingegen Temperaturen von 40 bis 50 Grad auf den Körper. Trotz der geringeren Temperaturen schwitzt man in derselben Zeit mehr. Die niedrigeren Temperaturen sind besonders schonend für den Kreislauf und daher auch für Menschen mit Herz-Kreislaufproblemen geeignet.
Ein Saunagang nach dem Sport wirkt besonders belebend. Die Muskeln erholen sich und nach der warmen Sauna und der kalten Dusche fühlt man sich erfrischt und erholt. Infrarotlicht wird unter anderem auch zur Therapie der Muskulatur und Gelenke verwendet. Infrarotstrahlung ist ein Teil des Sonnenlichts. Sie wird nicht nur zur Wärmeanwendung genutzt, sondern auch zur Schmerzbehandlung des Bewegungsapparates oder zur Muskelentspannung. Die Wärme, die durch Infrarotlicht in den Körper eindringt, ist tiefer als die einer Sauna. Diese Tiefenwärme wirkt besonders auf die Muskelstrukturen und steigert die Durchblutung. Diese wird von den Muskeln über das Herz-Kreislaufsystem im ganzen Körper verteilt.
Der klassische Saunagang
Ein klassischer Saunagang besteht nicht nur aus 15 bis 20 Minuten in der Sauna, einem Aufguss und einer anschließenden Dusche. Ein Saunabesuch umfasst mehrere Saunagänge. Man besucht die Sauna in der Regel zwei bis vier Mal, zwischendurch kühlt man sich im eigenen Pool ab, isst Wassermelone oder Wassereis und erholt sich von den Saunagängen. In einer Infrarotkabine verweilt man hingegen für einen längeren Zeitraum, oft etwa 30 Minuten. Dabei wird allerdings nicht die klassische Saunahitze erreicht und man kommt auch nicht in den Genuss verschiedener Aufgüsse.
Vor- und Nachteile von Infrarot und Sauna
Natürlich haben beide Systeme ihre Vor- und Nachteile. Oft sind die Vorteile des einen der Nachteil des anderen. Derzeit werden Infrarotkabinen als ernsthafte Alternative zur klassischen Sauna angesehen. Das hat durchaus seine Berechtigung. Wer einmal das Erlebnis einer Infrarotkabine hatte, wird früher oder später den Wunsch verspüren, diesen Luxus auch zu Hause zu haben. Allerdings kann eine Infrarotkabine das klassische Saunagefühl einer finnischen Sauna mit Aufguss oft nicht erreichen.
Hier hat die Infrarotkabine die Nase vorn:
- Entschlackende Wirkung durch Abgabe von Toxinen über die Haut
- Schmerzbehandlung des Muskel- und Bewegungsapparates
- Ein Durchgang von etwa 30 Minuten reicht aus
- Kein Vorheizen der Kabine erforderlich
- Schont das Herz-Kreislaufsystem durch Wärmewirkung bei geringeren Temperaturen zwischen 40 und 50 Grad
- Ein 220-Volt-Anschluss reicht aus
- Die Stellgröße beginnt bereits ab einem Quadratmeter, während Saunen mehr Platz benötigen
Vorteile einer Sauna gegenüber einer Infrarotkabine:
- Das typische finnische Saunagefühl
- Möglichkeit von Aufgüssen
- Unabhängigkeit von Strahlern – die Zeit in der Sauna kann je nach Lust und Laune sitzend oder liegend verbracht werden
- Die Temperaturen von 80 bis 95 Grad können von einer Infrarotkabine nicht erreicht werden
- Die hohe Luftfeuchtigkeit während eines Aufgusses kann mit den richtigen Kräutern zusätzlich gut für die Atemwege sein
Generell hängen die Betriebskosten jedes Systems von der Größe, Qualität und Ausstattung der Kabine ab. Bei gleicher Größe kann man jedoch davon ausgehen, dass eine Infrarotkabine geringere Betriebskosten und eine weniger aufwendige Wartung hat.
Unser Fazit:
Die Entscheidung ist letztendlich sehr individuell. Die Entscheidungskriterien sind klar. Aber es gibt zwei grundlegende Dinge, die den Unterschied ausmachen und trotz aller Vor- und Nachteile unverhandelbar sind: Wer die medizinische Wirkung des Infrarotlichts sucht oder generell Herz-Kreislaufprobleme hat, ist mit einer Infrarotkabine gut beraten. Wer zu seinem Gartenpool lieber klassische Aufgüsse möchte und die Entspannung und das skandinavische Lebensgefühl sucht, welches man sonst nur im Urlaub findet, sollte sich lieber eine klassische Saunakabine inklusive aller notwendigen Utensilien anschaffen. Beide Varianten sind sowohl für den Einbau bzw. die Nutzung im Haus als auch für den Außenbereich erhältlich. Allerdings sind klassische Infrarotkabinen eher nicht direkt für die Gartennutzung isoliert. Hier muss man bei vielen Modellen immer noch auf ein Gartenhäuschen oder eine klassische Outdoorsauna-Kabine zurückgreifen. Mittlerweile sind übrigens auch einige Kombisaunen auf dem Markt erhältlich. Diese vereinen die Vorteile beider Systeme und bieten den Nutzern täglich die Möglichkeit zur Wahl.
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