Hey Mädels,
heute wollen wir über Schadenfreiheitsklassen, auch bekannt als SF-Klassen oder SFK, in der Kfz-Versicherung sprechen. Diese beeinflussen den Beitrag, den du für deine Autoversicherung zahlst. Es geht also darum, wie lange du schon unfallfrei fährst. Je länger du keinen Unfall hattest, desto bessere Konditionen erhältst du. Aber Vorsicht: Ein Unfall führt zu einer Rückstufung, bei der in der Regel mehr als nur eine Klasse nach unten geht.
Schadenfreiheitsklassen in der Autoversicherung
Die Schadenfreiheitsklassen gelten sowohl für die Kfz-Haftpflicht- als auch für die Vollkaskoversicherung. Für die Teilkaskoversicherung hingegen gibt es keine SF-Klassen. Das liegt daran, dass die Teilkasko nur Schäden wie Wildunfälle oder Diebstähle abdeckt, die nicht vom Versicherungsnehmer selbst verursacht werden. Da du also keinen Einfluss darauf hast, ob es zu einem Teilkasko-Schaden kommt oder nicht, gibt es hier auch keine Schadenfreiheitsklassen.
Die Tatsache, dass es in der Teilkaskoversicherung keine Schadenfreiheitsklassen gibt, kann dazu führen, dass die Vollkaskoversicherung günstiger wird. Das liegt an den damit verbundenen Schadenfreiheitsrabatten. Daher lohnt es sich, einen Versicherungsvergleich durchzuführen, wenn du die Entscheidung zwischen Teilkasko und Vollkasko triffst, insbesondere wenn du bereits eine hohe Schadenfreiheitsklasse erreicht hast.
Wie funktionieren Schadenfreiheitsklassen?
Die Schadenfreiheitsklasse wird mit einer Prozentsatz-Zahl angegeben, die den Beitragssatz in dieser Klasse angibt. Nehmen wir an, der reguläre Versicherungsbeitrag beträgt 600 € pro Jahr, du hast die Schadenfreiheitsklasse 4 und der Beitragssatz deines Versicherungsanbieters beträgt in dieser Klasse 52%. Dann zahlst du nur 312 € pro Jahr (52% von 600 €). Die 48% des Beitrags, die du aufgrund deiner erreichten Schadenfreiheitsklasse nicht zahlen musst, nennt man Schadenfreiheitsrabatt.
Als Fahranfänger wirst du in der Regel in die Schadenfreiheitsklasse 0 eingestuft, wenn du deinen Führerschein noch nicht länger als ein Jahr hast. In dieser Klasse liegt der Beitragssatz der Kfz-Haftpflichtversicherung bei mindestens 100%. Du erhältst also keinen Schadenfreiheitsrabatt, da du noch keine schadenfreien Versicherungsjahre vorweisen kannst und das Unfallrisiko bei Fahranfängern naturgemäß höher ist. Einige Versicherungsanbieter erheben sogar einen zusätzlichen Aufschlag auf den Beitragssatz in Schadenfreiheitsklasse 0.
Die Schadenfreiheitsrabatte und Beitragsprozentsätze variieren zwischen den Versicherungsgesellschaften. Es gibt auch Unterschiede in der Anzahl der Schadenfreiheitsklassen und in den Höchstgrenzen. Einige Autoversicherer erreichen das Maximum bereits nach 28 schadenfreien Jahren, während andere Rabatte bis zur SF-Klasse 35 und darüber hinaus anbieten.
Sonderklassen mit Risikoaufschlägen
Neben den regulären Schadenfreiheitsklassen gibt es auch Sonderklassen. In diesen Klassen gibt es jedoch keinen Rabatt, sondern einen Zuschlag auf den Standard-Beitragssatz von 100%.
Einige Versicherer erheben bereits in Schadenfreiheitsklasse 0 einen erhöhten Beitragssatz von 200% bis 260%. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, einen Autoversicherungsvergleich durchzuführen, da Fahranfänger in Schadenfreiheitsklasse 0 die Hälfte oder sogar noch mehr an Beiträgen sparen können.
Eine weitere Sonderklasse ist die Klasse S, auch bekannt als Schadenklasse. In dieser Klasse werden Versicherungsnehmer der Schadenfreiheitsklasse 1 zurückgestuft, wenn es zu einem Schadensfall gekommen ist. Der Beitragssatz liegt in der Klasse S in der Regel um 50% bis 75% höher, also insgesamt zwischen 150% und 175%.
In der Schadenfreiheitsklasse M, auch bekannt als Malus-Klasse, landen zum Beispiel Fahranfänger mit Schadenfreiheitsklasse 0 oder Schadenfreiheitsklasse 1/2 aufgrund eines selbstverschuldeten Unfalls. Der Beitragssatz liegt in der Klasse M mit 240% bis 280% noch einmal deutlich höher als in der Klasse S. In dieser ungünstigsten Schadenfreiheitsklasse M wird in der Regel auch eingestuft, wer während eines Jahres drei oder mehr Schäden an seinen Autoversicherer meldet.
Aufstieg in den Schadenfreiheitsklassen
Um in eine höhere Schadenfreiheitsklasse aufzusteigen, ist es erforderlich, dass der Versicherungsschutz für mindestens sechs zusammenhängende Monate im Versicherungsjahr besteht. Wenn du also erst im August einen Autoversicherungsvertrag abschließt, kannst du erst Ende des folgenden Jahres in eine höhere Schadenfreiheitsklasse aufsteigen.
Aber das Wichtigste ist: Deine SF-Klasse wird beim Wechseln der Autoversicherung angerechnet. Du musst also nicht von vorne anfangen.
Hoffentlich konnten wir etwas Licht ins Dunkel bringen, was Schadenfreiheitsklassen betrifft. Jetzt kannst du besser verstehen, wie sie funktionieren und wie sie den Beitrag deiner Autoversicherung beeinflussen.