Scheinschwangerschaft beim Hund: Wie erkennt man sie?

Scheinschwangerschaft beim Hund: Wie erkennt man sie?

Hast du dich schon einmal gefragt, warum sich manche Hündinnen so verhalten, als wären sie schwanger oder hätten gerade Welpen bekommen, obwohl sie nicht gedeckt wurden? Dieses Phänomen wird als Scheinschwangerschaft beim Hund bezeichnet. Es ist ein natürlicher Prozess und völlig ungefährlich. In diesem Artikel erfährst du, wie du erkennst, ob deine Hündin scheinschwanger ist, und wie du ihr helfen kannst.

Hormonelle Ursachen der Scheinschwangerschaft beim Hund

Etwa vier bis neun Wochen nach der Läufigkeit kann eine unkastrierte Hündin scheinschwanger werden. Dieser Zustand, der zwei bis drei Wochen andauern kann (bei manchen Hündinnen sogar bis zu acht Wochen), wird durch den komplizierten Hormonzyklus verursacht.

Nach dem Eisprung wird das Hormon Progesteron ausgeschüttet, unabhängig davon, ob die Hündin schwanger ist oder nicht. Wenn der Körper jedoch erkennt, dass die Hündin nicht trächtig ist, sinkt der Progesteron-Spiegel wieder schnell ab. Gleichzeitig steigt das Hormon Prolaktin an und regt die Milchdrüsen zur Produktion an. Dies führt zu einer Scheinträchtigkeit.

Anzeichen einer Scheinträchtigkeit beim Hund

Die Anzeichen für eine Scheinträchtigkeit können sehr unterschiedlich sein. Manche Hündinnen zeigen keine Symptome, während andere deutliche Verhaltensänderungen aufweisen. Hier sind einige mögliche Anzeichen:

  • Müdigkeit
  • Verminderter Appetit
  • Lustlosigkeit und Depression
  • Bildung des Gesäuges und Milchproduktion
  • Nestbauverhalten
  • Extreme Zuneigung
  • Wegschleppen von Spielzeug oder anderen Gegenständen
  • Verteidigung des vermeintlichen Nachwuchses, sogar aggression gegenüber dem Besitzer

Dieses Verhalten kann Hundehalter verunsichern. Es ist jedoch wichtig zu wissen, wie man einer scheinträchtigen Hündin helfen kann.

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Unterstützung während der Scheinträchtigkeit

Während der Scheinträchtigkeit kann man die Hündin spielerisch von ihrem Nestbautrieb ablenken. Räume Spielzeug weg und gehe viel mit ihr spazieren. Wenn die Hündin weniger lebhaft ist, ist das normal und sollte akzeptiert werden.

Das geschwollene Gesäuge sollte nicht abgeleckt werden, da dies die Milchproduktion weiter anregt. Spezielle Hunde-Bekleidung oder ein Halskragen vom Tierarzt können helfen, dies zu verhindern. Der Besitzer sollte das Gesäuge nicht selbst behandeln. Beobachte, ob die Schwellung innerhalb einiger Wochen von selbst zurückgeht.

Einige Hündinnen werden während der Scheinträchtigkeit aggressiv. In einem Haushalt mit kleinen Kindern kann dies ein ernst zu nehmendes Risiko sein. In solchen Fällen können beruhigende Medikamente helfen, die Situation zu entschärfen. Gleichzeitig kann ein Präparat gegeben werden, das die Produktion des Hormons Prolaktin hemmt.

Kastration zur Vorbeugung von Scheinschwangerschaften?

Eine Kastration kann zukünftige Scheinschwangerschaften verhindern, aber nicht sofort. Wenn die Eierstöcke entfernt werden, fällt der Progesteron-Spiegel plötzlich stark ab. Dadurch wird in hoher Konzentration Prolaktin ausgeschüttet und die Symptome der Scheinschwangerschaft können verstärkt auftreten.

Wenn du die Scheinschwangerschaft als wirklich ernsthaftes Problem empfindest, könnte eine Kastration deiner Hündin möglicherweise sinnvoll sein. Sprich jedoch unbedingt mit deinem Tierarzt und suche zuerst nach anderen Lösungen. Mit den richtigen Tricks kannst du die Scheinträchtigkeit sowohl für deine Hündin als auch für dich angenehm gestalten.

Das waren die wichtigsten Informationen zur Scheinschwangerschaft beim Hund.