Hast du schon mal beobachtet, wie deine Hündin Socken in der Wohnung herumschleppt und ein Nest baut? Es ist fast so, als ob sie Welpen bemuttern würde. Aber was ist, wenn es gar keine Welpen gibt? Warum macht sie das? Lass uns einen Blick auf die Scheinträchtigkeit beim Hund werfen und dieses merkwürdige Verhalten verstehen.
Was ist eine Scheinträchtigkeit?
Bei der Scheinträchtigkeit handelt es sich um eine vorgetäuschte Schwangerschaft bei Hündinnen. Während dieser Phase verhält sich die Hündin so, als ob sie schwanger wäre oder bereits Welpen geboren hätte. Es kann sogar zu einer Scheinträchtigkeit kommen, ohne dass es zuvor einen sexuellen Kontakt mit einem Rüden gab.
Ursachen für eine Scheinträchtigkeit
Warum bekommen Hündinnen oft Scheinträchtigkeiten? Das liegt an den weiblichen Geschlechtshormonen und dem Zyklus des Hundes. Die Scheinträchtigkeit tritt nur bei unkastrierten Hündinnen auf und zeigt sich einige Wochen nach der fruchtbaren Phase, also der Läufigkeit.
Während der Läufigkeit sorgen verschiedene Hormone dafür, dass die Hündin schwanger werden könnte. Die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich und es kommt zu dem charakteristischen Ausfluss. Wenn sie dann nicht schwanger wird, normalisieren sich die Hormonspiegel in den nächsten Wochen und Monaten wieder.
Die Dauer dieser Phase variiert von Hund zu Hund. Die nächste Läufigkeit kann nach mehreren Wochen oder sogar nach mehreren Monaten eintreten. In der Regel haben Hündinnen aber zwei Läufigkeiten pro Jahr, bei größeren Rassen oft nur eine.
Wenn es jedoch zu einem Überschuss des Hormons “Prolaktin” kommt, kann die Hündin eine Scheinträchtigkeit entwickeln. Prolaktin ist verantwortlich für die Milchproduktion und das Anschwellen der Zitzen.
Warum gibt es die Scheinträchtigkeit?
Um diese Frage zu beantworten, werfen wir einen Blick auf die Evolution und den Vorfahren des Hundes – den Wolf. Der Wolf ist ein Rudeltier und lebt in einer strengen Rangordnung. Das ranghöchste Weibchen, die Alphawölfin, ist nicht nur für die Fortpflanzung zuständig, sondern auch eine gute Jägerin. Sie hat die Aufgabe, das Rudel zu beschützen und zu ernähren.
Da es in der Wolfwelt keine Milchpumpen oder Fläschchen gibt, haben schwächere und rangniedrigere Weibchen die Funktion von Ammen. Sie können bei Bedarf bei der Ernährung der Welpen helfen. Die Natur hat hierfür die Möglichkeit geschaffen, dass die Ammenwölfinnen ihre Milch selbstständig produzieren können.
Symptome der Scheinträchtigkeit
Die Symptome einer Scheinträchtigkeit können unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Schmerzhafte und geschwollene Zitzen
- Appetitlosigkeit
- Verhaltensstörungen
Durch die Hormone kommt es bei der Hündin zu einem Milcheinschuss in die Zitzen. Manche Hündinnen lecken und saugen sogar an ihren Zitzen, um die Milchproduktion zusätzlich anzuregen. Dies kann zu einer Schwellung und Wunden an den Zitzen führen, die je nach Menge der Milch und dem Leckverhalten schmerzhaft sein können.
Die Appetitlosigkeit der Hündin während der Scheinträchtigkeit hat vermeintlich zwei Gründe. Zum einen bewirken die Hormone eine Art Depression und Niedergeschlagenheit, sodass die Hunde sich schlapp fühlen. Zum anderen können die geschwollenen und schmerzhaften Zitzen den Appetit beeinträchtigen.
Scheinträchtigkeit vorbeugen
Neben den vorgestellten Behandlungsmethoden gibt es eine Vorbeugungsmöglichkeit: die Kastration der Hündin. Eine Kastration kann die Hormone, die zur Scheinträchtigkeit führen, stoppen. Es ist jedoch wichtig, dass die Kastration erst 4-6 Wochen nach dem Abklingen der Symptome der Scheinträchtigkeit durchgeführt wird. Andernfalls kann das Verhalten fortbestehen.
Fazit
Die Scheinträchtigkeit der Hündin ist ein faszinierendes Phänomen, das Fragen aufwirft. Bei starken Symptomen kann es sogar zu aggressivem Verhalten gegenüber Menschen kommen. In solchen Fällen ist es wichtig, einen Tierarzt zu Rate zu ziehen.
Remember, this is all about sharing your juiciest secrets with your besties! Wir wollen doch nur das Beste für unsere Hundefreunde, oder?