Schenken: Eine Überprüfung und ein interaktives Paradigma

Schenken: Eine Überprüfung und ein interaktives Paradigma

Schon mal darüber nachgedacht, warum wir Geschenke machen? Geschenke spielen eine enorme Rolle im Einzelhandel und machen bis zu 10% des Umsatzes in Nordamerika aus. Vor allem in den Monaten November und Dezember, in denen bis zu 50% des Gesamtumsatzes erzielt werden. Doch wie genau funktioniert das Schenken und warum sollten Marketer das Schenken fördern?

Der Akt des Schenkens

Das Schenken ist ein soziales Phänomen, das seit Langem von Anthropologen und Soziologen untersucht wird. Es hat sowohl symbolische als auch soziale Bedeutung und lässt uns unsere sozialen Bindungen und Identitäten definieren. Doch trotz seiner Bedeutung wurde das Thema vom Marketing weitgehend ignoriert.

Schenken und Reziprozität

Ein wichtiger Aspekt des Schenkens ist die Reziprozität, also das Geben und Zurückgeben. Geschenke können von altruistischen Handlungen bis hin zu sozialen Verpflichtungen reichen. Eine interessante Erkenntnis ist, dass die Erwartungen an eine Rückgabe oder Dankbarkeit stark von verschiedenen Faktoren abhängen, wie der sozialen Klasse und dem sozialen Status.

Schenken und Interaktion

Geschenke dienen auch als Mittel zur Kommunikation. Sie ermöglichen uns, unsere Wertschätzung und Zugehörigkeit zu einer Gruppe auszudrücken. Durch die Auswahl eines Geschenks können wir unsere Wahrnehmungen des Beschenkten und von uns selbst zum Ausdruck bringen. Es ist also wichtig, das Geschenk und die Reaktion des Beschenkten genau zu interpretieren, um unsere zukünftigen Schenkungen anzupassen.

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Schenken und Identitätsbildung

Geschenke spielen eine große Rolle bei der Sozialisierung von Kindern. Sie beeinflussen ihre Entwicklung, Interessen und Werte. Eltern, Familie und Freunde prägen die Identität der Kinder durch die Auswahl der Geschenke. Darüber hinaus drücken Geschenke auch etwas über den Schenkenden aus. Indem wir Geschenke geben, bestätigen wir unsere eigene Identität.

Schenken im Marketingkontext

Obwohl das Thema Geschenke im Marketingbereich bisher wenig Beachtung gefunden hat, zeigen einige Studien interessante Ergebnisse. Untersucht wurden vor allem psychologische Zusammenhänge, das Reduzieren von Risiken und die unterschiedlichen Dimensionen des Schenkens.

Psychologische Zusammenhänge beim Schenken

Eine Studie hat gezeigt, dass die Wahl eines Geschenks sowohl von den Eigenschaften des Schenkenden als auch von den Wahrnehmungen des Beschenkten abhängt. Das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Faktoren beeinflusst die Zufriedenheit mit der Geschenkauswahl. Eine gute Einschätzung des idealen Selbstkonzepts des Schenkenden ist dabei wichtiger als die Selbstwahrnehmung und die Wahrnehmung des Beschenkten.

Wahrgenommenes Risiko und Informationsbeschaffung beim Schenken

Studien haben gezeigt, dass das Risiko beim Schenken wahrgenommen wird und dass verschiedene Informationsquellen genutzt werden, um dieses Risiko zu mindern. Dabei spielen sowohl soziale als auch finanzielle Risiken eine Rolle. Geschenkkäufe werden als risikoreicher wahrgenommen als persönliche Käufe, was Auswirkungen auf das Informationsverhalten und die Kaufentscheidung hat.

Untersuchung der Dimensionen des Schenkens

Es gibt verschiedene Dimensionen des Schenkens, die von besonderem Interesse für Marketer sind. Dazu gehören der Anlass, die Beziehung zwischen Schenkendem und Beschenktem und die Art des ausgewählten Geschenks. Beispielsweise variieren die Geschenke, die zu Weihnachten oder zu Hochzeiten gemacht werden, je nach Anlass und Tradition.

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Zukunftsforschung im Bereich des Schenkens

Es gibt noch viele unerforschte Aspekte des Schenkens, die für das Marketingmanagement von großer Bedeutung sein können. Man kann das Schenken entweder als situative Variable betrachten oder als primäre Variable. Bisherige Studien haben sich vor allem auf die Beschreibung des Schenkens konzentriert, jedoch bieten sich auch viele Möglichkeiten für experimentelle Untersuchungen.

Das Schenken kann als eine Art situative Variable betrachtet werden, die Einfluss auf verschiedene Aspekte des Kaufverhaltens hat. Beispielsweise beeinflusst das Schenken die Risikowahrnehmung, die Informationsbeschaffung und die Preisspanne. Es kann auch die Kaufentscheidung intensiver gestalten und die Bedeutung des Kaufs erhöhen.

Ein interaktives Schenkmodell kann dabei helfen, das Schenken besser zu verstehen und zu analysieren. Es besteht aus vier Phasen: dem Kauf, dem Austausch, dem Konsum und dem Feedback. Dabei spielen die Interpretationen des Schenkenden und des Beschenkten eine wichtige Rolle und beeinflussen zukünftige Schenkungen.

Insgesamt gibt es noch viel zu erforschen und zu entdecken im Bereich des Schenkens. Die Untersuchung von Geschenkverhalten kann für das Marketingmanagement von großer Bedeutung sein und wertvolle Einblicke in das Konsumentenverhalten liefern. Indem wir das Schenken besser verstehen, können wir unsere Marketingstrategien optimieren und die Kundenzufriedenheit steigern.

Fazit

Das Schenken ist ein faszinierendes soziales Phänomen, das große Bedeutung im Einzelhandel hat. Es beeinflusst unser Verhalten, unsere Identität und unsere sozialen Bindungen. Obwohl das Schenken im Marketingbereich bisher wenig erforscht wurde, bietet es viele interessante Möglichkeiten, das Konsumentenverhalten besser zu verstehen und erfolgreichere Marketingstrategien zu entwickeln. Indem wir das Schenken als einen wichtigen Aspekt des menschlichen Verhaltens betrachten und weiter erforschen, können wir das Potenzial des Schenkens voll ausschöpfen.

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