Schilddrüse: Erkennen Sie Über- oder Unterfunktion anhand dieser Symptome

Schilddrüse: Erkennen Sie Über- oder Unterfunktion anhand dieser Symptome

Die Schilddrüse ist ein wichtiges Organ in unserem Körper, dessen Bedeutung uns oft erst bewusst wird, wenn sie nicht mehr richtig funktioniert. Es gibt bestimmte Symptome, auf die Sie achten sollten.

Dauermüdigkeit, ständiges Frieren oder unerklärliche Gewichtszunahme – diese Symptome sind vielen Erwachsenen bekannt. Oft wissen sie jedoch nicht, woher diese Beschwerden kommen. Eine mögliche Ursache könnte eine Fehlfunktion der Schilddrüse sein. Die kleine, schmetterlingsförmige Drüse am vorderen Hals kann im Körper für große Unruhe sorgen. Als Hormondrüse produziert sie vor allem die beiden wichtigen Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyranin (T3), die eine wichtige Kontrollfunktion im Körper haben.

Die Hormone T4 und T3 haben einen entscheidenden Einfluss auf den gesamten Organismus, darunter die Herzaktivität und den Blutdruck, das Körpergewicht, die Cholesterinwerte, die Verdauung, die Muskelkraft und sogar die Psyche. Wenn die Schilddrüse zu viele oder zu wenige Hormone produziert, können unterschiedliche Probleme auftreten.

Probleme mit der Schilddrüse: Welche Erkrankungen gibt es?

Die Aufgaben der Schilddrüse sind komplex, daher gibt es auch viele mögliche Erkrankungen, die das Organ betreffen können. Schilddrüsenerkrankungen sind weit verbreitet: Etwa jeder dritte Erwachsene entwickelt im Laufe seines Lebens mindestens eine krankhafte Störung der Schilddrüse, wie Professor Dr. Hans Udo Zieren, Leiter der chirurgischen Klinik im St. Agatha Krankenhaus in Köln und Gründer des “Deutschen Schilddrüsenzentrums”, erklärt. Die Medizin unterscheidet grundsätzlich zwischen hormonellen Fehlfunktionen und Veränderungen des Organs selbst. Oft überschneiden sich die Krankheitsbilder, aber Professor Zieren betont, dass sie voneinander unabhängig sind. Eine Schilddrüse, die äußerlich normal aussieht und keine Knoten aufweist, kann genauso an einer Über- oder Unterfunktion leiden wie eine äußerlich veränderte Schilddrüse, die normale Blutwerte aufweist.

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Die häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse sind:

  • Schilddrüsenunterfunktion: Der Körper produziert zu wenige Schilddrüsenhormone.
  • Schilddrüsenüberfunktion: Es werden zu viele Schilddrüsenhormone produziert.
  • Struma (Kropf): Die Schilddrüse ist krankhaft vergrößert, manchmal mit Knotenbildung.
  • Morbus Basedow (Autoimmunerkrankung): Der Körper bildet Antikörper gegen Teile der Schilddrüse, was häufig zu einer Struma oder Schilddrüsenüberfunktion führt.
  • Hashimoto-Thyreoiditis: Entzündung der Schilddrüse, die häufig im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen auftritt und zu einer Über- und späteren Unterfunktion des Organs führen kann.
  • Schilddrüsenkrebs: Diese Form von Krebs ist im Vergleich zu anderen selten. Weniger als ein Prozent von Schilddrüsenknoten sind bösartig.

Ursachen für Schilddrüsenfunktionsstörungen

Es gibt verschiedene Ursachen und Krankheiten, die zu einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse führen können. Laut der Apotheken-Umschau sind angeborene Fehlfunktionen in beiden Fällen selten. Häufiger sind andere Krankheitsbilder wie Schilddrüsenentzündungen und Autoimmunkrankheiten, die das Gewebe schädigen. Der häufigste Grund für Fehlfunktionen ist jedoch ein schleichender Jodmangel.

Jod ist der wichtigste Baustein für die Produktion der Schilddrüsenhormone. Zu viel Jod kann zu einer Überfunktion führen, während ein Mangel zu einer Unterfunktion führt. Ein Jodmangel ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion und andere damit verbundene Erkrankungen. Er kann auch zu einer Schilddrüsenautonomie führen, bei der nicht mehr die Hirnanhangdrüse, sondern die Schilddrüse selbst die Hormonproduktion steuert. Neben Jod sind auch Zink und Selen wichtige Mineralstoffe für die Schilddrüse.

Typische Symptome einer Schilddrüsenüber- oder Unterfunktion

Die Symptome einer Schilddrüsenüber- oder Unterfunktion sind vielfältig und oft schwer von Symptomen anderer Krankheiten zu unterscheiden. Es gibt keine “typischen” Schilddrüsensymptome. Dennoch kann es sich lohnen, die Schilddrüse von einem Arzt untersuchen zu lassen, wenn folgende Symptome auftreten:

  • Dauerhafte Müdigkeit
  • Unruhe und Nervosität
  • Gewichtszunahme oder -verlust ohne ersichtlichen Grund
  • Haarausfall
  • Veränderungen des Stuhlgangs
  • Menstruationsstörungen
  • Depressionen oder Angstzustände
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Nicht jeder mit einer Schilddrüsenfunktionsstörung hat alle diese Symptome. Manchmal sind die Symptome auch so gering, dass sie kaum bemerkt werden. In solchen Fällen ist normalerweise keine Behandlung erforderlich.

Jodmangel vorbeugen: Diese Lebensmittel können helfen

Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, nicht mehr als 500 Mikrogramm Jod pro Tag aufzunehmen. Eine normale Ernährung kann diese Menge nicht überschreiten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Jugendlichen ab 13 Jahren und Erwachsenen bis 50 Jahre, etwa 200 Mikrogramm Jod pro Tag zu sich zu nehmen. Für Erwachsene ab 51 Jahren sollten es 180 Mikrogramm und für Schwangere 230 Mikrogramm sein.

Ein Erwachsener kann zum Beispiel die empfohlene Menge von 200 Mikrogramm pro Tag mit 300 Gramm Hering oder 1,6 Kilogramm Spinat erreichen. Seefische und Meeresfrüchte sind die wichtigsten Jodlieferanten. Vorsicht ist jedoch bei Algen und Seetang geboten, da sie manchmal so viel Jod enthalten, dass der empfohlene Tagesbedarf überschritten wird.

Milch und Eier enthalten ebenfalls nennenswerte Mengen Jod, jedoch hängt dies von der Fütterung der Tiere ab. Unter den Gemüsesorten sind vor allem grüne Sorten wie Brokkoli und Spinat reich an Jod. Neben jodreichen Lebensmitteln kann auch die Verwendung von jodiertem Speisesalz helfen, Jodmangel vorzubeugen.

Die Jodversorgung über Nahrungsmittel in Deutschland ist insgesamt noch verbesserungswürdig. Es hat sich teilweise sogar verschlechtert. Wenn Sie regelmäßig jodhaltige Lebensmittel wie Meeresfisch essen und bei der Zubereitung jodiertes Salz verwenden, können Sie jedoch eine ausreichende Versorgung ohne Nahrungsergänzungsmittel erreichen.

Vegetarier und Veganer, die auf tierische Lebensmittel verzichten, haben ein höheres Risiko für einen Jodmangel. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, in Absprache mit einem Arzt zusätzliche Jodzufuhr zu sichern.

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Die Informationen in diesem Artikel ersetzen nicht den Besuch bei einem Arzt. Nur Fachleute können die richtige Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt abgesprochen werden.