Schilddrüsenerkrankungen bei Katzen: So erkennen und behandeln Sie sie!

Schilddrüsenerkrankungen bei Katzen: So erkennen und behandeln Sie sie!

Die Schilddrüse spielt eine entscheidende Rolle im Körper einer Katze. Eine Über- oder Unterfunktion kann schwerwiegende Folgen haben. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie eine Erkrankung der Schilddrüse bei Ihrer Katze erkennen und wirksam behandeln können.

Die Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen

Die Überfunktion der Schilddrüse, auch Hyperthyreose genannt, ist die häufigste hormonelle Störung bei Katzen über acht Jahren. Sie tritt deutlich öfter auf als die Unterfunktion. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion vergrößern sich die Schilddrüsen-Lappen, oft aufgrund eines gutartigen Tumors.

Die vergrößerte Schilddrüse produziert verstärkt Hormone, was zu einem Überangebot führt und den Stoffwechsel der Katze auf Hochtouren bringt. Eine beginnende Schilddrüsenüberfunktion verläuft meist mild, aber mit fortschreitender Erkrankung treten folgende Symptome auf oder verstärken sich:

  • gesteigerter Appetit bei gleichzeitiger Abmagerung
  • struppiges Fell
  • unregelmäßiger Haarausfall
  • vermehrte Wasseraufnahme
  • vermehrter Urinabsatz
  • gesteigerte Aktivität und Ruhelosigkeit
  • Nervosität bis hin zu Aggressivität

Der Tierarzt stellt die endgültige Diagnose durch eine Blutuntersuchung. Es ist wichtig, dass Katzen ab dem achten Lebensjahr regelmäßig untersucht werden, um potenzielle Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Die Schilddrüsenüberfunktion kann ähnliche Symptome wie Diabetes mellitus, chronische Niereninsuffizienz oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen haben.

Katze frisst, aber nimmt ab

Die Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen

Die Schilddrüsenüberfunktion muss unbedingt behandelt werden, da sie andernfalls zu Schädigungen des Herzens, der Nieren, der Augen und zu Bluthochdruck führen kann. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Behandlung:

  • Behandlung mit Medikamenten: Durch Medikamente kann die Hormonbildung in der Schilddrüse gehemmt werden. Diese Hemmung ist jedoch reversibel. Das bedeutet, dass die Hormonbildung wieder steigt und die Symptome zurückkehren, wenn die Medikamente abgesetzt werden. Die Medikation muss daher lebenslang erfolgen. Bei einigen Katzen treten Nebenwirkungen wie Erbrechen, Durchfall und verminderter Appetit auf. Da die Tablettengabe bei vielen Katzen schwierig ist, ist diese Therapiemethode nicht für alle Katzen geeignet.

  • Behandlung der Überfunktion durch Operation: Die chirurgische Entfernung des krankhaften Schilddrüsengewebes kann eine Lösung für die Schilddrüsenüberfunktion sein. Bei einer beidseitigen Überfunktion kann die Operation jedoch kompliziert sein, da eine zu starke Entfernung zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führen kann. In diesem Fall muss die Unterfunktion mit Medikamenten behandelt werden.

  • Behandlung durch Radio-Jod-Therapie: Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen ist die Radio-Jod-Therapie (RJT). Dabei wird der Katze radioaktives Jod verabreicht, das sich vermehrt in der Schilddrüse anreichert. Die abgegebene Strahlung schädigt die umliegenden Drüsenzellen und verringert die Hormonproduktion. Nebenwirkungen wurden bisher nicht beobachtet, und der Erfolg der Therapie spricht für sich: Bei 95 % der Katzen normalisiert sich die Schilddrüsenfunktion innerhalb von zwei bis drei Wochen. Diese Therapie ist jedoch kostenintensiv und wird nur an bestimmten Standorten durchgeführt.

  • Behandlung der Überfunktion durch das Futter: Bei milden Formen der Schilddrüsenüberfunktion kann eine Therapie durch spezielles Futter erfolgen. Einige Futtermittelhersteller bieten bereits jodreduziertes Futter an, das zur Verbesserung der Schilddrüsenwerte führen soll. Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass die Katze ausschließlich dieses Futter frisst, was bei Freigängern schwierig sein kann.

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Schilddrüsenüberfunktion kann mit Medikamenten behandelt werden

Die Schilddrüsenunterfunktion bei Katzen

Eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) ist bei Katzen sehr selten. Meist tritt sie als sekundäre Erkrankung nach einer Schilddrüsenüberfunktion-Behandlung auf und ist nur vorübergehend. Es gibt jedoch auch angeborene Schilddrüsendefekte, die eine Unterfunktion verursachen können und bei jungen Kätzchen zu gravierenden Wachstumsstörungen führen können.

Bei erwachsenen Katzen äußert sich eine Schilddrüsenunterfunktion unter anderem durch Gewichtszunahme und extreme Lethargie. Da die Schilddrüsenunterfunktion bei Katzen selten auftritt und meist nur vorübergehend besteht, ist in den meisten Fällen keine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen erforderlich. Regelmäßige Blutkontrollen können jedoch empfehlenswert sein.


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