Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie sich morgens nicht ausgeruht fühlen, obwohl Sie die ganze Nacht geschlafen haben? Das könnte auf das obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS) zurückzuführen sein, eine nächtliche Atemstörung, bei der es zu wiederholten Atemstillständen während des Schlafs kommt. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Schlaf-Apnoe.
Symptome der Schlaf-Apnoe
Typische Anzeichen für Schlaf-Apnoe sind lautes Schnarchen, unterbrochen von Atemaussetzern. Allerdings leidet nicht jeder Schnarcher an Apnoe, und nicht jeder Apnoe-Betroffene schnarcht laut. Weitere Symptome können nächtliches Schwitzen, Müdigkeit am Tag, Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen sein.
Diagnose durch Schlafdiagnostik
Um Schlaf-Apnoe zu diagnostizieren, ist eine Schlaflabor-Untersuchung erforderlich. Dabei werden verschiedene Parameter wie Gehirnströme, Augenbewegungen im Schlaf, Muskeltonus, Blutdruck und Herzfrequenz gemessen. Anhand dieser Daten kann festgestellt werden, wie stark die erholsamen Tiefschlaf- und Traumschlafphasen reduziert sind.
Bei Verdacht auf Schlaf-Apnoe steht Ihnen ein Schlafdiagnostik-Screening zur Verfügung, das von HNO-Ärztinnen und -Ärzten mit entsprechender Fortbildung angeboten wird. Hierbei können Sie entweder eine Nacht im Schlaflabor verbringen oder ein spezielles Gerät für zu Hause verwenden. Dabei werden die genannten Parameter aufgezeichnet, um festzustellen, ob es während des Schlafs zu gefährlichen Atemaussetzern oder anderen Auffälligkeiten kommt.
Was passiert bei Schlaf-Apnoe?
Bei Schlaf-Apnoe fällt die Vorderwand im Rachen auf die Hinterwand, wodurch die Atemwege blockiert werden. Dadurch hören die Betroffenen auf zu atmen und es kommt zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff. Das Gehirn erkennt diese Situation und sendet einen Adrenalinstoß aus, der die Muskulatur im Rachenbereich anspannt und die Atemwege wieder öffnet. Dieser Vorgang kann sich bis zu hundertmal in der Stunde wiederholen.
Folgeerkrankungen durch Schlaf-Apnoe
Schlaf-Apnoe kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Zu den möglichen Folgeerkrankungen gehören Übergewicht, Bluthochdruck, Rechtsherzinsuffizienz, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes Typ 2, Depressionen, Tinnitus, Hörsturz und Hirnschäden.
Behandlungsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Therapieoptionen für Schlaf-Apnoe. Eine gängige Methode ist die Verwendung einer CPAP-Maske (Continuous Positive Airway Pressure). Diese erzeugt einen Überdruck, der die Atemwege offen hält, indem Luft in den Mund geblasen wird. Allerdings kommen nicht alle Menschen mit dieser Maske zurecht. Für sie gibt es alternative Lösungen wie Nasenmasken oder Nasenpolstermasken, die das Gesicht nicht vollständig bedecken.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung einer speziellen Zahnschiene, die den Unterkiefer nach vorne schiebt und so den Atemweg erweitert. Diese individuell angefertigten Protrusionschienen können helfen, die Atemwege im Schlaf freizuhalten und sollten jede Nacht getragen werden. Eine Zahnschiene sollte am besten von einem zahnärztlichen Schlafmediziner angefertigt werden. Seit Februar 2021 wird eine solche Schiene von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt, wenn andere Therapieformen wie die Maske nicht funktionieren.
In seltenen und schwerwiegenden Fällen kann ein Zungenschrittmacher implantiert werden. Dieser strafft die Zunge mithilfe kleiner Stromstöße, sodass sie nicht in die Luftröhre zurückfallen kann. Der Zungenschrittmacher wird ähnlich wie ein Herzschrittmacher unter dem Brustmuskel eingesetzt und überwacht die Atmung. Jedoch birgt diese Methode auch Risiken und erfordert einen chirurgischen Eingriff.
Expertinnen und Experten zum Thema
Wenn Sie weitere Informationen zum Thema Schlaf-Apnoe benötigen, können Sie sich an Expertinnen und Experten wenden, wie beispielsweise HNO-Ärztinnen und -Ärzte mit entsprechender Fortbildung. Sie können Ihnen bei der Diagnose und Behandlung von Schlaf-Apnoe weiterhelfen.
