Schlafstörungen: Wenn der Schlaf nicht mehr erholsam ist

Schlafstörungen: Wenn der Schlaf nicht mehr erholsam ist

Schlafstörungen sind ein weit verbreitetes Problem. Glücklicherweise gibt es heutzutage moderne Ansätze zur Diagnose und Therapie, um den Schlaf und die wichtige Erholung zu verbessern. Anlässlich des deutschen Tags des Schlafes am 21. Juni erklärt Dr. Geert Vogt, Oberarzt im Robert-Koch-Klinikum des Klinikums St. Georg, wie man Schlafstörungen erkennt und was dagegen getan werden kann.

Schlaf als Energiequelle

Der Schlaf ist für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen wichtig. Während Jugendliche zwischen acht und zehn Stunden schlafen sollten, benötigen Erwachsene sieben bis acht Stunden. Dabei ist nicht nur die Dauer, sondern auch die Qualität des Schlafes entscheidend für die Erholungsfunktion. Wer nachts mehrmals aufwacht, zum Beispiel aufgrund von anhaltenden Gedanken, hat Schwierigkeiten, sich richtig zu erholen. Dies führt zu Erschöpfung, verminderter Leistungsfähigkeit und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen. Studien zeigen, dass etwa 80 Prozent der Berufstätigen zwischen 35 und 65 Jahren unter Schlafproblemen leiden. Schlafstörungen sind also eine regelrechte Volkskrankheit. In der Regel braucht man etwa eine halbe Stunde, um einzuschlafen. Wer regelmäßig länger braucht oder in der Nacht häufig aufwacht und tagsüber müde ist, leidet unter der häufigsten Schlafstörung, der Insomnie. Es gibt über 80 verschiedene Schlafstörungen, die zu einem unerholsamen Schlaf führen können, darunter auch schlafbezogene Atmungsstörungen wie Schlafapnoe oder Bewegungsstörungen.

Unter Beobachtung schlafen

Wenn man über einen längeren Zeitraum keinen erholsamen Schlaf mehr hat, sollte man zuerst den Hausarzt aufsuchen. Oft kann dieser bei neu auftretenden Ein- und Durchschlafstörungen helfen. Ansonsten ist es ratsam, sich an einen Psychologen oder Psychiater zu wenden. Wenn der Verdacht auf nächtliche Atempausen oder unklare Tagesschläfrigkeit besteht, ist eine Überweisung an einen Lungenfacharzt oder HNO-Arzt erforderlich. Diese Fachärzte geben dem Patienten ein kleines Messgerät mit nach Hause, das relevante Körperfunktionen im Schlaf aufzeichnet. Wenn dabei Atemaussetzer festgestellt werden, ist eine Untersuchung in einem Schlaflabor wie dem am Klinikum St. Georg erforderlich, um bei Bedarf eine wirksame Behandlung einzuleiten und Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, schwere Herzrhythmusstörungen und Schlaganfälle zu verhindern. Die Experten im Schlaflabor bieten Patienten mit modernster Technologie und umfassender schlafmedizinischer Diagnostik und Therapie Hilfe an.

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Was passiert im Schlaflabor?

Im Schlaflabor werden die Patienten nach einer ausführlichen Erfassung ihrer Krankheitsgeschichte und körperlichen Untersuchungen die ganze Nacht über mit moderner Technik überwacht. Das Team von Dr. Vogt misst und analysiert dabei wichtige Körperfunktionen wie Hirnströme, Muskelaktivität, Atmung und Herzrhythmus. Anhand dieser umfangreichen Daten erstellt der Schlafmediziner einen Untersuchungsbefund, der in Verbindung mit der Anamnese und eventuellen weiteren Untersuchungsergebnissen die zugrunde liegende Schlafstörung diagnostiziert und gezielt behandeln kann. Ob es sich um schlafbezogene Atmungsstörungen wie Schlafapnoe, periodische nächtliche Beinbewegungen oder Hypersomnolenz handelt, im Schlaflabor finden die Ärzte des St. Georg-Klinikums die Ursache für die Schlafprobleme heraus.

10 Tipps für gesunden Schlaf:

  • Stehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit auf und gehen Sie zur gleichen Zeit schlafen.
  • Gehen Sie nur schlafen, wenn Sie wirklich müde sind.
  • Schaffen Sie in Ihrem Schlafzimmer optimale Bedingungen (Raumtemperatur: 16-20°C).
  • Treiben Sie regelmäßig Sport.
  • Verzichten Sie vor dem Schlafengehen auf Kaffee, Alkohol, grünen und schwarzen Tee sowie Zigaretten.
  • Schalten Sie das Licht aus. Licht beeinflusst die Produktion von Melatonin – das gilt auch für das Licht von PC, Laptop, Smartphone oder Fernseher.
  • Versuchen Sie Meditationsübungen und autogenes Training.
  • Entspannen Sie sich durch Lesen oder entspannende Musik (Einschlafrituale).
  • Legen Sie ein Gedankenbuch neben Ihr Bett und schreiben Sie auf, was Sie gerade beschäftigt. Dann können Sie es schließen und zumindest für die Nacht vergessen.