Schlägt jetzt Stunde der Wärmepumpe? So schneidet sie über 20 Jahre ab – Kostenvergleich mit Öl und Gas

Schlägt jetzt Stunde der Wärmepumpe? So schneidet sie über 20 Jahre ab – Kostenvergleich mit Öl und Gas

Unsicherheiten bei Besitzern von Öl- und Gasheizungen durch das “Heizungsgesetz” (GEG) haben zu einer intensiven Diskussion über die Zukunft der Heizsysteme geführt. Um Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir eine Kostenbilanz von Öl- und Gasheizungen im Vergleich zur Wärmepumpe für einen Zeitraum von 20 Jahren erstellt. Die Ergebnisse sind eindeutig!

Welche Motivation steht hinter dem Gedanken, sich jetzt noch schnell eine Gas- oder Ölheizung anzuschaffen anstelle eines zukunftssicheren regenerativen Systems?

Ist es der deutlich höhere Anschaffungspreis einer Wärmepumpe oder ist es vielleicht die Hoffnung, dass Gas oder Öl doch wieder günstiger werden? Könnte es auch die Angst vor dem “Unbekannten” sein – mit einem Gaskessel ist man schließlich schon 30 Jahre gut gefahren? Oder schlägt trotz der Unsicherheiten schon bald die Stunde der Wärmepumpenheizung?

All diese Fragen können wir hier nicht beantworten. Aber wir können Zahlen sprechen lassen. In unserem Heizungs-Vergleich rechnen wir beispielhaft nach, welches der Systeme auf 20 Jahre betrachtet die beste Option ist – unser Kosten-Check mit Beispiel-Charakter.

Kostenbilanz von Ölheizung

Rund 5,4 Millionen Ölheizungen gibt es laut dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks in Deutschland. Deren Anzahl habe 2022 sogar leicht zugenommen. Liegt das daran, dass die Ölheizung insgesamt besonders günstig ist? Wir machen den Kosten-Check zur Ölheizung!

In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus soll eine neue Ölbrennwertheizung eingebaut werden. Es wird zusätzlich zum Kessel ein Warmwasserspeicher benötigt und der Schornstein muss für die Brennwerttechnik saniert werden. Insgesamt ist mit Kosten zwischen etwa 6.000 und 18.000 Euro zu rechnen. Wir gehen im Beispiel von 12.000 Euro Anschaffungskosten aus.

Mit dem sparsameren Brennwertkessel liegt der jährliche Ölverbrauch bei rund 1.700 Litern pro Jahr. Das entspricht etwa einem Energieverbrauch von 17.000 kWh. Im April 2023 kosten laut easyoil.com 100 Liter Heizöl rund 95 Euro. Die jährlichen Kosten für Heizöl liegen also bei etwa 1.615 Euro. Dass der Ölpreis ständig schwankt, wird in diesem Beispiel nicht berücksichtigt. Hinzu kommen Stromkosten für den Betriebsstrom, mit dessen Hilfe die Umwälzpumpe betrieben wird. Diese betragen etwa 60 Euro im Jahr.

Für eine Ölheizung ergeben sich folgende Kosten pro Jahr:

  • 0 Euro Förderung
  • 1.615 Euro jährliche Kosten für Heizöl
  • 60 Euro jährliche Stromkosten
  • 200 Euro jährliche Wartungskosten
  • 60 Euro jährliche Kosten für Schornsteinfeger
  • ca. 137 Euro jährliche Kosten für CO₂-Steuer
  • = 2.027 Euro Gesamtkosten der Ölheizung pro Jahr

Laufende Kosten der Ölheizung über 20 Jahre: 2.072 Euro jährliche Kosten x 20 Jahre = 41.440 Euro

Gesamtkosten der Ölheizung nach 20 Jahren: 12.000 Euro Anschaffungskosten + 41.440 Euro laufende Kosten = 53.440 Euro

Die realen Kosten über 20 Jahre werden allerdings sehr wahrscheinlich höher liegen als dieses Ergebnis. Zum einen steigt der CO₂-Preis bis 2026 kontinuierlich auf 55 bis 65 Euro pro Tonne CO₂. Im Jahr 2023 liegt der Preis bei lediglich 30 Euro pro Tonne. Weiterhin ist nicht garantiert, dass der Ölpreis auf dem relativ niedrigen Niveau aus dem Frühjahr 2023 bleiben wird.

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Hinweis: Laut dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) dürfen Heizungen ab 2045 nicht mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Spätestens dann ist also Ende für diese Ölheizung. Dass dann wieder ein neues – regenerativ betriebenes – Heizungssystem angeschafft werden muss, sollte also bei der Kostenplanung beachtet werden!

Kostenbilanz von Gasheizung

Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) heizt etwa die Hälfte der deutschen Haushalte im Altbau mit Gas. Die Gasheizung ist also äußerst beliebt. Ist es also ein sentimentaler Grund, wenn Hausbesitzer sich jetzt “noch schnell” mit einer neuen Gasheizung ausstatten wollen? Oder ist die Gasheizung auf lange Sicht besonders rentabel? Unser Kosten-Check für die Gasheizung wird es zeigen!

In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern soll eine neue Gasbrennwertheizung mit Kessel eingebaut werden. Ebenso wie bei der Ölbrennwertheizung muss der Schornstein saniert werden. Ein Warmwasserspeicher wird ebenfalls benötigt. Inklusive Installation und Wasserspeicher kostet die neue Gasbrennwertheizung etwa 11.000 Euro.

Der Gasbrennwertkessel ist vergleichsweise sparsam. Es werden etwa 19.000 kWh Gas pro Jahr benötigt. Stand April 2023 kostet eine Kilowattstunde Gas etwa 11 Cent. Es entstehen also jährliche Gaskosten von 2.090 Euro. In diesem Beispiel wird weder der gedeckelte Preis im Zuge der Gaspreisbremse bis April 2024 (12 Cent/kWh) berücksichtigt noch die Möglichkeit, dass der Gaspreis extrem nach oben abweicht, wie es 2022 der Fall war.

Für ein Jahr ergeben sich die Kosten für eine Gasheizung also wie folgt:

  • 0 Euro Förderung
  • 2.090 Euro jährliche Gaskosten
  • 60 Euro jährliche Stromkosten
  • 200 Euro jährliche Wartung
  • 60 Euro jährliche Kosten für Schornsteinfeger
  • ca. 104 Euro jährliche Kosten für CO₂-Steuer
  • = 2.514 Euro Gesamtkosten der Gasheizung pro Jahr

Laufende Kosten der Gasheizung über 20 Jahre: 2.514 Euro jährliche Kosten x 20 Jahre = 50.280 Euro

Gesamtkosten der Gasheizung nach 20 Jahren: 11.000 Euro Anschaffungskosten + 50.280 Euro laufende Kosten = 61.280 Euro

Auch bei der Gasheizung ist zu berücksichtigen, dass die CO₂-Abgabe in den kommenden Jahren noch einmal deutlich steigen wird, sodass die genannten Kosten in jedem Fall als zu niedrig zu betrachten sind. Und auch hier ist ab 2045 Schluss mit dem Heizungssystem.

Kostenbilanz von Wärmepumpenheizung

Im Wohnungsneubau macht die Wärmepumpe mehr als die Hälfte der Heizungssysteme aus, so der BDEW. Sie ist also bei neuen Gebäuden schon beinahe als Standard zu betrachten. Im Wohnungsbestand macht der Anteil der Wärmepumpen hingegen nur knapp drei Prozent aus. Der Absatz an Wärmepumpen war laut dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) 2022 um mehr als 50 Prozent gestiegen.

Da Wärmepumpen zu den regenerativen Heizungssystemen zählen, gibt es auf Kauf und Einbau in Altbauten eine hohe staatliche Förderung. Diese ist noch höher, wenn eine Wärmepumpe eine alte, fossil betriebene Heizung ersetzt. In unserem Artikel geben wir einen Überblick zur aktuellen Förderkulisse – und den geplanten Förderungen im Rahmen des Heizungsgesetzes. Beim Austausch deiner bisherigen Heizung gegen eine Wärmepumpe beraten dich Fachbetriebe umfangreich und finden gemeinsam mit dir die passende Lösung für deine Immobilie – hier findest du Fachbetriebe mit freien Kapazitäten*. Dennoch ist eine Wärmepumpe vergleichsweise teuer in der Anschaffung. Rentiert sie sich über 20 Jahre?

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In unserem Beispielhaus mit 120 Quadratmetern soll eine Wärmepumpe als Heizungssystem installiert werden. Die meistverkaufte Wärmepumpe ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe, daher gehen wir im Beispiel von einer solchen aus. Sie kostet mit Installation etwa 15.000 Euro. Der jährliche Heizbedarf des Hauses liegt bei 12.000 kWh. Da die Luft-Wasser-Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3 hat, wird der Heizbedarf durch 3 geteilt, um den jährlichen Strombedarf der Wärmepumpe zu ermitteln. Das sind also 4.000 kWh. Multipliziert mit dem aktuellen Preis für Wärmepumpenstrom in Höhe von 28 Cent pro Kilowattstunde (kWh) ergeben sich jährliche Stromkosten von 1.120 Euro.

Für eine Wärmepumpe fallen folgende Kosten pro Jahr an:

  • 1.120 Euro jährliche Stromkosten
  • 100 Euro jährliche Wartungskosten
  • 0 Euro Kosten für CO₂-Steuer
  • = 1.220 Euro Gesamtkosten der Wärmepumpe pro Jahr

Laufende Kosten der Wärmepumpe über 20 Jahre: 1.220 Euro jährliche Kosten x 20 Jahre = 24.400 Euro

Für die Anschaffung der Wärmepumpe gehen wir in diesem Beispiel davon aus, dass der Wärmepumpenbonus gewährt wird und eine ineffiziente Heizung gegen eine Wärmepumpe ausgetauscht wird. Durch diese staatlichen Fördermittel können 40 Prozent der Anschaffungskosten abgezogen werden: 15.000 Euro Anschaffungskosten x 0,6 = 9.000 Euro Anschaffungskosten abzüglich Förderung.

Gesamtkosten der Wärmepumpe nach 20 Jahren: 9.000 Euro Anschaffungskosten + 24.400 Euro laufende Kosten = 33.400 Euro

Die Wärmepumpe kostet also inklusive der Anschaffungssumme und der jährlichen Stromkosten nach 20 Jahren 33.400 Euro. Das ist deutlich weniger als die beiden fossilen Systeme. Grund für die Einsparungen sind die verschiedenen staatlichen Förderungen: die BEG-Förderung von 40 Prozent bei der Anschaffung und der dauerhaft günstige Wärmepumpenstrom. Weiterhin ist keine CO₂-Steuer auf das regenerative System fällig.

Kostenbilanz von Wärmepumpe kombiniert mit Photovoltaik

Die Wärmepumpe hat im laufenden Betrieb den Vorteil, dass ihr Strombedarf zum Teil auch durch selbst erzeugten Solarstrom gedeckt werden kann. Das ist klimafreundlich – aber lohnt es sich auch finanziell?

Das Beispiel-Einfamilienhaus mit der Wärmepumpe wird mit einer zusätzlichen Photovoltaik-Anlage (kurz PV) bestückt. Diese hat eine Leistung von 8 Kilowattpeak (kWp) und kostet in der Anschaffung rund 10.000 Euro. Zusätzlich ist ein Stromspeicher erforderlich, um möglichst viel des PV-Stroms selbst nutzen zu können. Dieser kostet etwa 8.000 Euro. Eine typische Förderung für Stromspeicher kommt meistens von den Bundesländern und beträgt 2.000 Euro. Der Speicher kostet also noch 6.000 Euro. Photovoltaikanlage mit Speicher schlagen zusammen mit 16.000 Euro zu Buche.

Die jährlichen Kosten für Wärmepumpe, Solaranlage und Speicher berechnen sich also folgendermaßen:

  • 640 Euro jährliche Stromgestehungskosten
  • 516 Euro jährlich für zuzukaufenden Netzstrom
  • 336 Euro jährlich für zuzukaufenden Wärmepumpenstrom
  • 206,40 Euro Einspeisevergütung
  • 1.204 Euro eingesparte jährliche Stromkosten
  • = 81,60 Euro Gesamtkosten der Wärmepumpe & PV pro Jahr

Laufende Kosten der Wärmepumpe-PV-Kombination: (81,60 Euro jährliche Kosten x 20 Jahre) + 2.000 Euro Wartungskosten = 3.632 Euro

Gesamtkosten der Wärmepumpe-PV-Kombination nach 20 Jahren: 25.000 Euro Anschaffungskosten + 3.632 Euro laufende Kosten = 28.632 Euro

Jedes der vorgestellten Heizungssysteme hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Während die Heizleistung von Gas- und Ölheizungen unabhängig von der Witterung ist, bist du hier abhängig von schwankenden Preisen für Gas und Öl. Hinzu kommt die Klimaschädlichkeit der fossilen Systeme – und dass sie daher ab 2045 endgültig verboten werden. Rein monetär sind die beiden Systeme in der Anschaffung zwar wesentlicher günstiger als eine Wärmepumpe, diese rentiert sich dafür im laufenden Betrieb umso mehr. Fachbetriebe beraten dich hier gerne zur optimalen Wärmepumpen-Lösung für dein Haus. DAA unterstützt dich dabei, einen geeigneten Fachbetrieb aus deiner Region zu finden*.

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Nach 20 Jahren hat die Wärmepumpenheizung die Nase vorn. Die langfristige Kostenbilanz von Öl und Gas fällt erschreckend aus. In Verbindung mit den geplanten Förderungen könnte die Stunde der Wärmepumpenheizung schlagen.

Nicht zuletzt durch die Pläne der Bundesregierung rücken Wärmepumpen immer mehr in den Fokus. Bei heizungsfinder.de kannst du bis zu fünf Angebote für eine Wärmepumpe aus deiner Region einholen*. Abseits der monetären Aspekte hat dieses Heizungssystem zahlreiche weitere Vorteile – wir haben den Check gemacht:

  • Der Energielieferant für Wärmepumpen ist umweltfreundlich und so gut wie unerschöpflich.
  • Wärmepumpen sind nahezu wartungsfrei.
  • Die Betriebskosten für eine Wärmepumpe sind sehr niedrig durch das effiziente Heizen und den geringen Wartungsaufwand.
  • Wärmepumpen können für fast jede Gebäudeart eingesetzt werden – auch im sanierten Altbau (oft reichen kleinere Anpassungen aus).
  • Der CO₂-Ausstoß von Wärmepumpen ist um 90 Prozent geringer als bei Gas- und Ölheizungen.
  • Der Betrieb einer Wärmepumpe ist unabhängig von steigenden Gas- und Ölpreisen.
  • Wärmepumpen können auch zum Kühlen verwendet werden.
  • Bis zu 40 Prozent staatliche Förderung ist für eine Wärmepumpe möglich.
  • Wärmepumpen sind besonders betriebssicher.

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  3. Um offene Fragen zu klären, wirst du ggf. nach der Abgabe deiner Anfrage von einem DAA-Mitarbeiter angerufen. Auf Basis deiner Informationen und nach deiner ausdrücklichen Einwilligung startet DAA daraufhin sofort eine Abfrage bei den passenden Betrieben mit freien Kapazitäten, die bei dir in der Region aktiv sind.
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