Es klingelt an der Tür! Der Hund bellt lautstark! Dieses Szenario kennen viele Hundebesitzer nur allzu gut. Doch wie kann man seinem Vierbeiner diese unerwünschte Angewohnheit abgewöhnen? Lukas gibt uns wertvolle Tipps, um das Problem in den Griff zu bekommen.
Die Ursache finden
Zuallererst müssen wir die Ursache des Problems identifizieren. Oftmals bellt der Hund aus einer Schreckreaktion heraus, wenn er von der Türglocke aus dem Schlaf gerissen wird. Bei manchen Hunden handelt es sich jedoch um eine Übersprungshandlung aufgrund von Stress. Sie sind voller Energie, erwarten Besuch oder können die Situation nicht einschätzen. In seltenen Fällen kann das Bellen auch auf Unsicherheit zurückzuführen sein.
Egal, was den Hund zum Bellen bringt, eine wichtige Regel für uns Menschen ist: Nicht mitbellen! Das mag zunächst lustig klingen, ist aber einer der entscheidenden Faktoren, um das Problem anzugehen. Wenn der Hund bellt und sieht, dass sein Mensch das gleiche Verhalten zeigt, verstärkt das nur das Problem. Der Lernerfolg, dass es nach dem Klingeln ruhig sein soll, wird somit kaum erreicht.
Schritt für Schritt zum Erfolg
Wie bei allen Problemen ist es wichtig, das Bellen nicht sofort zu unterbinden, sondern eine Ersatzhandlung aufzubauen. Überlege dir zunächst, wie sich dein Hund eigentlich verhalten sollte, wenn es an der Tür klingelt. Dieses Verhalten sollte separat und positiv trainiert werden, damit du es in der entsprechenden Situation anwenden kannst. Es wird empfohlen, deinem Hund einen zugewiesenen Platz im Haus beizubringen, zum Beispiel ein Hundebett oder eine Hundebox.
Im ersten Trainingsschritt bringst du deinem Hund bei, auf Kommando sein Hundebett oder seine Hundebox zu betreten. Dies kann durch Locken mit Futter und anschließende Belohnung erfolgen. Wiederhole diesen Vorgang häufig und verzögere nach und nach das Liegen im Hundebett.
Als nächstes solltest du im zweiten Trainingsschritt die Türklingel betätigen, bevor du deinen Hund ins Bett schickst. Der Ablauf ist folgender: Die Türklingel ertönt, du zeigst deinem Hund in Ruhe, dass er auf seinen Platz gehen soll, er wird dort direkt belohnt. Nach den ersten Erfolgen sollte dein Hund immer länger am Platz liegen bleiben müssen, bevor das Kommando wieder aufgelöst wird. Das Lernziel ist, dass die Türklingel für deinen Hund zum Signal wird, von alleine auf seinen Platz zu gehen und dort zu verweilen, bis das Szenario aufgelöst wird.
Falls dein Hund zu aufgeregt ist und das Schicken auf den Hundebett nicht funktioniert, kannst du ihm mit einer Leine ohne Schlaufe sanft den Weg zum Hundebett zeigen oder das Zur-Tür-Laufen unterbrechen. Um das Warten für deinen Hund angenehmer zu gestalten, könntest du ihm nach dem Klingeln eine Kaustange als Belohnung geben. Kauen wirkt stressabbauend und beruhigend. Beachte jedoch, dass die Belohnung erst gegeben wird, wenn dein Hund bereits liegt, anstatt ihn damit zur Belohnung zu locken.
Der Trainingsaufbau ist eigentlich ganz einfach, er erfordert jedoch gutes Timing und viele Wiederholungen. Mit Geduld und Konsequenz kannst du deinem Hund das Bellen abgewöhnen und das Klingeln an der Tür zu einem entspannten Ereignis machen.