Mit meinem Trick ist das Selbermachen von Schrägband mit oder ohne Schrägbandformer super einfach! Selbst Anfänger können es problemlos schaffen!
Schrägband selber machen – Vorteile und Tipps
Wenn du dich schon bei SewSimple umgeschaut hast, wirst du bemerkt haben, dass viele Näharbeiten mit Schrägband versäubert werden. Das Schrägband bringt nicht nur Stabilität, sondern ist auch ein optisches Highlight. Manchmal bringt der Kontrast eines Schrägbands die Farben deines Nähprojekts erst richtig zum Leuchten.
Außerdem ist selbst gemachtes Schrägband um einiges preiswerter als gekauftes. Du kannst es in jeder Farbe herstellen und passgenau auf dein Nähprojekt abstimmen. In meinem Beitrag “Schrägband annähen” erkläre ich dir, wie du dein selbst genähtes Schrägband verarbeiten kannst.
Welche Stoffe eignen sich für Schrägband?
Durch den diagonalen Stoffzuschnitt ist Schrägband dehnbar und passt sich Rundungen sauber an. Deshalb eignen sich auch Stoffe, die von Haus aus wenig Dehnbarkeit mitbringen, wie zum Beispiel Baumwoll-Webware oder Leinenstoffe.
Wenn du das Schrägband für den Ausschnitt eines Jersey-Shirts verwenden möchtest, empfehle ich dir, auch das Schrägband aus diesen Materialien herzustellen. Um ein Einrollen des Jerseys an den Kanten zu verhindern, kannst du es vorab mit bi-elastischem Bügelvlies verstärken und mit Bügelstärke einsprühen. Dadurch behält der Stoff seine Form.
Muss der Stoff vor dem Herstellen von Schrägband vorgewaschen werden?
Baumwoll-Webware, Jersey, Leinen und Co. schrumpfen bei der ersten Wäsche. Daher ist es besser, den Stoff vorab bei derselben Temperatur zu waschen, bei der auch das fertige genähte Teil gewaschen werden soll. Dadurch vermeidest du unschönes Verziehen der Stoffkanten.
Anleitung: Schrägband selber machen
Du benötigst dafür:
- Ein größeres Stück Baumwoll-Webware
- Rollschneider
- Patchwork-Lineal
- Schneidematte
- Schrägbandformer
- Stecknadeln
- Stift zum Markieren
- Sprühstärke
Das Schrägband wird aus einem ca. 52 x 88 cm großen Stoffzuschnitt hergestellt. Das ergibt mit meiner Methode ca. 6,20 Meter Schrägband. Genug, um zum Beispiel zwei doppelte Ofenhandschuhe zu nähen.
Schrägband zuschneiden
Breite den Baumwollstoff auf der Schneidematte aus und besprühe ihn großzügig mit Sprühstärke. Bügele ihn von rechts und von links. Lege das Lineal in einem Winkel von 45 Grad an die Webkante an und schneide das rechtwinklige Stoffdreieck weg. Lege das Lineal in der gewünschten Breite des Stoffstreifens an und schneide gleichmäßig breite Streifen von der Stoffkante ab. Falte die diagonale Kante in der Mitte und falte sie dann nochmal ein, sodass die Stoffkanten bündig liegen. Schneide, bis der Stoff komplett aufgebraucht ist.
Schrägbandstreifen zusammennähen
Lege zwei Streifen im rechten Winkel aufeinander und stecke sie fest. Zeichne eine diagonale Linie von Stoffkante zu Stoffkante und nähe entlang der Linie eine gerade Naht. Verarbeite auf diese Weise alle zugeschnittenen Stoffstreifen.
Schrägband selber machen mit Schrägbandformer
Bügele das Schrägband einmal längs, sodass mittig eine schöne Kante entsteht. Schiebe den Stoffstreifen mit der linken Stoffseite nach oben in den Schrägbandformer. Ziehe den Stoff aus der vorderen Öffnung des Formers und bügele gleichzeitig mit Dampf die Seiten des Schrägbands zur Mitte hin. Falte die beiden Stoffbrüche zueinander und bügele den Streifen erneut.
Schrägband selber machen ohne Schrägbandformer
Stecke vier Stecknadeln in der Breite des Schrägbands ins Bügelbrett. Ziehe den Stoffstreifen langsam durch und bügele ihn währenddessen mit Dampf. Falte das Schrägband noch einmal längs zur Mitte hin und bügele es erneut.
Schrägband aufbewahren
Schrägbänder können auf Stoffkarton oder Papp-Karten aufbewahrt werden, um ihre Form zu erhalten, bis sie für ein Nähprojekt verwendet werden.