Schulangst ist ein weit verbreitetes Problem, das Kinder und Jugendliche betrifft. Die Ängste werden durch bedrohliche Situationen in der Schule ausgelöst, wie zum Beispiel Beschimpfungen, Ausgrenzung oder sogar Mobbing. Eltern, Lehrkräfte und Mitschüler können durch ihr Verhalten die Entwicklung einer Schulangst begünstigen.
Schulangst wirkt auf verschiedene Ebenen
- Gedanken: “Ich will da nicht mehr hin! Mich vermisst eh keiner.”
- Verhalten: “Ich spreche mit niemandem darüber. Ich schwänze den Unterricht.”
- Körper: “Ich habe Bauchschmerzen. Mein Herz pocht. Ich habe Kopfschmerzen.”
- Gefühle: “Ich schäme mich. Ich fühle mich bedroht. Ich bin allein.”
Was verstärkt oder löst Schulangst aus?
Bedingungen in der Schule
- Abwertende Bemerkungen von Mitschülern über die Figur, Kleidung, Verhalten oder Schulleistungen können zu einem Gefühl der Ausgrenzung führen.
- Lehrkräfte können verunsichernde oder abwertende Bemerkungen machen.
- Neue Situationen können überfordernd sein, insbesondere in großen Schulgebäuden.
Bedingungen in der Familie
- Hohe Erwartungen können Druck auslösen.
- Wenn Eltern ihre eigene Schulzeit negativ mit Ängsten und Misserfolg assoziieren, können sie diese Ängste an ihre Kinder weitergeben.
Bedingungen beim Kind oder Jugendlichen selbst
- Veranlagungen wie Schüchternheit oder Unsicherheit im sozialen Umgang können eine Rolle spielen.
- Ein erhöhtes Bewusstsein für die Umwelt und Empfindlichkeit gegenüber Reaktionen von anderen können die Entwicklung einer Schulangst begünstigen.
Was kann man gegen Schulangst tun?
Der erste Schritt ist immer eine klare Diagnose. Schulpsychologen oder Fachkräfte außerhalb der Schule können dabei helfen. Lehrkräfte und Beratungslehrkräfte können ebenfalls unterstützen.
Je nach Ursache, Schweregrad und Leidensdruck gibt es verschiedene Maßnahmen:
- Unterstützendes Verhalten zwischen Mitschülern und Lehrern kann durch regelmäßige Klassengespräche, gemeinsame Unternehmungen und Klassenfahrten gefördert werden.
- Ausgrenzungen einzelner Schüler sollten von Lehrkräften und Mitschülern umsichtig behandelt werden.
- Schülern sollte ermöglicht werden, über ihre Sorgen und Nöte mit verschiedenen schulischen Ansprechpartnern zu sprechen.
- Mobbingmaßnahmen können von speziell fortgebildeten Lehrkräften durchgeführt werden. Schulen sollten eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Mobbing und Ausgrenzung verfolgen.
- Das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl kann durch positive außerunterrichtliche Erfahrungen gestärkt werden. Kinder und Jugendliche sollten die Möglichkeit haben, ihre Stärken und Talente zu entdecken und in Vereinen das soziale Miteinander zu erproben.
Wenn die Schulängste lang anhalten und stark ausgeprägt sind, kann eine längerfristige Begleitung durch Psychotherapeuten für Kinder und Jugendliche notwendig sein.
Es ist wichtig, Schulangst ernst zu nehmen und frühzeitig zu handeln. Mit Unterstützung von Eltern, Lehrkräften und Mitschülern können Ängste überwunden werden und die Schulzeit zu einer positiven Erfahrung werden.