Schulden? Hier ist, was du wissen solltest

Schulden? Hier ist, was du wissen solltest

Egal, ob du dir 20 Euro von Freunden leihst oder eine Waschmaschine auf Rechnung beim Versandhaus bestellst – immer wenn du dich zur Rückzahlung verpflichtest, machst du Schulden. Das Gleiche gilt, wenn du größere Beträge von einer Bank oder Sparkasse leihst, dann spricht man von einem Kredit. Dabei wird festgelegt, wie lange du den Kredit tilgen musst und welche Zinsen dabei anfallen. Grundsätzlich ist es in Ordnung, Geld von anderen zu leihen, vor allem bei größeren Anschaffungen. Solange du es problemlos zurückzahlen kannst.

Wann spricht man von Überschuldung?

Überschuldung tritt auf, wenn eine Person nicht in der Lage ist, ihre Schulden mit ihrem Einkommen und Vermögen zu begleichen. Wenn die Verbindlichkeiten bei Gläubigern über einen längeren Zeitraum die eigenen Mittel übersteigen, spricht man von Überschuldung.

Muss ich Insolvenz anmelden, wenn ich überschuldet bin?

Keine Sorge, Überschuldung bedeutet nicht automatisch Insolvenz. Versuche zunächst, gemeinsam mit einer Schuldnerberatung eine außergerichtliche Einigung mit deinen Gläubigern zu erzielen. Falls dies nicht gelingt, ist eine Verbraucherinsolvenz der richtige Schritt. In den meisten Fällen wirst du nach drei Jahren schuldenfrei sein, nach einer Gesetzesänderung im Oktober 2020 waren es zuvor bis zu sechs Jahre.

Muss man wegen Schulden ins Gefängnis?

In Deutschland kann man allein wegen Schulden nicht ins Gefängnis kommen. Schulden im Gefängnis abzusitzen ist sehr ungewöhnlich. Es gibt allerdings Fälle, in denen Haftbefehle ausgestellt werden, jedoch nicht aufgrund der Schulden selbst, sondern weil eine verschuldete Person keine Auskunft über ihr Vermögen gibt. Dies ist jedoch obligatorisch. Wenn eine Person die Vermögensauskunft verweigert, kann es zu Erzwingungshaft kommen.

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Schulden mit einem Kredit tilgen?

Die Idee, Schulden mit einem Kredit abzuzahlen, klingt verlockend. Aber nur unter bestimmten Voraussetzungen ist dies der richtige Weg. Angenommen, du hast Schulden in Höhe von 3.500 Euro. Mit einem Kredit kannst du den Betrag auf einen Schlag begleichen, stehst dann aber bei der Bank oder Sparkasse in der Kreide, plus Zinsen. Zwar hast du einen besseren Überblick, aber deine Verbindlichkeiten sind gestiegen. Eine Umschuldung kann kurzfristig Erleichterung verschaffen, löst jedoch nicht das eigentliche Problem. Wenn es dir gelingt, mit deinem Kreditinstitut monatliche Raten zu vereinbaren, die du problemlos leisten kannst, ist ein Kredit eine gute Option.

Kann man Schulden erben?

Ja, das ist möglich. Wenn du erbst, musst du dich entscheiden, ob du das Erbe annehmen möchtest oder nicht. Sowohl die Vermögenswerte als auch die Schulden des Verstorbenen werden auf die Erben übertragen. Es ist nicht möglich, nur einen Teil des Erbes anzunehmen. Du kannst jedoch das Erbe auch ausschlagen. Dafür musst du innerhalb von sechs Wochen einen Notar aufsuchen. Wenn unklar ist, ob das Vermögen größer ist als die Verbindlichkeiten, solltest du einen Nachlassverwalter einschalten. Auf diese Weise kannst du sicherstellen, dass die Schulden nur aus dem Erbe und nicht aus deinem eigenen Vermögen beglichen werden.

Ich habe Schulden. Was kann ich tun?

Der erste Schritt ist bereits getan: Du bist dir deiner Situation bewusst und möchtest deine Schulden abbauen. Das ist eine gute Entscheidung, denn das Ignorieren von Schulden führt nicht weiter. Verschaffe dir zunächst einen Überblick über alle Verbindlichkeiten und sortiere sie nach Dringlichkeit. Bemühe dich dann, mit deinen Gläubigern eine Vereinbarung zu treffen. Biete ihnen an, den offenen Betrag in Raten abzuzahlen oder bitte um eine Teilbetragsbefreiung. Eine Schuldnerberatung kann dir dabei helfen und weitere Tipps geben, wie du deine Schulden loswerden oder reduzieren kannst.

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