Nur selten finden Schuldner gewerbliche Anbieter, die maßgeschneiderte und fundierte Beratung anbieten, um sie nachhaltig aus der Schuldenfalle zu führen. Die meisten offiziellen Verbraucherinsolvenz- und Schuldnerberatungen bei Kommunen, Wohlfahrtsverbänden und Verbraucherzentralen haben lange Wartelisten. Daher greifen verschuldete Menschen oft auf schnelle Soforthilfe-Angebote zurück. Doch Vorsicht: Gewerbliche Anbieter versprechen oft unterschiedliche Dienstleistungen, bieten aber selten fundierte Beratung an. Statt einer dauerhaften Entschuldung erwarten Sie häufig nur horrende Gebühren für überflüssige oder schlechte Leistungen.
Vorsicht bei reißerischer Werbung
Seien Sie misstrauisch bei Angeboten, die schnelle Soforthilfe versprechen. Oftmals handelt es sich dabei um leere Versprechungen. Eine grundlegende Beratung und rechtliche Vertretung sind jedoch wichtig, um sich langfristig aus der Überschuldung zu befreien. Ansonsten dauert der Weg aus der Schuldenfalle möglicherweise länger als erwartet und wird teuer.
Achten Sie auf die Rechtsberatungsbefugnis der Anbieter
Bei Angeboten, bei denen Berater lediglich die Daten des Schuldners aufnehmen und dann an einen Anwalt weiterleiten, entstehen oft doppelte Kosten. Eine fundierte Schuldnerberatung erfordert eine detaillierte Prüfung der einzelnen Gläubigerforderungen. Dafür benötigen die Anbieter eine Rechtsberatungsbefugnis. Wenn der Berater keine rechtliche Befugnis hat, kann er keine rechtlichen Auskünfte geben oder ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchführen. In solchen Fällen wird oft ein Rechtsanwalt hinzugezogen, was wiederum zusätzliche Kosten verursacht.
Vorsicht bei Online-Beratungen
Seien Sie ebenfalls vorsichtig bei Angeboten, bei denen die Schuldner- und Verbraucherinsolvenz ausschließlich über das Internet, Telefon oder andere Fernkommunikationsmittel abgewickelt werden soll. Einige Amtsgerichte haben bereits entschieden, dass eine persönliche Beratung zwingend erforderlich ist, wenn der Verbraucher einen Insolvenzantrag stellen möchte.
Kosten-Check
Fragen Sie bei der ersten Kontaktaufnahme nach den möglichen Kosten. Seriöse Anbieter sollten ihre Kostenstruktur transparent darlegen. Eine unübersichtliche Kostenstruktur ist ein Warnsignal. Seriöse Kostenstrukturen richten sich nach objektiven Gegebenheiten wie der Anzahl der Gläubiger und berücksichtigen die finanziellen Möglichkeiten des Schuldners.
Vertragsabschluss
Seriöse Anbieter vereinbaren Termine in ihren Geschäftsräumen und machen keine Hausbesuche. Außerdem drängen sie nicht zur Vertragsunterschrift, sondern geben ausführliche Informationen und lassen Ihnen ausreichend Bedenkzeit. Achten Sie darauf, dass im Vertrag nicht nur reine Verwaltungstätigkeiten wie das Auflisten von Gläubigern und Forderungen, die Kontoführung oder die Weiterleitung von Raten enthalten sind. Rechtsberatung und -vertretung sollten ebenfalls wesentliche Bestandteile des Vertrags sein. Unterschreiben Sie außer dem Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsvertrag keine weiteren Verträge, da Sie dadurch nur weitere Verpflichtungen eingehen, die Sie nicht erfüllen können.
Kreditvermittlung
Vorsicht vor unseriösen Anbietern, die überschuldete Kunden mit dem Versprechen eines Kreditvertrags locken. Oft handelt es sich dabei um Vermittlungen von Leistungen zur Schuldenverwaltung. Solche Verträge sind nicht geeignet, Ihre Chancen auf einen Kredit zu erhöhen oder Sie aus der Schuldenfalle zu befreien.
Hier finden Sie eine Checkliste, anhand derer Sie unseriöse Angebote zur Verbraucherinsolvenz- und Schuldnerberatung erkennen können.