Soldaten der Bundeswehr tragen ein hohes Risiko, berufsunfähig zu werden. Das Soldatenversorgungsgesetz bietet Berufssoldaten einen unzureichenden Schutz bei Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand. Zeitsoldaten und freiwillige Wehrdienstleistende werden ohne Mindestversorgung aus dem Dienst entlassen und müssen die gesetzliche Erwerbsminderungsrente beantragen.
Um sich vor den Folgen der Berufsunfähigkeit zu schützen, ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung sinnvoll und wichtig. Sie ergänzt die Mindestversorgung mit einer zusätzlichen privaten Rente. Allerdings reicht eine gewöhnliche Berufsunfähigkeitsversicherung für Soldaten nicht aus. Es muss die Kriegsklausel beachtet werden, um Schadensausgleich und Ausfallbürgschaft zu gewährleisten.
Um Kosten zu sparen, ist es empfehlenswert, Tarife und Leistungen zu vergleichen. Wir zeigen Ihnen die Testsieger und stellen einen Online-Rechner zur Verfügung.
Vergleich der Dienstunfähigkeitsversicherungen für Soldaten
Soldaten der Bundeswehr haben Beamtenstatus, daher reicht eine gewöhnliche Berufsunfähigkeitsversicherung nicht aus. Nur mit einer Dienstunfähigkeitsklausel sind Sie ausreichend abgesichert. Speziell für Beamte konzipierte Dienstunfähigkeitsversicherungen sind sinnvoll und unbedingt zu empfehlen. Da die Tarife der Anbieter große Unterschiede in Preis und Leistung aufweisen, sollten Sie die Versicherungen vergleichen. Die Stiftung Warentest empfiehlt folgende Versicherungen mit der echten Dienstunfähigkeitsklausel:
- Provinzial Rheinland
- DBV Dienstunfähigkeitsversicherung Deutsche Beamtenversicherung
- Bayerische Beamtenversicherung BBV
- Debeka Dienstunfähigkeitsversicherung
- Nürnberger
- Signal Iduna
- Ergo
- Münchener Verein
- Universa
Kosten der Dienstunfähigkeitsversicherung für Soldaten
Die Kosten für die Dienstunfähigkeitsversicherung werden üblicherweise anhand des Alters des Versicherten, des Gesundheitszustands und der versicherten Summe an Dienstunfähigkeitsrente berechnet.
Besonders günstige Konditionen bietet der “Rahmenvertrag Bundeswehr”. Dieser Vertrag zwischen dem Bundesministerium für Verteidigung und privaten Versicherern bietet zahlreiche Vorteile. Private Versicherungsgesellschaften schließen in ihren Dienstunfähigkeitsversicherungen Zahlungen in Folge von Kriegseinsätzen und Waffengewalt im Ausland aus.
Dienstunfähigkeit bei Soldaten
Wenn die gesundheitliche Verfassung eines Soldaten nicht mehr dem Tauglichkeitsgrad entspricht, wird er als dienstunfähig eingestuft und in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Dabei besteht Anspruch auf die Mindestversorgung, bei der Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand erhält der Soldat ein Ruhegehalt, dessen Höhe von der geleisteten Dienstzeit und den letzten Dienstbezügen abhängt.
Zeitsoldaten und freiwillige Wehrdienstleistende sowie Reservisten hingegen erhalten bei Feststellung der Dienstunfähigkeit keine Mindestversorgung. Sie werden aus dem Dienst entlassen und sind rückwirkend in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert.
Beamte in der Bundeswehr in zivilen Berufsfeldern hingegen werden nach dem Beamtenversorgungsgesetz mit einem Ruhegehalt versorgt.
Dienstunfähigkeitsversicherung für Soldaten sinnvoll
Eine Dienstunfähigkeitsversicherung sollten Soldaten am besten mit der Soldatenklausel abschließen. Zudem sind folgende Aspekte in den Vertragsbedingungen sinnvoll und wichtig:
- Verzicht auf die konkrete und abstrakte Verweisung unabhängig von Alter und Dienstgrad
- Prognosezeitraum bei Berufsunfähigkeit nicht länger als 6 Monate und rückwirkende Zahlung der Rente
- “Echte” Dienstunfähigkeitsklausel für Soldaten
- Unbegrenzter und weltweiter Versicherungsschutz bei Dienstunfähigkeit
- Auslandsmandate sollten als passives Kriegsrisiko eingestuft werden
- Verkürzte Gesundheitsfragen bzw. keine Gesundheitsprüfung bei Rente bis 1.000 Euro pro Monat
Wenn aufgrund von Vorerkrankungen, hohen Risikozuschlägen oder Ablehnung des Vertrages keine Berufsunfähigkeitsversicherung oder Dienstunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden kann, gibt es Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung.