Während wir Menschen die Gefahr der Austrocknung an heißen Tagen erkennen und regelmäßig Wasser trinken, ist vielen Hundebesitzern die Wasservergiftung ihrer Vierbeiner weniger bekannt. Doch auch Hunde können von einer Wasservergiftung betroffen sein, wenn sie zu viel Wasser in kurzer Zeit aufnehmen.
Wasservergiftung bringt den Salzhaushalt durcheinander
Wenn ein Hund mehr Flüssigkeit zu sich nimmt, als seine Nieren verarbeiten können, wird das im Blut enthaltene Natrium zu stark verdünnt. Dadurch gerät der Wasserhaushalt aus dem Gleichgewicht und der Natriumgehalt in den Körperzellen sinkt. Um die wichtigen Elektrolyte in den Zellen dennoch zu halten, beginnen die Zellen, Wasser einzulagern. Dies führt zu einer lebensgefährlichen Hyponatriämie, einer zu niedrigen Natriumkonzentration im Blutserum.
Wie groß ist die Gefahr einer Wasservergiftung?
Glücklicherweise kommt eine Wasservergiftung bei Hunden seltener vor als Austrocknung. Dennoch sollten verantwortungsbewusste Hundebesitzer sich der Gefahr bewusst sein, besonders an heißen Tagen, wenn sich Hunde viel im Wasser aufhalten. Um eine Wasservergiftung zu erleiden, muss ein Hund eine Wassermenge aufnehmen, die etwa einem Drittel seines Körpergewichts entspricht. Das sind beispielsweise zwei Liter Wasser für einen sechs Kilogramm schweren Hund. Wenn ein Hund eine halbe Stunde lang kontinuierlich mit Wasser spielt und dabei regelmäßig kleine Mengen schluckt, zum Beispiel beim Spiel mit dem Gartenschlauch oder beim Ballfangen im Wasser, kann eine Wasservergiftung durchaus möglich sein.
Sind manche Hunde gefährdeter als andere?
Es gibt keine statistischen Daten, die belegen, dass bestimmte Hunderassen ein höheres Risiko haben, eine Wasservergiftung zu erleiden. Allerdings können Welpen und kleinere Hunde aufgrund ihrer geringen Körpermasse Wasser schneller aufnehmen. Auch das Verhalten der Hunde spielt eine Rolle. Hunde, die gerne und ausgiebig im Wasser spielen und trinken, tragen ein höheres Risiko als solche, die nur gelegentlich Wasser aufnehmen.
Symptome: So erkennen Sie eine Wasservergiftung bei Ihrem Hund
Eine Wasservergiftung kann sich bei Hunden durch verschiedene Anzeichen bemerkbar machen. Typische Symptome sind beispielsweise übermäßiger Durst, Erbrechen, Zittern, Krämpfe und ein aufgeblähter Bauch. Im fortgeschrittenen Stadium können auch Atemnot, Bewusstlosigkeit und epileptische Anfälle auftreten. Nicht jeder Hund zeigt die gleichen Symptome, daher ist es wichtig, im Falle einer Vermutung einer Wasservergiftung sofort einen Tierarzt aufzusuchen.
Maßnahmen bei einer Wasservergiftung: Was tun im Notfall?
Eine Wasservergiftung kann für einen Hund lebensbedrohlich sein. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund zu viel Wasser aufgenommen hat und er sich allgemein schlecht fühlt, suchen Sie umgehend einen Tierarzt oder eine Notfallpraxis auf. Dort werden Blutuntersuchungen durchgeführt und die Elektrolytwerte überprüft, um eine Wasservergiftung schnell behandeln zu können.
Vorbeugen ist besser als heilen
Um einer Wasservergiftung vorzubeugen, sollten Hundebesitzer ihre Vierbeiner beim Spielen mit Wasser und beim Baden stets im Auge behalten. Lassen Sie Ihren Hund nicht unbeaufsichtigt in der Nähe von Sprinklern, Hundepools, Teichen oder Flüssen. Pausen und Ruhephasen sind ebenfalls wichtig, um den Wasserhaushalt im Körper des Hundes auszugleichen.
Die Art des Spielzeugs kann ebenfalls eine Rolle spielen. Ein großer Ball fördert die Aufnahme von mehr Wasser als eine flache Frisbee. Tauchen nach Spielzeugen sollte vermieden werden.
Als letzte Maßnahme sollten Sie Ihren Hund regelmäßig zu einem Gesundheits-Check beim Tierarzt bringen. Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle liefert wichtige Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand Ihres Hundes.
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