Dave, das Wohnmobil, steht auf einem kostenlosen, grasbewachsenen Stellplatz in Schwandorf, Ostbayern (N49.33193 E12.10206). Während ich hier sitze und ein kostenloses Mönchshof Kellerbier trinke, das mir ein netter Nachbar geschenkt hat, bin ich wirklich begeistert von Deutschland. Bereitet euch auf mehr Begeisterung vor.
Eine klare Vollmondnacht
Gestern Abend haben wir uns mit dem klaren Vollmond messen wollen und unsere Digitalkamera herausgeholt. Doch nach unzähligen Einstellungen haben wir um 23:30 Uhr aufgegeben und sind für eine ruhige Nacht ins Bett gegangen. Die bayerische Landschaft hat uns einen friedlichen Schlaf geschenkt.
Ein herzlicher Empfang
Heute Morgen sind wir aufgestanden, haben Dave startklar gemacht und sind zum Rathaus gegangen, um zu bezahlen. Als ich Daves Geräusch dämmende Luftaufhängung aufgepumpt habe, hat Ju die Ehre übernommen. Als ich fertig war und sie immer noch nicht da war, habe ich die Tür geschlossen und bin die 10 Meter zu dem malerischen, perfekten kleinen Büro gegangen.
Eine gastfreundliche Gemeinschaft
Während ich zum Büro ging, kam ein Paar an mir vorbei und begrüßte mich mit einem “Gruß Gott”. Ju erklärte gerade, dass wir letzte Nacht hier übernachtet haben und bezahlen möchten. Als wir fertig waren, stellte sich heraus, dass das Paar nach Marienbad fährt und sie gerade das tschechische Vignetten-System erklärt hat. Meine kurze Erfahrung von zwei Tagen zeigt mir, dass das Autofahren in Deutschland ein Traum ist. Die Autobahnen sind fast leer und haben ausgezeichneten Straßenbelag. Die Ein- und Ausfahrten von den Autobahnen sind breit, gut ausgeschildert und haben nicht die unangenehme Angewohnheit, sich zu verengen und plötzliches Bremsen zu erfordern. Und das Beste daran: Sie sind kostenlos.
Eine Reise in Richtung Süden
Wir haben einen Plan. Wir werden nach Süden fahren und dabei das Kehlsteinhaus (je nach Eintrittspreis), München und die bayerischen Alpen besuchen, bevor wir uns auf den Weg nach Norden entlang der “Romantischen Straße” machen, wo sich Burgen an Burgen reihen. Danach haben wir ein Treffen mit einem guten Freund von mir an der Universität und seiner wunderbaren fünfköpfigen Familie in Paderborn. Wir freuen uns auf diese Zeit.
Deutschland, ein Stellplatz-Paradies
Also ging es langsam in Richtung Süden. Unsere Karten mit preisgünstigen Schlafplätzen in Kroatien, Bosnien, Ungarn und der Tschechischen Republik waren nur spärlich besiedelt. In Österreich kann man überall schlafen, wunderbar. Aber Deutschland ist noch besser. Hier bekommt man für 5 Euro oder sogar umsonst einen Parkplatz in der Nähe des Stadtzentrums, umgeben von freundlichen Nachbarn, mit Wasser- und Entsorgungsstationen und vielleicht sogar unbegrenzter Stromversorgung. Die Karten zeigen überall Stellplätze, tausende von ihnen. Man könnte über zehn Jahre lang durch Deutschland reisen und immer wieder neue Orte entdecken.
Eine gemütliche Gemeinschaft
Nach einer halbstündigen Reise durch die Landschaft haben wir uns neben einer Reihe deutscher und ein niederländischen Wohnmobile eingereiht. Innerhalb weniger Minuten hat sich unser älterer Nachbar mit uns unterhalten, wenn auch etwas einseitig. Sein Hymer ist ein Jahr älter als Dave, wie wir erfahren. Andere Wohnmobilbewohner sitzen draußen vor ihren Fahrzeugen, trinken Wein und unterhalten sich. Auch wenn wir uns auf Deutsch für unsere mangelnden Deutschkenntnisse entschuldigen, nehmen sie es mit Humor. Wir lernen langsam ein paar Wörter, die Sprache fühlt sich hier im Vergleich zum schwierigen Tschechisch und dem “Du musst mich wohl veräppeln” -Ungarisch tatsächlich machbar an. Seitdem haben wir nicht viel unternommen. Ein fünfminütiger Spaziergang über eine stabile, leuchtend rote, mit Rhododendron gesäumte Holzbrücke führte uns in die Stadt, um nach einer Internet-SIM-Karte zu suchen.
Fazit: Deutschland hat viel zu bieten
Noch vier Wochen Deutschland – wir freuen uns darauf! Falls jemand schon in Bayern unterwegs war und Empfehlungen für sehenswerte Orte hat, lasst sie uns wissen!
Prost, Jay
