Schwanger und von Hämorrhoiden geplagt? Hier sind hilfreiche Tipps!

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

Hämorrhoiden sind nicht nur ein Problem älterer Menschen – sie können jeden betreffen. Diese lästigen Gefäßveränderungen im Bereich des Darmausgangs, im Volksmund auch als “Krampfadern am After” bezeichnet, können während der Schwangerschaft besonders unangenehm sein. Doch keine Sorge, wir haben einige effektive Tipps, um Hämorrhoiden in der Schwangerschaft zu vermeiden und ihre lästigen Symptome zu lindern.

Was sind Hämorrhoiden?

Jeder Mensch kann Hämorrhoiden bekommen. Sie entstehen in einem Gewebepolster um den Darmausgang, das von vielen kleinen Blutgefäßen durchzogen wird und zusammen mit dem Schließmuskel dafür sorgt, dass der Darm abgedichtet wird. Mediziner bezeichnen diesen Schwellkörper als Plexus hämorrhoidalis. Die erweiterten Blutgefäße am Darmausgang, die wir umgangssprachlich als Hämorrhoiden bezeichnen, werden medizinisch korrekt als “Hämorrhoidalleiden” bezeichnet. Die Unterteilung in “innere” und “äußere” Hämorrhoiden gilt heute als veraltet, stattdessen unterscheiden Ärzte zwischen vier Erkrankungsgraden.

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

Warum entstehen Hämorrhoiden in der Schwangerschaft?

Während der Schwangerschaft gibt es bestimmte Faktoren, die das Entstehen von Hämorrhoiden begünstigen können:

  • Die Schwangerschaftshormone erweitern die Gefäße und lockern das Gewebe des Körpers auf.
  • Der wachsende Uterus, Fettpölsterchen und Wassereinlagerungen erschweren den Rückfluss des Blutes in den Gefäßen, insbesondere in den Bein- und Beckenvenen.
  • Der Druck der wachsenden Gebärmutter auf den Darm kann zu einem Blutstau führen, was zu einer verlangsamten Darmtätigkeit und Verstopfung führen kann. Das stärkere Pressen beim Toilettengang und die Presswehen bei der Geburt erhöhen den Druck auf die Blutgefäße am After zusätzlich.
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Lassen sich Hämorrhoiden in der Schwangerschaft vermeiden?

Ja, es gibt Maßnahmen, die helfen können, Hämorrhoiden während der Schwangerschaft zu vermeiden oder ihre Symptome zu reduzieren:

  • Vermeide Verstopfung, indem du eine vollwertige Ernährung mit vielen Ballaststoffen zu dir nimmst. Ballaststoffe findest du in Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Trockenfrüchten und Müsli. Trockenobst wie Pflaumen, Aprikosen, Rosinen, Feigen und Datteln kann auch bei Verstopfung sehr wirksam sein.
  • Ergänze deine Ballaststoffzufuhr mit Gummi arabicum, einem geschmacksneutralen Produkt aus dem Saft einiger Akazienarten, das du in Reformhäusern oder Apotheken finden kannst. Milchprodukte wie Naturjoghurt, Buttermilch oder Molke halten deine Darmflora in Balance und fördern so die Verdauung.
  • Reagiere sofort auf den Drang zum Stuhlgang, nimm dir Zeit auf der Toilette und versuche nicht stark zu pressen. Bei hartnäckigen Verstopfungen kannst du deinen Arzt um ein Stuhlerweichungsmittel bitten.
  • Trinke ausreichend Flüssigkeit – Ärzte empfehlen in der Schwangerschaft den Konsum von acht bis zehn Gläsern (zwei bis 2,5 Liter) Flüssigkeit pro Tag. Geeignet sind stilles Wasser, ungesüßte Kräutertees und Fruchtsaftschorlen.
  • Bleibe in Bewegung – sanfter Sport, Gymnastik, Yoga oder regelmäßige Spaziergänge können dazu beitragen, dass sich dein Darm wohl fühlt.
  • Beckenbodentraining ist während der Schwangerschaft und nach der Geburt wichtig und kann auch zur Vorbeugung gegen Hämorrhoiden hilfreich sein. Eine effektive Übung zur Stärkung des Analschließmuskels und der analen Venen besteht darin, den Muskel bis zu 50 Mal in schneller Folge anzuspannen und wieder zu entspannen. Führe diese Übung am besten morgens und abends im Liegen durch, während du deine Knie so weit wie möglich zur Brust ziehst.
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Was hilft gegen die Beschwerden?

Wenn alle Vorbeugungsmaßnahmen nicht ausreichen und du trotzdem unter Hämorrhoiden leidest, gibt es einige Hausmittel und natürliche Heilverfahren, die dir Linderung verschaffen können:

  • Warme Bäder können den Juckreiz und die Schmerzen bei Hämorrhoiden in der Schwangerschaft lindern. Manche Frauen bevorzugen warme Bäder, während andere das Kühlen mit Eisbeuteln bevorzugen. Quarkkompressen oder Kompressen mit geraspelten Kartoffeln können ebenfalls hilfreich und entzündungshemmend wirken.
  • Reinige die Afterregion nach jedem Stuhlgang sanft und gründlich. Ein Bidet ist dafür am besten geeignet. Wenn du kein Bidet hast, kannst du dein Gesäß alternativ auch mit dem Duschschlauch spülen.
  • Verwende zum Abtrocknen unparfümiertes Papier, um die gereizte Haut am wenigsten zu irritieren.
  • Vermeide langes Stehen oder Sitzen, da beides den Druck auf den Beckenboden erhöht und Schmerzen verursachen kann.
  • Versuche, auf der linken Seite zu schlafen, um deine Gefäße zu entlasten.
  • Bei stärkeren Beschwerden können Analtampons dabei helfen, die Reizung der Haut zu minimieren.
  • Ein aufblasbarer Sitzring oder ein Hämorrhoidenkissen kann vorübergehend Linderung bei starken Schmerzen bieten. Beachte jedoch, dass ein Sitzring die Durchblutung des Gesäßes einschränkt und dadurch die Heilung der Hämorrhoiden verzögern kann.
  • Salben oder Zäpfchen mit natürlichen Wirkstoffen wie Rosskastanie, Brennnessel, Johanniskraut oder Schafgarbe können Schmerzen lindern und Blutungen stoppen.
  • Sitzbäder mit Eichenrinde haben eine zusammenziehende (adstringierende) Wirkung.
  • Besonders effektiv sind Sitzbäder mit einem Sud aus Hamamelisblättern, Beinwell-Wurzel und Wasser. Koche die Mischung für etwa acht Stunden und siebe sie dann ab. Dieses Sitzbad kann mehrmals verwendet werden und hilft auch bei starken Hämorrhoiden. Am besten nimmst du das Sitzbad zweimal täglich für jeweils 15 Minuten.
  • Vitamin E unterstützt die Heilung gerissener Kapillargefäße. Es ist beispielsweise in Sonnenblumenkernen und Weizenkeimen enthalten. Du kannst auch deinen Arzt nach einem Vitamin-D-Präparat fragen.
  • Homöopathische Arzneimittel können ebenfalls zur Linderung von Hämorrhoiden beitragen.
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Wichtig: Wenn du während der Schwangerschaft Medikamente gegen Hämorrhoiden verwenden möchtest, besprich bitte auch pflanzliche Wirkstoffe mit deinem Arzt, um sicherzustellen, dass sie für dein Baby unbedenklich sind.

Jetzt kennst du einige wirksame Maßnahmen, um Hämorrhoiden in der Schwangerschaft vorzubeugen oder ihre Symptome zu lindern. Vergiss nicht, dass es wichtig ist, bei starken Beschwerden immer einen Arzt zu konsultieren.