Schon seit den 1950er Jahren ist das Krankheitsbild des sogenannten “Schwimmerwelpen” bekannt. Diese seltene Erkrankung tritt bei kleinen, kurzbeinigen und breitbrüstigen Rassen wie der englischen Bulldogge, dem Basset, dem Pekinesen und dem Scotch-Terrier auf. Aber auch bei großen Rassen wie dem Boxer, dem Deutschen Schäferhund, dem Labrador Retriever und dem Golden Retriever wurde sie beobachtet. Sogar bei Katzen, Kaninchen, Vögeln, Schweinen und sogar beim Menschen tritt eine ähnliche Krankheit auf.
Krankheitserscheinungen
Die betroffenen Welpen sind kurz nach der Geburt genauso munter wie ihre Geschwister. Sie zeigen normales Verhalten und nehmen auch an Gewicht zu. Doch ab der zweiten Woche nach der Geburt treten Schwierigkeiten beim Stehen und Laufen auf. Sie können ihre Beine nicht mehr unter den Körper bringen und liegen nur noch in Bauchlage. Mit paddelnden Bewegungen robben sie vorwärts. Sie wirken lustlos und plump, obwohl ihr Appetit und die Gewichtszunahme normalerweise unverändert bleiben.
Durch das ständige Liegen verformen sich der Brustkorb und die Gelenke, was zu Atemschwierigkeiten und Einatmen von Milch beim Saugen führen kann. Zudem können Verstopfungen, Liegeschwielen und Hautentzündungen durch Urin und Kot auftreten. Obwohl das Erscheinungsbild der Welpen bereits sehr charakteristisch ist, kann ein Tierarzt mithilfe von Röntgen- und Laboruntersuchungen zusätzliche Befunde erheben.
Es gibt auch Berichte über Seh- und Nervenstörungen sowie epileptische Anfälle bei betroffenen Welpen. Diese Symptome wurden jedoch hauptsächlich bei Irischen Settern beobachtet und sind beim Golden Retriever und Labrador bislang nicht beschrieben worden. Es ist wichtig zu erwähnen, dass spätere Gelenkschäden bei Welpen, die an dieser Krankheit leiden, nicht ausgeschlossen werden können und Einfluss auf Zucht- und Gebrauchswert haben können.
Ursachen
Die genauen Ursachen für das Auftreten von Schwimmerwelpen sind noch nicht bekannt. Es wurden in den letzten Jahren viele Theorien und Behandlungsmethoden beschrieben. Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine Haltung auf zu hartem und rutschigem Boden bei gleichzeitig schneller Gewichtszunahme zu dieser Krankheit führen kann. Durch die schlechte Bewegungsmöglichkeit und häufiges Weggleiten können die Welpen ihre Beinmuskulatur nicht ausreichend stärken, um ihr zunehmendes Körpergewicht tragen zu können. Vor allem bei kleinen Würfen nehmen die Welpen oft zu schnell an Gewicht zu.
Andere Untersuchungen legen nahe, dass eine Verzögerung der Ausbildung von Nervenfunktionen im Körper eine erbliche Komponente haben kann. Diese Theorie trifft jedoch nicht auf alle Rassen zu. Wahrscheinlich sind erbliche und haltungsbedingte Faktoren in Kombination für das Auftreten der Krankheit verantwortlich.
Therapiemöglichkeiten
Die meisten Therapieansätze wurden von betroffenen Züchtern selbst entwickelt und haben sich oft als erfolgreich erwiesen. Eine intensive Therapie kann in vielen Fällen zur Heilung der Welpen führen, sofern keine Augen-, Nerven- oder Gehirnschädigungen aufgetreten sind.
Die einfachste und erfolgreichste Maßnahme ist die Haltung des Wurfes auf weichem und rauem Untergrund. Eine regelmäßige Massage und “Formung” des Brustkorbes und der Beine kann ebenfalls zur Heilung beitragen. Schwimmen im Wasserbecken zur Kräftigung der Muskulatur sowie die zusätzliche Gabe von Vitamin E, Selen und Kalzium wird ebenfalls empfohlen.
Vorbeugung
Neben der Bereitstellung eines weichen und rauen Untergrundes sollte darauf geachtet werden, dass die Welpen nicht zu schnell an Gewicht zulegen.
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