Segway fahren: Brauchen Sie einen Führerschein?

Segway fahren: Brauchen Sie einen Führerschein?

Elektronische Geräte bieten uns heutzutage einen Komfort, von dem ältere Generationen nur träumen konnten. Doch es gibt Bereiche, wie den Straßenverkehr, in denen solche Gerätschaften noch ungewohnt sind.

Wenn sie dann plötzlich vermehrt auftreten, sorgt das für Aufsehen. So ist es auch beim Segway geschehen. Der elektronische Personal Transporter, der früher noch als Human Transporter bekannt war, ist aus dem Bild vieler Großstädte nicht mehr wegzudenken.

Einen Segway zu mieten und Touren an interessanten Orten zu erleben, das geht heute nahezu in jeder deutschen Großstadt. Doch was macht das Gerät eigentlich aus und wie genau funktioniert ein Segway? Wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengefasst.

Mit dem Segway fahren – so funktioniert es!

Auf die Grundlagen heruntergebrochen besteht ein Segway aus einer Trittfläche, zwei Rädern, die diese einschließen, und einer Lenkstange. Letztere benutzt der Fahrer zum Festhalten und zum Manövrieren. Per Einzelradantrieb werden die Räder durch einen separaten Elektromotor angetrieben. Eine Segwaytour zeigt, dass das Fahrzeug im Kurvenverhalten einem Kettenfahrzeug gleicht, da die Räder unterschiedliche Drehzahlen aufweisen.

Mit einem Segway zu fahren, ohne ein besonders beeindruckendes Detail zu bemerken, ist kaum möglich: Durch eine elektronische Antriebsregelung hält das Gefährt eigenständig das Gleichgewicht. Die Fahrtrichtung wird dadurch bestimmt, dass sich der Fahrer in eine bestimmte Richtung lehnt. Die Neigungssensoren des Geräts registrieren die Bewegung und sorgen dafür, dass der Schwerpunkt der Räder immer unter dem Fahrer bleibt und auf diese Weise die Balance nicht gestört wird.

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Im Folgenden sind die technischen Eckdaten der Segway-Fahrzeuge aufgelistet:

  • Geschwindigkeit: Ein Segway hat eine maximale Geschwindigkeit von etwa 20 km/h. Dabei wird das Gleichgewicht selbst im Stillstand gehalten. Eine eingebaute Begrenzung (Speed Limiter) sorgt dafür, dass die Höchstgeschwindigkeit auch bergab nie überschritten wird.
  • Wendekreis: Das Gerät kann sich auf der Stelle drehen.
  • Gewicht: Je nach Modell bringt ein Segway zwischen 47,7 und 54,4 kg auf die Waage.
  • Transportgewicht: Segways stemmen zwischen 45 und 118 kg.
  • Ladedauer: Leere Akkus laden etwa acht bis zehn Stunden an normalen Steckdosen.
  • Nutzbremse: Mit dem Segway zu fahren, lädt den Akku automatisch wieder auf, wenn es bergab geht.

Einen Segway-Verleih gibt es heute nahezu überall. Aber das war nicht immer so. Lange Zeit sträubte sich der Gesetzgeber gegen die Zulassung der elektronischen Mobilitätshilfen.

Die Gesetzeslage und die Segway-Zulassung

Einen Segway zu leihen, war nicht immer so einfach, wie es heute der Fall ist. Das Gerät musste ein langwieriges Zulassungsverfahren durchstehen, bis es offiziell im deutschen Straßenverkehr verwendet werden durfte. Am 25. Juli 2009 war es dann soweit. Seitdem dürfen Menschen in Deutschland auf Radwegen und Straßen (wenn keine Radwege vorhanden sind) Segway fahren.

Namentlich gibt es keinen Segway-Führerschein. Bis vor Kurzem galt die formale Voraussetzung, dass sowohl ein Mofa-Führerschein (oder alle Klassen, die Mofas bis 25 km/h miteinschließen) als auch eine Haftpflichtversicherung mit Versicherungskennzeichen vorhanden sein muss.

Ein Führerschein ist nun allerdings nicht mehr Pflicht. Auch eine Prüfbescheinigung ist keine Voraussetzung für das Fahren von Segways, die unter die Bedingungen der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) fallen.

Dadurch klärt sich auch die Frage: „Ab wann darf man Segway fahren?“. In § 3 eKFV ist definiert, dass solche Fahrzeuge bereits ab 14 Jahren geführt werden dürfen.

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Nach vielen Jahren der Debatte wurde für Segways schließlich eine eigene Fahrzeugklasse geschaffen. Sie lief bisher unter dem Namen „elektronische Mobilitätshilfe“. In der Mobilitätshilfenverordnung (MobHV) wurden die gesetzlichen Regelungen diesbezüglich festgehalten. Die eKFV ersetzt seit Juni 2019 nun die MobHV.

Die Einsatzgebiete

Wer an Segways denkt, stellt sich automatisch eine Tour durch schöne Gegenden, eine Segway-Stadtführung durch die Altstadt und die Besichtigung von Sehenswürdigkeiten vor. Doch die Gleichgewichts-Meister werden nicht nur von Touristen zum Entdecken und Erkunden eingesetzt.

So setzen offizielle Stellen Segways auch als Patrouillenfahrzeug ein. Auch Sicherheitsfirmen, Wachdienste und Polizeidienststellen, die Segway fahren, profitieren von seiner Wendigkeit und Flexibilität.

Selbst Rettungsdienste, wie das Rote Kreuz, setzen Segways im Dienst ein.

Die Segway-Technik wird auch verstärkt in Behindertenfahrzeugen genutzt. So bietet ein Segway-Rollstuhl einen besonderen Komfort in Bezug auf ergonomische Sitzhaltung und Mobilität.

Damit können auch betroffene Menschen, die sich im Anfangsstadium einer stark einschränkenden Krankheit befinden, noch viele Freiheiten genießen. Wer einen Rollstuhl mit Segway-Technik fahren bzw. erwerben möchte, muss jedoch tief in die Tasche greifen. Selbst gebrauchte Exemplare in guter Verfassung kosten 5000 Euro oder mehr.

Häufige Fragen zu Segways

Wer einen Segway ausleihen möchte, findet dafür viele Anlaufstellen. Gerade in einer Touristenstadt ist es sozusagen garantiert, dass ein Veranstalter eine Segway-Stadtführung anbietet. Oft werden dazu auch Guides gestellt. Das sind Stadtführer, die während der Tour eine begleitende und informierende Rolle einnehmen. Doch oft treten im Vorfeld der Segway-Vermietung einige Fragen auf.

Die häufigsten Fragen werden nachfolgend beantwortet:

Ist es nötig, den Umgang mit dem Segway erst zu lernen?

Durch die Neigungssensoren und die Lenksteuerung erscheint es sehr intuitiv und anfängerfreundlich, einen Segway zu fahren. Zudem sorgt das Gerät selbst für sein Gleichgewicht, was es Anfängern noch leichter macht.

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Ein entsprechend gültiger Führerschein, wie oben beschrieben, ist aber nicht mehr vonnöten.

Wie weit kann ein Segway fahren?

Die Lithium-Ionen-Akkus stemmen bis zu 38 km. Dieser Wert wird von mehreren Faktoren beeinflusst, beispielsweise Steigungen, Fahrweise, Reifendruck, Untergrund und Wetterbedingungen.

Ist es auch möglich, bei Regen Segway zu fahren?

Der Personen-Transporter funktioniert auch bei nassem Wetter. Dabei muss nur darauf geachtet werden, dass rutschiger Untergrund gefährlich sein kann. Auch sollte angemerkt werden, dass Segways nicht dafür gebaut wurden, einen Tauchgang unter Wasser zu überstehen.

Wie teuer ist es, einen Segway zu kaufen?

Segways gehen für mehrere Tausend Euro über den Ladentisch. Dafür bieten viele Shops, auch online, von vornherein Ratenzahlungen an. Wegen dem hohen Preis legen die meisten den Fokus auf das Segwayfahren auf Miete.

Mieten Sie noch heute einen Segway und erleben Sie eine unvergessliche Tour in einer Stadt in Ihrer Nähe.