Selbst gemacht: Ahornsirup aus heimischen Ahornbäumen

Selbst gemacht: Ahornsirup aus heimischen Ahornbäumen

Im Frühling erfreuen uns die sprießenden Triebe und Blüten, die aus der Erde und den Bäumen sprießen. Doch neben den Kräutern wie Bärlauch und Löwenzahn gibt es noch eine weitere natürliche Bereicherung für unseren Speiseplan – den Ahorn. Ja richtig gelesen, der Ahorn kann nicht nur schöne Blätter hervorbringen, sondern auch köstlichen Ahornsirup.

Ahornsirup aus dem Saft des Baumes

Doch wie gewinnt man Ahornsirup aus einem heimischen Baum? Wenn du einen Spitzahorn in deinem Garten hast und zwischen Februar und Anfang Mai deinen eigenen Ahornsirup herstellen möchtest, solltest du zunächst den Stamm des Baumes überprüfen. Er sollte mindestens 25 cm Durchmesser haben. Von einem großen Baum kannst du während der Erntezeit etwa 40 Liter Flüssigkeit gewinnen, die zu etwas mehr als einem Liter Sirup eingedickt werden können.

Für das Anzapfen und Eindicken des Sirups benötigst du folgende Utensilien:

  • Zapfrohr oder einen einfachen PVC-Schlauch
  • Auffanggefäß wie eine Milchkanne oder eine leere Getränkeflasche
  • Sammelbehälter mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 40 Litern
  • Bohrmaschine mit passendem Aufsatz
  • Maßband
  • Topf
  • Trichter
  • Bügelverschlussflaschen oder Gefäße mit Twist-off-Deckel

So gehst du vor:

  1. Bohre ein Loch in den Stamm an der Seite, die am meisten Sonnenlicht erhält. Am besten eignet sich eine Stelle unterhalb eines dicken Astes oder über einer großen Wurzel. Das Loch sollte sich zwischen 30 und 120 cm vom Boden entfernt befinden.
  2. Die Größe des Lochs richtet sich nach der Breite und Länge deines Zapfrohrs. Es sollte aber mindestens 1,5 cm tiefer sein als der Hahn in das Holz ragt.
  3. Führe die Bohrung in einem abwärts geneigten Winkel aus.
  4. Mit dem Rohr leitest du den austretenden Ahornsaft in das Auffanggefäß. Achte darauf, den Behälter gegen Regen und Insekten abzudecken. Ein Schlauch kann dabei helfen.
  5. Überprüfe die Zapfstelle täglich und sammle den bereits aufgefangenen Saft in einem großen verschließbaren Gefäß.
  6. Vergiss nicht, die Zapfstelle nach der Ernte wieder gut zu verschließen, beispielsweise mit einem Stück Holz.
  7. Am Ende der Erntezeit kannst du den Saft eindicken, indem du ihn in einen großen Topf gibst und langsam erwärmst, bis er die gewünschte sirupartige Konsistenz erreicht.
  8. Fülle den Sirup in gut gereinigte Flaschen ab.
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Und schon ist dein selbstgemachter europäischer Ahornsirup fertig! Du kannst ihn wunderbar als Zuckerersatz verwenden. Beachte dabei folgende Tipps:

  • Der ideale Zeitpunkt für die Ernte ist, wenn die Knospen aufbrechen. In dieser Zeit sind die nächtlichen Temperaturen noch unter 0 °C, während es tagsüber schon wärmer ist. Durch diese Temperaturschwankungen fließt der Saft stärker und enthält mehr Zucker.
  • Eine dunklere Farbe des Safts deutet darauf hin, dass die Ahornsaft-Saison zu Ende geht.
  • Um den Baum nicht zu beeinträchtigen, sollte die Ernte des Baumsafts nur alle zwei Jahre erfolgen.

Übrigens eignet sich der Sirup perfekt für selbstgemachte Müsliriegel. Probier es aus und lass uns in den Kommentaren wissen, wenn du Erfahrungen oder weiteres Wissen zur Zapfmethode beisteuern kannst. Genieße deinen selbstgemachten Ahornsirup und entdecke die süße Seite der heimischen Natur.