Rosinen – entweder man liebt sie oder man kann sie nicht ab. Ich gehöre zur ersten Sorte und ich muss sagen, bislang waren Rosinen etwas, um was ich mir gar keine großen Gedanken gemacht habe, geschweige denn wie man diese selber machen kann. Aber es lohnt sich, definitiv.
Wir hatten dieses Jahr so etwas wie eine kleine „Traubenschwemme“ und sind fast ertrunken in Weintrauben. Wenn ihr nicht gerade in die Verlegenheit kommt und Winzer werdet – nicht alle essen, verschenken oder zu Traubensaft pressen möchtet, sind Rosinen eine wunderbare Verarbeitungsalternative, die ihr zudem auch eine Weile lagern könnt 😉
Ihr könnt sowohl Speise- als auch Weintrauben, egal ob rot oder weiß, als Basis nehmen, dabei sind kernlose Trauben zwar die etwas einfachere Wahl, aber auch herkömmliche Weintrauben mit Kern funktionieren ganz prima, als Grundlage für die Rosinen. Ihr solltet lediglich darauf achten, dass die Trauben voll ausgereift, d.h. süß sind. Am besten sind wie immer unbehandelte Trauben.
Ihr habt zwei Trocknungsalternativen, die beste ist sicherlich die Trocknung an der frischen Luft bei Sonnenschein, was aber leider in unseren Breitengraden nicht ganz einfach ist, da die Weinlese ja im Herbst stattfindet und hier die Sonnen nicht immer so kräftig und beständig scheint. Somit gleich zur zweiten Alternative, der Trocknung im Backofen (oder Dörrofen, falls ihr so etwas besitzt).
P.S.. Wie viele Trauben ihr zu Rosinen verarbeiten möchtet ist euch überlassen, wichtig ist lediglich, dass ihr diese lose auf einem Backblech ausbreitet und nicht häuft. Diese hier habe ich aus blauen Trollingertrauben gemacht 😉
Zubereitung im Backofen:
- Zu allererst solltet ihr die Trauben grob säubern, waschen ist nicht unbedingt nötig und einzeln vorsichtig zupfen, ohne diese zu verletzen.
- Nun breitet ihr die Trauben auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech aus, stellt den Ofen auf ca. 70 Grad (Umluft) und nehmt euch ein gutes Buch und eine Kanne Tee mit in die Küche, denn der Prozess kann ein paar Stunden dauern 😉
- Die Trocknung läuft von allein, wichtig ist aber, dass ihr ab und an mal einen Blick in den Ofen werft und diesen etwas öffnet, um den Wasserdampf herauszulassen. Ihr könnt euch auch einen Kochlöffel in die Öfentüre stecken, ich bevorzuge aber die Variante, die Ofentür in regelmäßigen Abständen (so alle Stunde mal) zu öffnen.
- Für meine beiden Bleche habe ich ca 6h warten müssen, das hängt aber ganz von der Größe eurer Trauben und dem Ofen ab. Bitte bleibt aber dabei und lasst den Ofen nie komplett unbeaufsichtigt, hier ist wie immer die Vorsicht, die Mutter der Prozelankiste 😉
- Am Ende sind die Rosinen schön schrumpelig und sehen wie klassisches Dörrobst aus. Dann könnt ihr diese aus dem Ofen holen und komplett auskühlen lassen.
Ihr könnt die Rosinen wie herkömmliches Trockenobst lagern. Im empfehle euch, einen luftdichten Verschluss in einem Glas oder ähnlichem. Aus meinen beiden Blechen Trauben habe ich ein großes Glas Rosinen herausbekommen.
Himmlisch schmecken die selbstgemachten Rosinen vor allem in Gebäck, Kaiserschmarrn oder ganz klassisch auf griechischem Joghurt mit einem Schuss Sirup.
Viel Spaß beim Nachmachen!
Eure Bianca