Senf ist ein wahrer Klassiker unter den Gewürzen und wird bereits seit über 3000 Jahren verwendet. Ursprünglich aus China stammend, eroberte der Senf im 4. Jahrhundert auch Europa. Schon die alten Römer schätzten den gelben Scharfmacher als Geschmacksverstärker und in der antiken griechischen Kultur wurde er sogar als Heilmittel genutzt.
Dijon-Senf – eine französische Erfindung
Im 13. Jahrhundert wurde in Frankreich der weltberühmte Dijon-Senf erfunden. Doch auch in Deutschland hat der Senf eine lange Tradition. Besonders bekannt ist Düsseldorf als Senf-Hauptstadt des Landes. Nur Senf, der dort hergestellt wurde, darf sich “Düsseldorfer” nennen.
Was steckt eigentlich in der gelben Paste?
Senf besteht aus gemahlenen oder ganzen Senfkörnern, die mit Most oder Essig und verschiedenen Gewürzen zu einer cremigen Paste verrührt werden. Je nach Wahl der Gewürze wie Estragon, Karamell, Pfeffer, Meerrettich, Zimt, Tomate, Paprika, Knoblauch oder Zitronensaft gibt es Senf in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen – von scharf über mittelscharf bis hin zu süß. Bekannte Sorten sind unter anderem Dijon-Senf, Düsseldorfer Senf, Rotisseur-Senf oder Violetter Senf.
Die Bedeutung der Senfkörner
Die Senfsorte bestimmt die Art der verwendeten Senfkörner. Gelbe Senfkörner, auch bekannt als weißer Senf, sind die Grundlage vieler Senfsorten und Dressings. Braune Senfkörner sind typisch für die indische Küche und werden oft vor der Zubereitung angebraten. Schwarze Senfkörner sind kleiner, aber schärfer. Sie werden für den berühmten Dijon-Senf verwendet und eignen sich auch zum Einlegen von Gemüse.
Von mittelscharf bis Dijon – Die Vielfalt der Senfsorten
Die Unterschiede in Geschmack und Sortenvielfalt ergeben sich durch die Kombination der Senfkörner. Mittelscharfer Senf wird hauptsächlich aus weißen Senfkörnern hergestellt, während scharfer Senf einen höheren Anteil an braunen Senfkörnern enthält. Dijon-Senf wird aus einer Mischung von braunen und schwarzen Senfkörnern hergestellt und Düsseldorfer Senf enthält sowohl braune als auch gelbe Senfkörner. Englicher Senf besteht überwiegend aus schwarzen Senfkörnern, während amerikanischer Senf eher mild mit einer höheren Menge an Kurkuma ist. Süßer Senf, der perfekt zu Weißwurst oder Brezel passt, wird aus grob gemahlenen, gerösteten Senfkörnern hergestellt und erhält seine Süße durch Zugabe von Zucker, Honig, Apfelmus oder Süßstoff.
Besondere Sorten, die du kennen solltest
Rotisseur-Senf ist auch als körniger Senf bekannt und eignet sich ideal zum Marinieren von Grillgut. Violetter Senf ist eine Spezialität aus Frankreich und erhält seine lila Farbe durch roten Traubenmost. Er wird gerne zur Dekoration von Speisen verwendet. Kremser Senf stammt aus Österreich und wird aus gemahlenen gelben und braunen Senfkörnern sowie unvergorenem Weinmost oder Weinessig hergestellt.
Die gesunde Wirkung von Senf
Senfkörner enthalten ätherische Senföle, die nicht nur für den charakteristischen scharfen Geschmack verantwortlich sind, sondern auch eine verdauungsfördernde und antibakterielle Wirkung haben sollen. Studien deuten sogar darauf hin, dass Senföl einen zellschützenden Effekt haben und die Entstehung von Krebs hemmen kann. Kein Wunder, dass Senf bereits seit langer Zeit auch als Heilmittel eingesetzt wird.
Wie lange hält sich Senf?
Angebrochener Senf kann im Kühlschrank lange aufbewahrt werden, da der Essig als Konservierungsmittel wirkt. Lediglich der Geschmack kann sich im Laufe der Zeit verändern, zum Beispiel kann die Schärfe etwas nachlassen oder der Senf kann eintrocknen. Um den Senf hygienisch zu halten, empfiehlt es sich, immer einen sauberen Löffel zum Dosieren zu verwenden.
Jetzt bist du ein Senfexperte!
Senf ist nicht nur ein beliebtes Würzmittel, sondern auch ein echtes Allround-Talent. Mit den vielfältigen Sorten und Geschmacksrichtungen ist für jeden Gaumen etwas dabei. Also worauf wartest du noch? Lass deine Geschmacksnerven von der scharfen Geheimzutat verzaubern und entdecke die Welt des Senfs!
