Shein: Wie der Ultra-Billigmode-Trend Fahrt aufnimmt

Shein: Wie der Ultra-Billigmode-Trend Fahrt aufnimmt

Die Welt der Mode ist im Wandel. Einer der großen Spieler auf dem sogenannten Fast-Fashion-Markt ist das Unternehmen Shein. Mit einem Umsatz von fast 30 Milliarden Euro im Jahr 2022 hat der chinesische Modekonzern den zweiten Platz hinter dem spanischen Textilkonzern Inditex (zu dem beispielsweise Zara gehört) erobert. Shein liegt damit noch vor H&M, Primark und Asos und verdoppelt seinen Umsatz jedes Jahr.

Der Reiz des Schnäppchens

Die Menschen kaufen Kleidung von Shein, weil sie extrem günstig ist. Auf der Webseite gibt es T-Shirts ab 2 Euro, Kleider ab 2,50 Euro und Flip-Flops für 3 Euro. Und es wird noch günstiger, wenn Influencer Rabattcodes verteilen. Durch limitierte Sonderangebote werden Kunden zusätzlich unter Druck gesetzt, ihre Entscheidung sofort zu treffen. Dieser psychologische Effekt erzeugt ein Gefühl des Mangels und treibt die Kunden zum sofortigen Kauf an.

Mode von der KI-Stange

Shein ist ein rein digitales Unternehmen und verkauft fast ausschließlich online. Täglich stellt der chinesische Konzern 3000 neue Artikel auf seine Plattform. Dabei ist Shein nicht auf Designer angewiesen, denn eine Künstliche Intelligenz wertet automatisch aus, welche Farben, Stoffe, Größen und Styles gut laufen. Oft werden auch Designs anderer Marken, Designer und indigener Künstler einfach kopiert.

Die Schattenseiten des Erfolgs

Bei all dem Erfolg gibt es jedoch auch dunkle Seiten. Die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern sind mangelhaft. Die Näherinnen in China arbeiten teils 75 Stunden pro Woche, ohne Arbeitsvertrag und mit nur einem freien Tag pro Monat. Darüber hinaus sind fast alle Kleidungsstücke von Shein mit gefährlichen Chemikalien belastet. Eine Studie von Greenpeace hat gezeigt, dass in 96 Prozent der getesteten Textilien mindestens eine gefährliche Chemikalie enthalten war. Diese Chemikalien schaden nicht nur den Kunden, sondern auch den Arbeitern und der Umwelt.

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Sheins Versprechen für die Zukunft

Shein verspricht, sein Image zu verbessern und nachhaltiger zu werden. Das Unternehmen plant den Einsatz von recyceltem Polyester und strebt an, seinen CO2-Fußabdruck bis 2030 um ein Viertel zu reduzieren. Jedoch produziert Shein weiterhin riesige Mengen an Kleidung unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen, was an sich schon eine enorme Umweltbelastung darstellt.

Trotz aller Kritik hat Shein noch Großes vor. Das Unternehmen plant einen Börsengang in den USA, der eines der größten Debüts des Jahres werden könnte. Shein möchte den amerikanischen Markt erobern und seinen Erfolg weiter ausbauen.