Wer sich für Hunde interessiert, hat sicherlich schon einmal von den Rassen Shiba Inu und Akita Inu gehört. Beide stammen aus Japan und haben viele Gemeinsamkeiten, aber auch ihre ganz eigenen Unterschiede. In diesem Artikel wollen wir uns genauer mit den beiden Rassen beschäftigen und herausfinden, was sie auszeichnet.
Shiba Inu: Klein, aber kraftvoll
Die Shiba Inus sind kleine, aber kräftige Hunde mit einem lebhaften und selbstbewussten Wesen. Sie sind bekannt für ihre Ausdauer und ihre athletischen Fähigkeiten. Obwohl sie klein sind, brauchen sie regelmäßige Spaziergänge und genügend Platz zum Toben. Außerdem lieben sie die Gesellschaft von Menschen und spielen gerne interaktiv mit ihnen. Shiba Inus haben ein dichtes Fell in verschiedenen Farbvarianten wie Rot, Schwarz und Tan, Sesam oder Creme. Aufgrund ihrer historischen Rolle als Jäger sind sie besonders geschickt im Verfolgen von Eichhörnchen, Katzen und anderen kleinen Tieren. Ihr neugieriges und unabhängiges Wesen kann jedoch manchmal eine Herausforderung für ihre Besitzer sein.
Akita Inu: Majestätisch und imposant
Die Akita Inus hingegen gelten als selbstbewusst, schützend und zurückhaltend. Sie sind sehr loyal gegenüber ihrer Familie und zeigen oft eine gewisse Wachsamkeit. Manchmal kann diese Schutzinstinkt jedoch in Aggression umschlagen. Akita Inus sind daher nicht für jedermann geeignet und erfordern erfahrene Hundehalter. Aufgrund ihres unabhängigen und zurückhaltenden Charakters können sie fremden Menschen gegenüber misstrauisch sein. Ihre imposante Größe und ihr lautes Bellen können abschreckend wirken.
Temperament: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Sowohl Shiba Inus als auch Akita Inus sind eher distanzierte Hunde mit einem starken Hang zur Unabhängigkeit. Sie sind eher zurückhaltend gegenüber Fremden und bevorzugen die Gesellschaft ihrer Familie gegenüber anderen Hunden im Park. Unter den beiden Rassen ist der Shiba Inu der eigenwilligere. Sein rassespezifisches Verhalten wird oft als “Diva”-ähnlich beschrieben. Akita Inus hingegen sind etwas fauler und bevorzugen ein ruhiges und entspanntes Leben. Shiba Inus sind hingegen energiegeladener und neugieriger, was sie zu großartigen Begleitern bei Wanderungen macht. Beide Rassen können manchmal aggressives Verhalten zeigen, doch aufgrund ihrer Größe ist dies bei Akita Inus deutlich ausgeprägter. Aus diesem Grund sollten sie nur von erfahrenen Hundehaltern gehalten werden. In einigen Gegenden gibt es sogar Gesetze, die die Haltung von Akita Inus verbieten.
Aussehen: Ähnlichkeiten und Unterschiede
Abgesehen von der offensichtlichen Größenunterschied zwischen Shiba Inus und Akita Inus ähneln sich die beiden Rassen im Gesichts- und Körperbau sehr. Laut Lori Pendergast, der ehemaligen Präsidentin des National Shiba Clubs in Amerika, haben beide Rassen eine ähnliche Körperstruktur, ein ähnliches Profil und denselben Felltyp (doppelt besetzt mit Urajiro). Der Kopf der Akita Inus ist durch seine Größe manchmal etwas clownesker und erinnert etwas an einen verspielteren Shiba. Die Unterschiede im Aussehen hängen auch davon ab, ob es sich um eine amerikanische oder japanische Akita handelt. Japanische Akitas sind in der Regel rot oder weiß, während amerikanische Akitas meistens brindle oder dunklere Farben haben.
Gesundheit und Lebenserwartung
Im Allgemeinen sind Shiba Inus gesünder und haben eine längere Lebenserwartung als Akita Inus. Größere Hunde wie Akitas haben im Allgemeinen eine kürzere Lebensdauer als kleinere Hunderassen. Shiba Inus sind im Allgemeinen gesunde Hunde und haben abgesehen von einigen Augenproblemen wie Glaukom und Hüftproblemen wie Hüftdysplasie keine ernsthaften Gesundheitsprobleme. Akita Inus hingegen sind anfälliger für schwerwiegende Gesundheitsprobleme wie Autoimmunhypothyreose, Progressive Retinaatrophie, Uveodermatologisches Syndrom, erworbene Myasthenia gravis und von Willebrand-Krankheit. Sie können auch an verschiedenen Hauterkrankungen leiden.
Weitere Gemeinsamkeiten
Sowohl die Akita Inus als auch die Shiba Inus werden oft als “katzenartige” Hunde beschrieben. Sie haben eine gewisse Unabhängigkeit, entfernen sich gerne von sozialen Gruppen und pflegen sich selbst wie eine Katze. Sie sind jedoch nicht unbedingt die besten Begleiter für Katzen, da ihr Jagdinstinkt sehr stark ausgeprägt ist. Als Familienbegleiter sind sowohl Shiba Inus als auch Akita Inus loyal und hingebungsvoll. Aufgrund ihrer zurückhaltenden Natur zeigen sie ihre Zuneigung jedoch möglicherweise nicht immer auf offensichtliche Weise. Beide Rassen sind in der Regel nicht zuverlässig ohne Leine, da ihre unabhängige Natur und ihre Jagdlust dazu führen können, dass sie sich von ihren Besitzern entfernen und auf Gehorsamsbefehle nicht reagieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Shiba Inus als auch Akita Inus eine Herausforderung für ihre Besitzer darstellen können. Jedoch erfordert die Haltung eines Akita Inus noch mehr Aufmerksamkeit und Erfahrung. Als Hundebesitzer von großen Rassen muss man sich bewusst sein, dass man es mit einem Hund zu tun hat, der nicht auf den Schoß passt und möglicherweise Verletzungen verursachen kann. Die Wahl eines verantwortungsvollen Züchters und die Investition in Training und Sozialisierung sind unerlässlich, um aus einem Shiba Inu oder Akita Inu einen wunderbaren Begleiter zu machen. Man muss auch darauf achten, dass Katzen und andere kleine Haustiere in Sicherheit sind. Die Herausforderung, einen solchen imposanten und unabhängigen japanischen Spitzhund zu besitzen, kann jedoch auch sehr lohnend sein.
Quellen: www.akc.org/dog-breeds/shiba-inu/ www.akc.org/dog-breeds/akita/ www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4338834/ www.shibas.org/index.html akitaclub.org/breed_info/