Sicher verbinden: PEX- und Verbundrohre

Sicher verbinden: PEX- und Verbundrohre

Im Alltag haben Auszubildende auf Baustellen oft mit modernen Kunststoffrohren zu tun. In Sanitär- und Heizungsanlagen werden in Deutschland jährlich mehr als 110 Millionen Meter vernetzte Polyethylenrohre (PEX) und etwa 30 Millionen Meter Mehrschicht-Verbundrohre verwendet. Es gibt vier verschiedene Verbindungstechniken: Klemmen, Pressen, Schieben und Stecken. Hier finden Sie eine Anleitung für jede dieser Montagearten.

Klemmringverschraubung

Die Klemmringverschraubung ist die älteste Verbindungstechnik für Kunststoffrohre. Sie besteht aus einem profilierten Stützkörper, einem Klemmring und einer Überwurfmutter. Durch das Anziehen der Überwurfmutter wird der Klemmring zusammengedrückt und erzeugt eine starke Flächenpressung zwischen Rohr und Stützkörper. Die Profilierung dichtet das Rohr ab und sichert es gegen Auszugskräfte.

  1. Schneiden Sie das Rohr rechtwinklig ab und entgraten Sie es.
  2. Kalibrieren Sie das Rohrende mit einem Kalibrierwerkzeug, um es auf das genaue Maß zu bringen.
  3. Stecken Sie zuerst die Druckmutter und dann den Klemmring auf das Rohrende. Führen Sie die Stützhülse vorsichtig per Hand oder mit einem Gummihammer in das Rohr ein, bis das Rohrende im angeformten Konusrand verschwindet.
  4. Stecken Sie die Stützhülse in das Formstück, schieben Sie Klemmring und Druckmutter gegen das Formstück und ziehen Sie die Mutter von Hand an. Ziehen Sie sie anschließend mit einem Schlüssel etwa eineinhalb bis zwei Umdrehungen nach. Die Verbindung ist richtig angezogen, wenn der Klemmring ganz zusammengedrückt ist.

PEX- und Verbundrohr-Pressverbinder

Ein Pressverbinder besteht aus einem Stützkörper und einer Presshülse aus VA-Stahl. Beide Elemente werden dauerhaft mit dem Rohr verbunden, indem eine Presszange verwendet wird. Die Pressbacke muss dabei auf die Presshülse und den Stützkörper abgestimmt sein. Das Presswerkzeug verformt die Presshülse und erzeugt eine Flächenpressung, ähnlich wie bei der Klemmverbindung. Die Geometrie der Pressbacke und des Stützkörpers gewährleistet die Dichtheit und mechanische Belastbarkeit der Verbindung.

  1. Trennen Sie das PEX-Rohr mit einer Rohrschere und verwenden Sie für das MT-Verbundrohr einen MT-Rohrabschneider.
  2. Entgraten und kalibrieren Sie das Rohrende. Die Dichtfläche muss glatt, sauber und spanfrei sein. Entfernen Sie nach jedem Kalibrieren die Rohrspäne.
  3. Schieben Sie die Presshülse auf und drücken Sie das Rohrende bis zum Anschlag auf den Stützkörper des Pressverbinders. Bei einigen Pressverbindern ist die Presshülse bereits fest mit dem Fitting verbunden, sodass das Aufstecken in einem Arbeitsgang erfolgt.
  4. Setzen Sie das Presswerkzeug an und pressen Sie die Verbindung zusammen.
  5. Überprüfen Sie abschließend visuell, ob das Rohrende nach der Verpressung sichtbar ist.
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PEX-Schiebehülsenverbinder

Der Schiebehülsenverbinder ist eine spezielle Verbindungstechnik für PEX-Rohre, die auf dem Memory-Effekt des Werkstoffs basiert. Das Rohr wird vor der Montage aufgeweitet, wodurch die Schiebehülsenverbindung eine sehr geringe Querschnittsverengung im Verbinderbereich hat. Der Schiebehülsenverbinder besteht aus einem profilierten Stützkörper und einer Messing-Schiebehülse.

  1. Schneiden Sie das Rohr rechtwinklig auf die richtige Länge.
  2. Schieben Sie die Schiebehülse in die richtige Position auf das Rohr, sodass die umlaufenden Ringe zum Rohr zeigen.
  3. Stecken Sie den Expander des Aufweitwerkzeugs ganz in das Rohr und drücken Sie den Hebel ruhig bis zum Anschlag. Drehen Sie das Werkzeug um etwa 30 Grad und wiederholen Sie den Vorgang.
  4. Stecken Sie das Fitting bis zum Anschlag ins Rohr. Da das Rohr aufgrund des Memory-Effekts schrumpft, darf die Wartezeit zwischen den Arbeitsschritten nicht zu lang sein.
  5. Setzen Sie die Montagezange auf und schieben Sie die Schiebemuffe durch mehrmaliges Betätigen des beweglichen Arms bis dicht vor den Haltekragen auf das Fitting. Durch die erzeugte Flächenpressung wird die Verbindung abgedichtet und mechanisch belastbar.

PE-Xc-Rohre

Physikalisch vernetzte Polyethylenrohre haben sich in der Praxis bereits seit vielen Jahren bewährt. Sie sind flexibel und erleichtern die Verarbeitung vor Ort. Außerdem sind sie korrosionsfrei, spannungsrissbeständig, verschleißfest und chemikalienbeständig. PE-Xc-Rohre werden hauptsächlich in Fußbodenheizungs-Installationen eingesetzt, können aber auch zur Heizkörperanbindung und zur Trinkwasser-Installation verwendet werden.

Verbundrohre

Das Mehrschicht-Verbundrohr kombiniert die Materialeigenschaften von vernetztem Polyethylen mit Aluminium. Dadurch ist es nicht nur flexibel, sondern auch formstabil. Nachdem es in eine bestimmte Form gebracht wurde, gibt es keine Rückstellkräfte mehr. Die Aluminiumschicht macht das Rohr sicher, sauerstoffdicht und sorgt für eine äußerst geringe Längenausdehnung, vergleichbar mit Metallrohren. Das Verbundrohr eignet sich hervorragend für Trinkwasser-Installationen und Heizkörperanbindungen. Es kann auch in Flächenheizungen eingesetzt werden, ist dafür aber eigentlich “überqualifiziert”.

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Steckverbinder

Im Gegensatz zu den zuvor erwähnten Verbindungstechniken ist der Steckverbinder nicht innendichtend, sondern außendichtend. In der Regel besteht er aus einem Gehäuse, in das ein O-Ring als Dichtelement sowie metallische Haltekrallen eingesetzt sind. Bei Kunststoffrohren muss ein zusätzlicher Stützkörper verwendet werden.

  1. Trennen Sie das Rohr rechtwinklig mit einer Schneidezange oder einem Rohrabschneider.
  2. Entgraten Sie das Rohrende, kalibrieren und anfasen Sie es.
  3. Stecken Sie das Rohr in den Steckfitting. Verwenden Sie dabei kein Werkzeug oder Gleitmittel.
  4. Überprüfen Sie die Einstecktiefe durch das Sichtfenster: Das Rohr muss das Sichtfenster vollständig ausfüllen.
  5. Beachten Sie, dass sich die Rohre bei Druckbelastung leicht verschieben können.

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